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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Aktion bemerken sollen - und am wenigsten dieser Mann.
    Schwere Schritte näherten sich ihm, verstummten neben dem Fahrzeug.
    Rawi Oz wandte den Kopf. »General?«
    »Was soll das werden?« fragte der hagere Mann, auf dessen Uniform eine Unzahl von Abzeichen im Scheinwerferlicht glitzerte.
    Seine grauen Augen wirkten wie poliertes Metall, sein Mund glich einer dünnen Kerbe, die wie mit dem Messer in sein hartes Gesicht geschnitten schien.
    »Ich muß nach Jerusalem«, gab Leutnant Oz zurück.
    Der General nickte. »Das ist richtig. Aber -«, er wies auf den Jeep, »- das ist nicht Ihr Platz, Leutnant. Sie sollten von Befehls wegen in einem der Hubschrauber sitzen - mit den Männern Ihres Zuges.«
    »Leutnant Kollek vertritt mich.«
    »Auf wessen Befehl?«
    »Auf meinen eigenen.«
    »Eine solche Entscheidung liegt nicht in Ihrer Befugnis«, sagte der General.
    »Ich weiß.« Rawi Oz schluckte, wich dem harten Blick seines Vorgesetzten allerdings nicht aus. »Ich möchte meiner Familie beistehen. Was immer in Jerusalem geschieht - ich will bei meiner Frau und meinen Kindern sein«, erklärte er, und nach einer Pause fügte er in verändertem Ton, fast leise hinzu: »Um deinen Enkelkindern zu helfen, Vater.«
    Er wußte, daß Eliazar Oz es haßte, wenn er ihn auf dem Stützpunkt und im Dienst überhaupt als Vater anredete. Familiäre Bindung durfte hier keine Rolle spielen, war seine Devise. Und in der Regel gab Rawi Oz seinem Vater recht, denn er hatte es schwer genug als Sohn des Stützpunkt-Kommandierenden: Söhnchen war sein Spitzname, und nicht jeder der Männer benutzte diese Bezeichnung im freundschaftlichen Ton. Viele waren der Meinung, Rawi Oz würde eine Sonderbehandlung genießen, weil General Oz sein Vater war. Daß eher das Gegenteil der Fall war, ignorierten sie. Immerhin gab es kaum einen Drecksauftrag, an dem Rawi Oz nicht teilnehmen mußte - sein Vater sorgte dafür, daß Rawi sich die Hände schmutziger machte als die meisten anderen.
    Heute aber wollte Rawi Oz auf sein vermeintliches Privileg pochen!
    Ein ungutes Gefühl nagte in ihm, etwas, das ihm sagte, daß seine Familie ihn brauchte, dringender denn je. Die Gewißheit, die ihm dieses Gefühl eingab, entsetzte ihn regelrecht, und er würde sich durch nichts und niemanden davon abbringen lassen, ihm nachzugeben.
    Auch nicht durch einen General Eliazar Oz!
    »Das kann ich nicht zulassen, Rawi«, sagte dieser.
    Die Tatsache, daß sein Vater ihn beim Namen nannte, wertete der junge Mann schon als Teilerfolg.
    »Ich bitte dich darum, Vater«, flehte er in genau dem Maß, das ihn in den Augen seines Vaters nicht als Waschlappen dastehen lassen würde, sondern nur als zutiefst besorgtes Familienoberhaupt.
    General Oz wies dorthin, wo Soldaten in bereitstehende Hub -schrauber kletterten und Fahrzeuge beluden und besetzten.
    »All diese Männer«, erklärte er, »haben Familie. Soll ich allen erlauben, ihre Pflicht zu vernachlässigen?«
    »Meine Familie ist auch deine Familie. Ist das kein Grund für dich, eine Ausnahme zu machen?«
    »Es dürfte kein Grund sein ...«, erwiderte Eliazar Oz nachdenklich.
    »Aber?«
    Der General wandte sich ab. Einen Moment lang fürchtete Rawi, sein Vater würde ihn kurzerhand stehenlassen und davongehen. Statt dessen brüllte Eliazar Oz zwei Namen.
    »Kemelman! Loti!«
    Zwei Männer, die ein Stück entfernt eine schwere Kiste in Richtung eines Transporters schleiften, drehten sich in Richtung des Generals und nahmen Haltung an. Er winkte sie zu sich, sie kamen im Laufschritt und salutierten zackig, nannten Dienstgrad und Namen.
    »Ich habe einen Sonderauftrag für Sie«, erklärte Eliazar Oz ohne Umschweife. Er deutete auf seinen Sohn. »Sie werden Leutnant Oz begleiten, Vorab-Kommando ins Krisengebiet. Ich erwarte Ihren Bericht über Funk.« Er nannte ihnen noch ein Codewort, unter dem sie sich melden sollten, um direkt mit ihm verbunden zu werden, dann drehte er sich um und ging.
    Sein winziges Lächeln sah nur sein Sohn.
    Und dessen Flüstern hörte niemand: »Danke, Vater .«
    Lautstark trieb Leutnant Oz die beiden Soldaten zur Eile an. Sie hatten noch nicht richtig Platz genommen, als Rawi auch schon das Gaspedal durchtrat und den Jeep mit kreischenden Reifen vom Stützpunkt jagte.
    Irgend etwas sagte ihm, daß jede Sekunde zählte.
    Und ein boshaftes Stimmchen, kaum hörbar, wisperte ihm ein, daß es bereits zu spät war - nicht nur für seine Familie, sondern für ganz Jerusalem .
    * »Großer Gott!« entfuhr es

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