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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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hatte es sich einfach in den Kopf gesetzt. Ich persönlich mag das nicht, wenn man an Mutter Natur herumpfuscht. Man sollte mit dem zufrieden sein, was man hat. Das ist mein Motto.«
    Das Speckbrot lag Honey ein wenig schwer im Magen. Sie hatte Angst, rülpsen zu müssen, wenn sie den Mund aufmachte. Also überließ sie Doherty die Befragung.
    Er runzelte im besten Polizistenstil die Stirn, hatte die Hände zwischen dem Körper und seinem leeren Teller ordentlich gefaltet auf den Tisch gelegt.
    »Sie sagten, Sie hätten nicht gewusst, dass sie so lange in der Klinik sein würde. Wie lang war das denn?«
    »Etwa vier Wochen.«
    »Vier Wochen?«, entfuhr es Honey. Sie musste rülpsen. »O Verzeihung.«
    »Kein Problem. Also, lassen Sie mich mal überlegen«, sinnierte Jocelyn und zündete sich einen zweiten Zigarillo an. »Sie hatte mir gesagt, sie würde dort mindestens zwei Wochen verbringen. Ich fand schon, dass das ziemlich lange für all das Zeug war. Mir war nicht klar gewesen, dass es dann vier Wochen werden sollten.«
    Doherty erstarrte immer ein wenig, wenn er meinte, dass er einer Sache auf die Spur gekommen war. Honey glaubte zu wissen, was es diesmal war. Bei seiner ersten Befragung hatte Jocelyn Trinder gesagt, Maud sei zwei Wochen weggeblieben, und er hätte nicht erwartet, dass es so lange dauern würde. Nun erzählte er, dass sie vier Wochen weggewesen sei.
    Doherty wies Trinder darauf hin.
    Honey erwartete, dass Jocelyn ein wenig in Verlegenheit geraten würde. Doch nein, er nahm den Zigarillo aus dem Mund, schob das Fenster auf, um den Rauch auszuatmen und die Asche von der Spitze des Zigarillos abzustreifen.
    »Ich war vor den beiden Wochen, die sie im Beauty Spot verbringen wollte, selbst vierzehn Tage verreist. Ich habeerst kürzlich von einer ihrer Freundinnen erfahren, dass sie geschlagene vier Wochen dort war.«
    Honey riskierte einen weiteren Rülpser. Jetzt war sie wirklich neugierig geworden. »Einen Monat? Aber es hält sich doch bestimmt niemand einen ganzen Monat in einer Schönheitsfarm auf?«
    Doherty schaltete sich ein. »Wissen Sie mit Sicherheit, dass sie die ganze Zeit über in der Klinik war?«
    »Das haben die da gesagt.«
    Honey erinnerte sich daran, was ihr Serena über kosmetische Chirurgie in Venezuela erzählt hatte. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. »Wie sah sie aus, als sie wiederkam?«
    Jocelyn schnippte wieder Asche vom Zigarillo und blies Rauch aus dem Fenster. »Phantastisch! So toll hatte sie noch nie ausgesehen. Ich habe alles zurückgenommen, was ich je über Schönheitsbehandlungen gesagt hatte.«
    »Wissen Sie, ob sie in der Klinik noch irgendwelche anderen Behandlungen hatte und woraus die bestanden?«
    Er zuckte die Achseln. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Darüber weiß ich wirklich nichts. Ich bin ja nur ein Mann.«
    »Verstehe. Könnte ich jetzt bitte Ihre Toilette benutzen?« E
    s trat wieder dieses freche Glitzern in seine Augen. »Aber gern.«
    Er geleitete sie einen langen, schmalen Korridor entlang, an einem Schlafzimmer vorbei zur Toilette am Ende.
    »Gemütlich«, sagte sie, als sein muskulöser Arm an ihrer Schulter vorbeistreifte, um ihr die Badezimmertür aufzuhalten.
    Er hauchte ihr anzüglich ins Ohr: »Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich einfach.«
    Obwohl sich Jocelyn Trinder eigentlich recht leutselig gab, mochte Honey ihn nicht. Na gut, er und Maud Piper waren ein Paar gewesen, aber er hatte nach ihrem Ableben nicht lange gefackelt, ehe er das Kanalboot erworben hatte.Honey fragte sich, wie lange er mit dem Kauf gewartet hatte. Sie fragte sich auch, ob eine neue »Leichtmatrosin« am Horizont wartete.
    Das Badezimmer war klein, aber perfekt eingerichtet. Es hatte keine Badewanne, doch die Dusche war groß genug für eine Person.
    Als sie sich die Hände wusch, betrachtete sie ihr Spiegelbild im Hängeschrank über dem Waschbecken. Dann schaute sie den Schrank selbst an. Es war schon seltsam, was die Leute alles in solchen Schränkchen aufhoben. Meist waren es Zahnbürsten, Kopfschmerztabletten, ein Reservestück Seife, Aftershave und dergleichen.
    Ja, mehr würde sie wahrscheinlich auch hier nicht finden. Warum verspürte sie dann einen solchen Drang, das Schränkchen aufzumachen?
    Sie würde bestimmt nichts entdecken, was mit diesem Fall zu tun hatte. Trotzdem, wenn die Neugier sie trieb, durfte sie das einfach ignorieren?
    Es steckte ein Schlüssel im Schloss. Wenn Jocelyn Trinder etwas zu verbergen hatte, würde er doch nicht den

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