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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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redete ich weiter , „du musst mir keins über die Rübe ziehen. Ich komm auch so mit dir mit. Besonders weil mir die Idee mit dem Bett sehr gut gefällt.“ Ich hatte die Worte kaum ausgesprochen, da fragte ich mich schon, wie Elias’ Zimmer wohl aussehen würde und erst sein Bett. Ich hatte so gar keine Vorstellung davon, aber im Moment hätte ich mich auch mit Pappkartons unter einer Brücke am Rhein zufriedengegeben. Hauptsache, er war bei mir.
    „Ich hoffe, dass es nie Winter wird“, sagte Elias.
    „Verstehe ich nicht. Wieso?“
    „Weil ich dann viel zu kalt für dich sein werde.“
    „Hm … “, brummte ich und schmiegte mich fester an ihn. „Dann musst du mich eben vor dem Schlafengehen erhitzen.“ Ich war noch nie in so einer Situation gewesen und ich hoffte ganz fest, dass meine Augen und meine Stimme genau das aussagten, was ich gerade dachte. Es schien geklappt zu haben, denn Elias wirkte etwas unruhig. Ich weiß nicht, wieso ich ausgerechnet jetzt, nach dem Erlebnis mit der Hexe, daran dachte, ihm nah zu sein. Ich hätte verängstigt und zitternd in einer Ecke sitzen müssen, stattdessen schrie alles in mir nach Elias. Vielleicht weil die Angst in seiner Nähe verschwand? Er nahm meine Hand und legte sie auf seine Brust, dorthin, wo sein Vampirherz schlug, aber weder spür- noch hörbar war. Seine Augen waren fest verschlossen.
    „Wenn du auch nur ansatzweise ahnen könntest …“, flüsterte er und wurde dann durch Anastasija unterbrochen.
    „Wir können heimfahren!“, trällerte sie fröhlich. „Die Hexe ist weg.“
    Wenn ich was ansatzweise ahnen könnte? Wieso musste seine Schwester gerade jetzt hereinplatzen?
     
    Wieder oben an der frischen Luft und am Auto angekommen, knurrte mein Magen. Das Letzte, das ich gegessen hatte, war das Butterbrot am Vormittag in der Schule gewesen und mittlerweile war es stockdunkel. Diesmal setzte sich Elias zu mir auf den Rücksitz und Anastasija fuhr. Mein Freund schien total geistesabwesend zu sein. Seine Augen deuteten darauf hin, dass seine Gedanken kilometerweit von uns entfernt waren.
    „Könnten wir irgendwo was essen?“, fragte ich.
    „Oh Miri“, seufzte Elias. „Daran habe ich gar nicht gedacht!“ Er sah enttäuscht über sich selbst aus.
    „Nicht schlimm. Ich melde mich schon , wenn ich Hunger habe. Ich bin ein großes Mädchen.“
    „Worauf hast du Hunger?“, fragte Anastasija und kramte in ihrer Tasche auf dem Beifahrersitz.
    „Keine Ahnung. Irgendwie ist mir grad nach Fast Food.“
    Die Vampirin zog ein Navigationsgerät aus ihrer Handtasche und klemmte es in die dafür vorgesehene Halterung. Sie spielte an den Knöpfen herum , bis das Gerät ihr die Anweisung gab, in dreihundert Metern rechts abzubiegen.
    „Es bringt uns zum nächsten McDonalds“, erklärte sie.
    Doch Elias war schon wieder ganz woanders. Worüber grübelte er so nach? Seine Hände ruhten ineinander verschlungen auf seinem Schoß, sein Kopf war zurückgelehnt und Richtung Fenster gedreht.
    Ein paar Minuten später hatte ich einen Burger und Fritten auf dem Schoß, während Anastasija auf die Autobahn fuhr. Je kleiner die Kilometeranzahl auf den Schildern neben Köln w urde, desto besser wurde meine Laune.
    Als David und ich noch klein waren , fuhren wir mal mit dem Auto nach Spanien. Und dann auf dem Rückweg, als wir das erste Schild passierten, auf dem „Köln“ zu lesen war, drehte sich Papa zu mir und meinem Bruder um und sagte: „Land in Sicht, wir sterben nicht.“ Daran musste ich jetzt denken und ein breites Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.
    „Jetzt ist sie glücklich“, schlussfolgerte Anastasija aus meinem Gesichtsausdruck.
    „Bin ich immer, wenn es nach Hause geht“, sagte ich schmatzend.
    Ich sah zu Elias , der sich keinen Zentimeter bewegt hatte. Anastasija musterte ihn im Rückspiegel, aber ich konnte aus ihrem Gesicht keinen Hinweis bekommen, was sie dachte. „Er ist weit weg von uns“, stellte ich fest.
    Die Vampirin lachte leise, aber ihr Bruder rührte sich immer noch nicht.
    Er ist dir näher, als du denkst , hörte ich sie in meinem Kopf.
    Wie meinst du das? Jetzt war ich verwirrt.
    Miri, er hat dich eben das erste Mal nackt gesehen. Er ist zwar ein Vampir, aber auch ein Mann. Oder besser gesagt: ein junger, männlicher Vampir, dessen Hormone gerade durch die erste große Liebe Amok laufen. Denkst du, es lässt ihn vollkommen kalt, wenn er dich nackt in den Armen hält? Dazu noch deine für ihn so verführerische

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