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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Stimmen der Vampire. Doch auch ohne ihn hätte ich Mühe gehabt, sie zu verstehen. Sie sprachen allesamt viel zu schnell – bis einer plötzlich laut und verständlich verkündete, dass man Jean getötet hätte. Panik fuhr durch meinen Körper und verteilte sich darin wie Gift. Wie war das geschehen? Wir hatten ihn gerade noch gesehen!
    „Was wollen wir hier eigentlich?“, fragte ich mit brüchiger Stimme, um mich abzulenken.
    „Man wollte dich als Mitglied registrieren“, antwortete Ana und ihre Stimme wirkte genauso unsicher wie meine. „Fotos machen, deine Personalien aufnehmen und so weiter.“
    „Es können auch Menschen Mitglied werden?“
    Elias nickte und ergriff meine Hand.
    „Ich denke , man wollte dich kennenlernen“, plapperte Ana weiter und rieb sich nervös die Hände an ihrer Kleidung ab. „Aber wer immer Jeans Mörder war, er war direkt hinter uns gewesen“, sprach sie das aus, was wir bereits alle gedacht hatten.
    Mir war nach Heulen zumute. Mit aller Kraft versuchte ich die Tränen herunterzukämpfen. Ich war in einem Raum voller Vampire. Sie würden mich beschützen. Mir konnte hier nichts passieren.
    Ich dachte gerade, dass ich es nicht mehr länger aushalten würde, als es auf einmal eisig kalt im Raum wurde. Die Vampire verstummten und suchten den Raum nervös mit den Augen ab. Irgendwas stimmte hier nicht. Auch Elias und Anastasija schärften ihre Sinne. Ich starrte meinen Freund an, der plötzlich vor meinen Augen versteinerte. Verwirrt sah ich mich im Zimmer um. Alle Vampire bewegten sich nicht mehr und sahen aus wie lauter Schaufensterpuppen.
    Was war los? Wieso taten sie das?
    Die Luft am Ende des Zimmers begann zu surren und dunkle Flecken tanzten vor meinen Augen miteinander. Es roch plötzlich total modrig, das brachte mich fast zum Würgen. Die tanzenden dunklen Partikel formten sich zu einer Gestalt. Sie war riesig groß und hatte weiße lange Haare zu einem Zopf gebunden. Außerdem hatte das Wesen, was dort vor mir stand, runzelige olivfarbene Haut.
    Mein Herz pochte mir fast zum Hals heraus. Wer oder was zur Hölle war das? Ich verharrte ebenfalls wie versteinert in meiner Position und beobachtete dieses Wesen. Vorsichtig tastend bewegte es sich an der Wand entlang und schnüffelte wie ein Hund an jedem Vampir. Die Gestalt suchte einen bestimmten und man musste kein Einstein sein, um zu ahnen, wen sie suchte. Die Erkenntnis ließ mich zusammenzucken.
    Z uerst dachte ich, sie hätte das bemerkt, aber sie tastete sich weiter wie eine Blinde durch den Raum. Anscheinend waren ihre Augen sehr lichtempfindlich. Ich dankte Gott dafür, dass die Vampire mittlerweile auf helles Licht eingestellt waren, was man auch an der Beleuchtung in ihren Räumen merkte. Diese Kreatur aus der Dunkelheit schien wegen des Lichtes nicht gut zu sehen, sie kniff ihre Augen immer fester zusammen, je näher sie einer Lichtquelle kam. Mein Herz hämmerte mit aller Gewalt gegen meinen Brustkorb und mir fiel auf, dass die Kreatur diesem Geräusch folgte. Sie musste ahnen, dass Elias nicht weit von mir war.
    Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und schlich langsam und möglichst geräuschlos von ihm weg. Ihr Kopf fuhr herum und sie stieß ein kehliges Lachen aus, welches mich wütend machte. Ich wollte nicht die gejagte Beute sein, immerhin war ich die Katze und nicht sie! Ohne es zu wollen, knurrte ich furchterregend. Die Kreatur stoppte und sah erschrocken in meine Richtung.
    „Ein Wandler?“, krächzte sie. „ Sag schon! Wo ist der Vampirprinz? Ich weiß, ihr hasst die Blutsauger genauso wie wir!“
    Sie schien meinen Vampir gewittert zu haben und war ihm jetzt ganz nah. Meine Haut wurde schwarz, Mandelaugen rasten auf mich zu und diesmal gab ich dem Drang, auf alle viere zu gehen, nach. Als ich hinabsah, formten sich meine Hände zu riesigen Tatzen. Meine Kleider rissen oder hingen bereits in Fetzen von mir hinunter.
    Die seltsame Frau wurde schneller und tastete sich zu Elias durch. Ich fauchte noch einmal, worauf sie stoppte. Mit einem Satz stand ich auf dem Sofa bei den Geschwistern.
    Habt ihr schon einmal die Drohgebärden einer stinknormalen Hauskatze gehört? Die klingen schon furchtbar, aber jetzt stellt euch das mal bei einem großen Panther vor. Die Geräusche veru rsachten selbst mir Angst.
    „Willst du mich zu ihm führen?“, fragte sie verwirrt.
    Ich machte einen Satz und sprang auf sie. Trotz meiner noch leicht unbeholfenen Fortbewegung verfehlte ich sie nicht. In dem Moment, wo sie

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