Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
Vom Netzwerk:
geschützten Gegenstand ans Tageslicht.
    Die kleinkalibrige Magnum war eigentlich eher für Frauen gedacht; sie passte in eine Handtasche oder sogar in eine größere Jackentasche. Außerdem war sie leicht, und obwohl sie keine besonders große Reichweite hatte, war sie eine gute Verteidigungswaffe. Und tödlich war sie natürlich auch.
    Er hob den linken Arm auf Kinnhöhe vor das Gesicht, brachte die Pistole in der rechten Hand nach oben und legte sie auf dem linken Unterarm auf. Er schloss ein Augeund zielte auf die schlendernde Politesse. Diese Pisskuh! Sie hielt den Stift in der einen Hand, einen Block mit Strafzetteln in der anderen. Die verdient den Tod, überlegte er. Welcher zivilisierte Mensch macht denn so einen Job?
    Die Mündung der Pistole war genau auf die Mitte ihrer Stirn gerichtet. Wenn er jetzt abfeuerte, wäre sie mausetot. Er drückte den Abzug. Wäre die Pistole geladen gewesen, die Politesse wäre bereits Vergangenheit. Aber sie war nicht geladen. Nichts war passiert, außer dass David Carpenter zufrieden feststellte, dass der alte Zauber noch wirkte. Er konnte noch töten, wenn es sein musste. Aber dazu war er ja nicht hier – zur Zeit zumindest.

Kapitel 13
    Tag zwei. Das Verwöhnprogramm! Massage mit herrlich duftenden Ölen.
    Honey lag auf dem Bauch, und nur ein Handtuch bedeckte knapp ihr Hinterteil. Karen Pinker – Miss Vollkommen – massierte sie. Das Aroma der Öle, die auf ihrem Rücken verrieben wurden, wirkte äußerst beruhigend. Das Reiben allein war schon entspannend. Höchstwahrscheinlich würde sie gleich eindösen, wenn sie nicht aufpasste; sie war hier, um Untersuchungen anzustellen – aber sie hatte das noch nicht ganz verinnerlicht, zumindest fielen ihr die Augen zu.
    Wo sollte sie mit dem Fragen anfangen?
    Honigsüß – jetzt war ein bisschen Mitgefühl nötig, in dem sich eine winzig kleine Frage versteckte …
    »Äh, es tut mir leid wegen gestern. Hoffentlich haben Sie meinetwegen keine Unannehmlichkeiten gehabt. Aber dieser Schlamm – Sie würden staunen, wo der überall hinkommt und wie verteufelt er juckt. Und ich konnte meinen Bademantel nicht finden.«
    »Mein Fehler«, sagte Karin. »Ich hätte Sie nicht so lange allein lassen sollen. Patricia war krank, aber ich hatte eine Kundin für sie gebucht. Ich musste das übernehmen. Der Bademantel war aber im Duschraum. Es überrascht mich, dass Sie ihn nicht gesehen haben.«
    Miss Karen Pinkers Stimme klang, als sei ihr das Vorkommnis peinlich. Honey war sich sicher, dass sich die Wangen der jungen Dame mit Röte überzogen. Miss Pinker wurde pinker!
    Der Bademantel hatte
nicht
im Duschraum gehangen.Das war wohl die Entschuldigung, die Karen Serena Sarabande aufgetischt hatte.
    Honey erinnerte sich, dass sie gestern ein Telefon hatte klingeln hören. Daraufhin war Karen losgeflitzt. Was konnte eine junge Frau wohl dazu bringen, ihre Arbeit stehen und liegen zu lassen und so eilig fortzugehen? Kinderspiel! Ein Mann.
    »Haben Sie einen Freund?«
    Umschweife schienen Honey da völlig überflüssig.
    Karen wurde tatsächlich noch röter im Gesicht.
    »Ja.«
    »Ist es was Ernstes?«
    »Ich weiß nicht. Er sieht allerdings super aus. Und keiner hat mich je so gut behandelt wie er.«
    »Wow! Sie Glückspilz!«
    Karen strahlte.
    »Wie heißt er?«
    Karen wimmerte ein bisschen und errötete noch mehr. »Dec.«
    Kurz für Declan, überlegte Honey. Der Anruf, das musste er gewesen sein.
    »Ms Sarabande hat mir erklärt, dass die Behandlungen immer von der gleichen Mitarbeiterin durchgeführt werden. Da muss es ja Probleme geben, wenn mal jemand krank wird. Müssen Sie oft für Kolleginnen einspringen?«
    Sie spürte, dass Karen Pinker eine nachdenkliche Pause einlegte, ehe sie antwortete. »Die konnte nichts dafür, dass sie krank war. Ich kann ihr da keinen Vorwurf machen. Man muss doch aushelfen, wenn jemand krank ist.«
    … Und wenn du deinen Job behalten willst, überlegte Honey. Sie sagte das nicht laut, aber es schien ihr wahrscheinlich, dass Karen sehr bald ohne Arbeit dastehen würde, wenn sie sich weigerte, für eine erkrankte Kollegin einzuspringen.
    »Es tut mir leid, wenn Sie meinetwegen Schwierigkeiten hatten.«
    »Das habe ich nicht, wirklich nicht. Aber ich wäre ohnehin wenig später zu Ihnen gekommen.«
    Diesen Bären ließ sich Honey nicht aufbinden. Wahrscheinlich sollte der zweite Satz ein Tadel sein.
    »Entschuldigen Sie bitte, wenn ich den Riegel an der Wanne kaputt gemacht habe, aber ich habe es einfach

Weitere Kostenlose Bücher