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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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Speck und frischer Kaffee sicherlich wunderbar schmecken.
    Das Innere des Bootes war warm und einladend. Alle Einbauten waren aus heller Eiche, und es gab bequeme Stühle und allen Komfort. An einer Wand war gegenüber von einer weißen Ledercouch ein Flachbildfernseher angebracht. Auf einem in die Wand integrierten Schreibtisch blinkte ein Laptop, und dahinter befanden sich wunderbar eingepasste Bücherregale. Diese Einrichtung hatte wirklich mit den alten Kanalbooten nichts gemein, außer dass natürlich der Kahn immer noch recht schmal war.
    Jocelyn führte sie in die Küche.
    »Machen Sie es sich bequem. Ich serviere Ihnen gleich das Frühstück.« Mit einer Kopfbewegung forderte er sie auf, sich an einen Tisch zu setzen, der an der Wand befestigt war und sich herunterklappen ließ, wenn er nicht benötigt wurde. Die Stühle waren aus Chrom und elegantem hellem Eichenholz.
    Doherty und Honey setzten sich hin. Honey zog den Reißverschluss ihrer Jacke auf. Nach der kühlen Luft draußen war die Wärme hier drinnen beinahe zu viel.
    »Mr. Trinder«, begann Doherty.
    »Nennen Sie mich Joss«, antwortete Jocelyn, während er Brot abschnitt und die Scheiben mit knusprigen, heißen Speckscheiben belegte. »Bitte sehr.«
    Er stellte einen Teller mit Speckbroten und Becher mit dampfend heißem Kaffee vor sie hin.
    Da es recht schwierig war, gleichzeitig zu reden und zu kauen und zu trinken, wurden erst einmal keine Fragen gestellt.
    »Noch Kaffee?«, fragte Jocelyn.
    Doherty nickte.
    Honey hob ablehnend die Hand. »Liebend gern, aber dann müsste ich Ihre Toilette benutzen.«
    »Die ist da hinten, wenn Sie sie brauchen«, erklärte ihr Jocelyn. »Maud war auch so. Wenn wir irgendwo hingefahren sind, musste sie immer erst rausfinden, wo die Toiletten waren.«
    »Das ist eine psychologische Sache«, antwortete Honey, die sofort eine starke Sympathie für die bei dem Feuer umgekommene Maud verspürte.
    »Das hat Maud auch immer behauptet.«
    Er füllte ihren Becher noch einmal mit Kaffee.
    Nachdem sie brav ihre Speckbrote verzehrt hatten, ging es an die ernsten Geschäfte. Honey fiel auf, dass Doherty seine Worte sorgfältig wählte. Er hatte sich den Bericht der Feuerwehr noch einmal genau durchgelesen. Es gab keine eindeutigen Beweise dafür, dass Brandstiftung die Ursache für das Feuer gewesen war, aber es ließ sich auch nicht völlig ausschließen.
    »Sie wissen wahrscheinlich, dass sich die Feuerwehr über die Ursache dieses Brandes nicht ganz sicher war.«
    Jocelyn nickte. Jetzt war kein freches Glitzern mehr in seinen Augen. Honey bemerkte, dass sein Blick bei der Erinnerungan das Feuer und den Tod seiner Partnerin sehr traurig wurde.
    »Ich kann es immer noch nicht glauben.« Er schüttelte wehmütig den Kopf. »Maud und ich, wir hatten so viele Pläne. Wir wollten die Wohnung verscherbeln, uns ein Boot kaufen und in den Sonnenuntergang segeln.«
    »Wow«, meinte Honey. »Nicht viele Frauen würden ihr Heim aufgeben, um so was zu machen.«
    Doherty schaute überrascht. »Warum nicht?«
    »Frauen sind von Natur aus Nestbauer. Und Nester baut man nun mal an Land und nicht auf See.«
    Das schien ihn nicht zu überzeugen. Er begriff den Unterschied einfach nicht.
    »In gewisser Weise haben Sie recht, meine Liebe«, sagte Jocelyn. »Seltsamerweise war es bei uns meine Maud, die alles verkaufen und lossegeln wollte. Ich war eher drauf aus, eines von diesen Kanalbooten hier zu besitzen.« Er deutete mit einer Handbewegung auf die sehr komfortable Umgebung. »Ich habe ihr immer wieder gesagt, dass ich nicht mehr der Jüngste sei und es mir viel besser gefallen würde, einen Kanal rauf und runter zu tuckern, als Segel zu setzen und so.«
    »Das hier muss ein hübsches Sümmchen gekostet haben«, meinte Doherty, dessen Augen über die eleganten Einbauten wanderten.
    »Das war das Geld von der Versicherung«, antwortete Jocelyn mit einem Seufzer. »Ich hatte kein Interesse daran, nach dem Feuer alles wieder renovieren zu lassen, habe also das Geld genommen und die Wohnung bei einer Versteigerung verkauft. Das Einzige, was man mit so einer ausgebrannten Ruine machen kann. Und dann habe ich mir die ›Gypsy‹ zugelegt. Habe sie neu bauen lassen. Die würde nicht jedem gefallen, aber ich mag sie sehr.«
    »Was nun Maud betrifft. Warum ist sie überhaupt ins Beauty Spot gegangen?«
    »Sie wollte zwanzig Jahre jünger aussehen, wie in diesenFernsehprogrammen. Ich habe ihr immer gesagt, dass sie so was nicht nötig hat, aber sie

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