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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Gesicht wirkte emotionslos wie eine Maske und er versengte seine Fangzähne. Es war ganz und gar nicht wie bei mir, was mich sehr beruhigte. Kein sehnsüchtiges Stöhnen, kein Schmatzen oder sonst irgendeine Regung. Nach einer Weile hob er den Kopf und leckte über die Stelle , welche zu meiner Überraschung kaum sichtbar war. Die Wunde schloss sich sofort. In seinem Gesicht stand plötzlich der Ekel geschrieben.
    „Uuuääähhh …“, gab er von sich und machte Anstalten, als ob er sich seine Zunge am Ärmel abputzen wollte. „Warum müsst ihr Menschen eurer Haut so was antun? Diese ledrige Haut. Pfui!“
    Ich fühlte mich nicht angesprochen und antwo rtete nur mit einem Grinsen. Wir verließen die Wohnung und Elias steuerte bereits auf die Treppe zu, die in den zweiten Stock führte. Ich hielt ihn fest.
    „Macht ihr das immer so? “, flüsterte ich.
    „Nein, nur wenn es schnell gehen muss“, sagte er und zog mich weiter nach oben. „Und ich möchte dir keine Jagd antun.“
    Ich bedankte mich und sah ihm wieder beim Abhören der Türen zu.
    „Hinter welcher Tür sich wohl der Zonk versteckt?“, sinnierte ich und musste über meinen eigenen Witz lachen.
    Elias, der seinen Kopf gerade an eine Tür hielt, schüttelte ihn bei meiner Bemerkung. Er deutete auf die Tür und klingelte wieder. Eine hochschwangere Frau öffnete und mir stockte der Atem. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Elias sie verschonte, aber da hatte er sie schon im Arm. Er legte sie in der Diele auf den Boden und ich schloss die Tür. Elias schaute mich über alle Maßen frustriert an.
    „Wieso hab ich den Herzs chlag ihres Babys nicht gehört?“, sagte er mehr zu sich selbst und legte seinen Kopf auf ihren Bauch. „Kein Herzschlag“, stellte er fest.
    „So habt Ihr Euch im Bauch Eurer Mutter auch mal a ngehört“, sagte eine Stimme aus dem Wohnzimmer und ein rot-blonder Vampir stand plötzlich hinter Elias. „Ihr wisst ja, dass wir den Herzschlag unserer Art nicht hören.“
    „Elias “, kreischte ich aus Angst, dass der fremde Vampir ihm etwas antun wollte. Grüne Mandelaugen rasten auf mich zu und ich gab ein Fauchen wie das eines Panthers von mir. Ich spürte plötzlich den Drang, auf allen Vieren zu gehen, und betrachtete meine Hände. Meine Haut war pechschwarz und meine Finger hatten sich zu Krallen gebogen. Der rothaarige Vampir verbeugte sich zuerst vor Elias und dann vor mir.
    „Mein Prinz, es tut mir leid , Euch in die Irre geführt zu haben“, sprach er nun vollkommen devot. Nicht nur ich, sondern auch Elias wirkte irritiert. Er kam auf mich zu und nahm mich fest in die Arme.
    „Beruhig e dich, Süße. Es ist alles in Ordnung.“
    I ch sah, wie meine Haut wieder ihre normale Farbe annahm.
    „Das muss Miriam , die Gestaltwandlerin, sein“, sagte der fremde Vampir und ich zuckte bei meinem Namen zusammen.
    Elias nickte , hob aber fragend eine Augenbraue. Ich versteckte mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
    Der andere Vampir hob die schwangere Frau hoch und kam mit ihr auf uns zu. „Es wird ihr eine Ehre sein, Euch trinken zu lassen“, sagte er und hielt ihren Körper meinem Vampir hin.
    Mir wurde schlecht. Ich befreite mich aus Elias ’ Klammergriff und wandte den Blick ab. Ich hörte, wie Zähne sich durch Haut bohrten, ein furchtbares Geräusch, und schloss die Augen. Nach wenigen Sekunden spürte ich eine kalte Hand auf meiner Schulter und drehte mich um. Der fremde Vampir trug die schwangere Frau in ein anderes Zimmer und bat uns kurz zu warten.
    „Alles gut, Kätzchen “, sagte Elias zu mir und die beiden Vampire lachten.
    „ISV hat mir von Euch berichtet“, sagte der fremde Vampir zu Elias, als er wieder in die Diele trat. „Mein Name ist Paul. Ich stehe Euch jederzeit zur Verfügung, mein Prinz.“ Dann sah er mich an. „Auch Euch natürlich, Gestaltwandler-Prinzessin.“
    Ich nickte verlegen und musterte Elias, der einen Arm um mich schlang. Prinz und Prinzessin?
    „Vielen Dank, Paul, auch für deine Gastfreundschaft“, sagte Elias. „Aber wir müssen jetzt weiter.“
    Wir standen bereits am Wohnungseingang. Der andere Vampir verbeugte sich noch einmal und schloss dann die Tür hinter uns.
    Was zur Hölle war das gewesen? Ob Elias mich auch als Gas tgeschenk anderen Vampiren anbieten würde?
    Niemals , hörte ich ihn in meinem Kopf.
    „ Wieso nennt er dich Prinz? Und mich Prinzessin?“ Wir kannten uns gerade mal ein paar Tage. Wir waren nicht mal zusammen und wurden schon als

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