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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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das warme Wasser über ihn und als ich fertig war, fühlte ich mich sichtlich wohler. Ich trocknete meine Haare nur schnell mit dem Handtuch ab und zog mir einen rosaroten Hausanzug aus Nickistoff an. Ich sah aus wie eine Erdbeere, aber sicherlich besser als zuvor.
    Als ich mein Zimmer wieder betrat, musste ich mich sehr zusammennehmen, um nicht laut loszulachen. Elias hatte sich auf mein Bett gelegt oder war vielmehr seitwärts aus der sitzenden Position umgekippt und schlummerte tief und fest. Der Arme lag dort total verrenkt, das musste doch unbequem sein. Auch wenn es ihn nicht zu stören schien, wollte ich ihn doch ein wenig bequemer betten.
    Ich fing damit an, ihm ganz vorsichtig die Schuhe auszuziehen , und schaffte es sogar, ohne ihn zu wecken. Das war der leichteste Teil, denn seine Beine hingen ja noch neben dem Bett. Mir dämmerte der Gedanke, dass ich ihn wohl kurz wecken musste, damit er sich anständig hinlegen konnte. Aber insgeheim freute ich mich, ihn verschlafen zu sehen und seine süße müde Stimme zu hören. Vorsichtig kletterte ich über das Bett zu seinem Kopf und strich ihm sanft über die kühle Wange.
    „Elias? “, hauchte ich leise, aber er reagierte nicht. „Hey, Elias?“, sagte ich etwas lauter.
    Er öffnete seine Augen einen kleinen Spalt und seufzte.
    „Komm, leg dich richtig hin, so kann man doch unmöglich schlafen.“
    E r gehorchte und krabbelte mein Bett hoch, bis er mit seinem Kopf auf dem Kissen lag. Erst dort schien er die Situation vollkommen zu realisieren.
    „Wie? … Bin ich hier eingeschlafen?“, fragte er und seine Stimme klang belegt. Bei der Müdigkeit hörte sich sein Akzent viel stärker als normal an.
    „Ich war im Bad und als ich wiederkam, lag st du hier und hast geschlafen.“
    „Oh“ , brummte er und fuhr auf einmal ruckartig hoch.
    Ich zog ihn sanft an seiner Schulter, damit er sich wieder hinle gte, und spürte keine Gegenwehr. „Schlaf, Elias. Du kannst es brauchen und du siehst süß aus, wenn du schläfst.“
    E r schenkte mir ein müdes Lächeln, dann schloss er die Augen und kuschelte sich sanft in mein Kissen. Heute Abend würde es nach ihm riechen …
    „Es duftet nach dir“, flüsterte er kaum hörbar und war Sekunden später wieder im Traumland.
    Ich legte mich neben ihn und betrachtete sein Gesicht. Wie gern hätte ich gewusst, was er träumte. Unten öffnete sich die Haustür und meine Mutter schrie fröhlich auf. Tante Tessa, die eineiige Zwillingsschwester meiner Mutter, wollte uns heute besuchen. Das hatte ich total vergessen!
    Ich erhob mich ganz vorsichtig von meinem Bett, um den Vampir nicht zu wecken, und verließ das Zimmer.
    „Meine Süße!“, quietschte meine Tante, als sie mich sah , und ich fiel ihr um den Hals. Während ich sie drückte, spürte ich ihre Hand in meiner Hosentasche. Sie ließ David und mir immer heimlich einen Geldschein zukommen, auch wenn unsere Eltern strikt dagegen waren. „Ach, du wirst immer größer“, staunte sie. „Jetzt muss ich erst mal dringend zur Toilette!“
    „Geh bitte oben. Der Spülkasten hier unten zickt rum. Ich setz schon mal Kaffee auf“, sagte meine Mutter und strahlte ihre Schwester an.
    Nachdem Tante Tessa verschwunden war, schaute Mama besorgt auf mich. „Wie geht es dir, mein Häschen?“
    Ich mochte es nicht, wenn sie mich so nannte, aber heute konnte ich es ihr verzeihen.
    „Ich hab mit Elias gesprochen und jetzt geht’s mir wieder gut.“
    Ihr Gesicht nahm einen unzufriedenen Ausdruck an, wie immer , wenn ich von dem Vampir sprach. Ihre Reaktion auf ihn war merkwürdig. Sie hatte eindeutig was dagegen, dass ich mit ihm verkehrte, aber anscheinend war ihre Abneigung gegen ihn nicht so groß, dass sie mir den Umgang verbot.
    „Wie geht es ihm? Sie heilen doch wahnsinnig schnell, oder?“
    „Es geht ihm jetzt wieder gut und wir haben uns vertragen.“ Dass er oben in meinem Zimmer schlief, verschwieg ich ihr. Eltern müssen ja nicht alles wissen.
    „Das ist schön“, seufzte sie irgendwie hilflos. „Liebling, kön ntest du mir einen Gefallen tun und die Hose holen, die oben auf meinem Bett liegt? Ich möchte sie meiner Schwester zeigen.“
    Ich nickte und rannte die Treppe hoch. Wieso hatte meine Tante ihr Kleid ausgezogen? Es lag mitten im Flur. Vollkommen irritiert blieb ich vor meiner Tür stehen . Sie stand einen Spalt offen, doch ich war mir sicher, sie hinter mir geschlossen zu haben. Vorsichtig sah ich hinein. Elias saß im Schneidersitz auf meinem Bett und

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