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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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umfasste mein Kinn mit seiner Hand und zog meinen Kopf liebevoll nach oben, um dort endlich seinen Mund auf meinen zu drücken. Ich stöhnte leise auf und klebte mich wie eine Ertrinkende an ihn. Er ließ seinen Mund geschlossen und ich tat es ihm gleich.
    Da spürte ich, wie hinter den weichen Lippen die Fangzähne ausfuhren und Elias ließ von mir ab. Meine Knie waren weich wie Wackelpudding und ich hätte am liebsten vor Freude geweint.
    „Ich liebe dich, Miriam “, hauchte er.
    „Das sieht man“ , sagte ich lächelnd und deutete auf die Fänge.
    Händchen haltend gingen wir zurück in die Klasse. Immer wi eder fuhr ich mir mit meiner freien Hand über meine Lippen.
    „Ihr s eid jetzt ein Paar? So richtig?“, schrie Ana quer durch die Klasse. Sie strahlte vor Begeisterung und klatschte aufgeregt in die Hände. Woher wusste sie das? Sie musste es aus Elias’ Kopf haben, denn ich selbst hatte gerade über seine Fangzähne nachgedacht. Die Klasse starrte uns an und erwartete eine Reaktion. Mein Freund lächelte mir liebevoll zu.
    „Ja “, sagte ich und errötete. „Und am liebsten würde ich ihm jetzt ein dickes Schild auf die Stirn pappen, wo draufsteht: MEINS! Finger weg! MfG, Miri.“ Elias drückte mir lachend einen Kuss auf die Wange und zog mich näher zu sich heran. Seine Arme waren fest um meine Taille gelegt. Eva kam auf uns zu und umarmte mich von hinten.
    „Ein Miri-Burger “, sagte sie und ihr helles Lachen erklang.
    „Hmm , lecker“, brummte Elias.
    „Du hattest heute schon mein Blut, also sei ruhig“, ermahnte ich ihn spielerisch. Autsch, hatte ich das gerade vor der ganzen Klasse gesagt? Miriam, die Königin der Plappermäuler! Eigentlich müsste ich mich in eine Schnatterente verwandeln.
    Elias ’ Augen streiften für eine Sekunde den Klassenraum, um dann wieder auf meine zu treffen. Er sah mich mit einem gefährlichen Grinsen auf den Lippen an, wie ein Raubtier, das seine Beute auslacht.
     
    „Wow, war das langweilig“, stöhnte Eva nach Französisch neben mir. Unsere Lehrerin Frau Voigt hatte mal wieder keinen Hehl daraus gemacht, dass sie von Vampiren nicht viel hielt. Sie hatte Elias und Ana regelrecht ignoriert.
    Die Pause verbrachten wir in der obersten Etage der Schule vor dem Musikraum. Ich musste andauernd gähnen und kuschelte mich in den Arm meines Freundes. Die Vampire waren ganz still und Eva las wieder in ihrem Buch , nur das leise Gebrabbel von anderen Schülern drang an mein Ohr. Ich wäre fast eingeschlafen, wenn Elias nicht auch angefangen hätte, zu gähnen.
    „Hey , ich versuche zu schlafen“, grummelte ich ihn an.
    „Entschuldige“ , sagte er lächelnd. „Căscatul e molipsitor. Gähnen ist ansteckend.“
    „Habt ihr die Nacht nicht geschlafen? “, trällerte Anastasija belustigt vor sich hin.
    „Doch . Und wenn nicht, hättest du das bestimmt schon herausgefunden“, zog ich sie auf und sie funkelte mich wissend an. Plötzlich wurden ihre Augen ganz glasig.
    Ich sah zu Elias ’ Gesicht hoch. Zuerst kämpfte er noch mit seiner Nase, aber dann wurden auch seine Augen so seltsam.
    Das Gesicht der Vampirin erhellte sich. Sie stand auf und fing an zu tanzen und zu singen. Die Sirenen, die Odysseus an gelockt hatten, konnten kaum schöner geklungen haben.
    „ISV gibt einen Ball am Samstag“ , sagte Elias noch ganz abwesend. „Miri?“
    „Ja? “
    „Hättest du Lust , mit uns auf einen Vampirball zu gehen?“ In seinen Augen stand eindeutig der Schalk geschrieben.
    „Sehr gerne, Graf von Krolock“ , antwortete ich und er gluckste vor Lachen. Anastasija drehte immer noch Pirouetten und summte fröhlich, als unser Musiklehrer Herr Freitag oben ankam.
    „War das deine traumhafte Stimme, die ich gerade gehört hab? “, begrüßte er die herumwirbelnde Vampirin. Im Gegensatz zu Frau Voigt begegnete unser Musiklehrer den Vampiren immer mit größter Freude und Neugier. Er verbrachte öfters die ersten zwanzig Minuten des Unterrichts damit, Elias – und nun auch seiner Schwester – ein Loch in den Bauch zu fragen. Immer wieder entschuldigte er sich vor der Klasse für seine Neugier.
    „Sagt mal, wie alt sind eigentlich eure Eltern? Ich hoffe, die Frage ist nicht zu privat?“
    „Nein“, sagte Elias. „Mama ist zweitausendeinhundertdreizehn Jahre alt und unser Vater vierhundertsiebenundachtzig.“ Ein Raunen ging durch die Klasse und ich hatte das Gefühl, dass meine Augäpfel sich vor lauter Staunen gleich aus meinem Kopf verabschieden würden. Frau

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