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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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sprang aus dem Wagen. Oz und Kemelman folgten ihm.
    Die ausgestreckten Finger des Mannes, der auf der Straße lag, berührten den Vorderreifen des Jeeps.
    »Verdammt knapp, Söhnchen«, grunzte Loti.
    »Das ist Können«, gab Rawi zurück. »Aber davon verstehst du ja nichts.«
    Sie beugten sich zu dem Mann hinab, drehten ihn vorsichtig auf den Rücken. Er stöhnte, schlug die Augen auf und starrte blicklos zu ihnen auf.
    »Was ...?« setzte Emerson Fitzgerald mühsam an. »Wer ... sind Sie?«
    »O Mann, ein verdammter Engländer«, entfuhr es Loti. »Lassen wir ihn liegen, Leute.«
    Rawi Oz' Schlag kam ansatzlos. Er warf Isaak Loti hart gegen den Kühlergrill des Wagens.
    »War mir ein Herzensbedürfnis«, sagte der Leutnant. Dann wandte er sich wieder dem Verletzten zu.
    »Können Sie mich verstehen, Sir?« fragte er auf englisch.
    Emerson Fitzgerald nickte ächzend.
    Rawi stellte sich und seine Begleiter vor, dann fragte er: »Was ist hier geschehen? Haben Sie etwas ge-« Er brach ab; der Mann war zweifelsohne blind. Es wäre unangebracht gewesen, ihn zu fragen, ob er etwas gesehen hatte.
    Aber Fitzgerald nickte: »Ich habe alles gesehen!« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Bis ich blind wurde. Das verdammte rote Licht muß schuld daran sein .«
    »Okay, Sir«, sagte Oz. »Berichten Sie.«
    Und Emerson Fitzgerald erzählte. Immer schneller kamen ihm die Worte von den Lippen. Jedes einzelne erleichterte ihn. Der Schmerz über Leanns Verlust allerdings wich ebenso wenig wie sein Schuldgefühl .
    *
    »Der Typ spinnt doch!« knurrte Isaak Loti, nachdem Emerson Fitzgerald alles berichtet hatte, was er erlebt und gesehen hatte.
    »Ich wünschte, es wäre so, Sir«, flüsterte Fitzgerald.
    Rawi Oz versuchte die Finsternis mit Blicken zu durchdringen; natürlich erfolglos. Aber seine Phantasie reichte aus, um darin all das zu erkennen, was Emerson Fitzgerald beschrieben hatte. Und die Geräusche in der Ferne, die Schreie und das Heulen und Brüllen taten ein Übriges, um die imaginären Szenarien des Grauens mit Leben zu erfüllen.
    »Ich glaube ihm«, sagte er rauh.
    »Wir sollten verschwinden«, meinte Jakob Kemelman. Er hatte sich erhoben; die Uzi im Anschlag drängte er sich an das Fahrzeug, als suchte er Schutz. »Ich meine, der Mann hier -«, er wies auf Fitzgerald hinab, »- braucht ärztliche Hilfe. Deshalb sollten wir ...«
    »Vor allem sollten wir Bericht erstatten«, sagte Rawi Oz. Er stand auf, lehnte sich in den Jeep, griff nach dem Handmikrofon des Funkgeräts. Er drückte die Sprechtaste, nannte das Codewort, das sein Vater ihm gesagt hatte, dann wartete er auf Antwort. Doch nichts rührte sich. Nicht einmal statisches Rauschen drang aus dem Empfänger.
    »In Ordnung«, knirschte Oz. Er warf das Mikrofon achtlos in den Fußraum. »Raus hier!«
    Gemeinsam hievten sie Emerson Fitzgerald in den Fond des Jeeps. Dann wendete Rawi Oz das Fahrzeug und fuhr zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Ein nahezu unmögliches Unterfangen bei den herrschenden Sichtverhältnissen.
    Trotzdem trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Motor röhrte. Und die Reifen - quietschten!
    »Verdammt, was ist das?« entfuhr es ihm, weniger ärgerlich als vielmehr erschrocken.
    »Leutnant«, meldete sich Jakob Kemelman vom Beifahrersitz, »ich glaube, wir bewegen uns nicht von der Stelle.«
    Der Gestank verbrannten Gummis schwängerte die Luft.
    Rawi Oz nahm den Fuß vom Gas, legte den Leerlauf ein, zog die Handbremse an. Dann stieg er aus, beugte sich zum Vorderrad hinab und fluchte.
    Das Profil des Reifens war vollständig abgerieben. Ätzender Geruch stach Oz in die Nase.
    »Wir kommen hier nicht raus«, erklärte er, an seine Männer gewandt. Er stieß die Faust blindlings in die Schwärze. »Was immer das hier ist - es hält uns fest!«
    »Und jetzt?« fragte Jakob Kemelman bang.
    Rawi Oz hob die Schultern.
    »Vielleicht kann er es uns sagen«, meinte Isaak Loti. Mit dem Lauf seiner Maschinenpistole wies er über das Heck des Jeep hinweg in die Finsternis - - aus der sich ein monströser Schemen löste und auf sie zukam!
    »Feuer!« schrie Rawi Oz.
    Doch sein Befehl ging schon im Hämmern von Lotis Waffe unter.
    *
    Zu spüren, wie das
    Sie hätte geschworen, es bereits zu spüren
    Projektil aus dem Lauf der Waffe ihren Schädelknochen zersplitterte!
    Zeitlupenhaft war der Schmerz in sie gefahren. Wie in einer extrem verlangsamten Filmsequenz hatte dieses Empfinden ihr suggeriert, die Kugel wühle

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