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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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noch. »Okay, mein Großer, was haben Sie?«
    Walker übernahm wieder. Er knallte eine Akte auf den Tisch. »Das Ergebnis eines Bluttests.«
    »Der besagt?«
    »Wie Sie wissen, haben wir im Wagen Ihres Mandanten Blutspuren gefunden.«
    »Das sagten Sie bereits.«

    »Das Blut im Wagen passt genau zu dem des Opfers Dan Mercer.«
    Hester tat so, als müsste sie gähnen.
    Walker sagte: »Vielleicht können Sie uns verraten, wie das kommt?«
    Hester zuckte die Achseln. »Vielleicht haben sie zusammen eine Spazierfahrt gemacht. Vielleicht hat Dan Mercer sich dabei ganz von selbst eine blutige Nase geholt?«
    Walker verschränkte die Arme. »Fällt Ihnen da wirklich nichts Besseres ein?«
    »O doch, Sheriff Walker. Wenn Sie wollen, fällt mir etwas viel Besseres ein. Soll ich Ihnen eine Hypothese präsentieren?«
    »Fakten wären mir lieber.«
    »Tut mir leid, mein Hübscher, aber mehr habe ich im Moment leider nicht zu bieten.«
    »Gut, dann lassen Sie hören.«
    »Also, das Ganze ist rein hypothetisch. Sie haben doch einen Zeugen für die angebliche Ermordung Dan Mercers, richtig?«
    »Das ist richtig.«
    »Also, sagen wir, rein hypothetisch, ich hätte die Aussage Ihrer Zeugin gelesen, die von dieser Fernsehreporterin, Wendy Tynes.«
    »Das wäre unmöglich«, sagte Walker. »Sowohl die Aussage als auch die Identität der Zeugin sind geheim.«
    »O weh, Schreck lass nach, mein Fehler. Ich meine natürlich die hypothetische Aussage, die von einer hypothetischen Fernsehreporterin gemacht wurde. Kann ich jetzt fortfahren?«
    Frank Tremont sagte: »Sprechen Sie weiter.«
    »Super. Also, laut ihrer hypothetischen Aussage hat sie bei ihrem Treffen mit Dan Mercer in seinem Wohnwagen gesehen, dass er ein oder zwei Tage vorher zusammengeschlagen
worden war. Das war vor der Schießerei und nicht zu übersehen.«
    Keiner sagte etwas.
    »Ich freue mich immer, wenn ich eine Rückmeldung bekomme«, sagte Hester. »Könnte einer von Ihnen beiden kurz nicken?«
    »Gehen Sie doch einfach mal davon aus, dass wir beide es getan hätten«, sagte Frank.
    »Okay, in Ordnung. Jetzt nehmen wir einmal an - wieder rein hypothetisch -, dass Dan Mercer sich ein paar Tage vorher mit dem Vater eines seiner Opfer getroffen hätte. Sagen wir, bei diesem Treffen kam es zu einer Schlägerei. Und dabei ist dann womöglich etwas Blut geflossen. Und von diesem Blut könnte vielleicht etwas ins Auto geraten sein.«
    Sie brach ab, breitete die Arme aus und zog eine Augenbraue hoch. Walker sah Tremont an.
    Frank Tremont sagte: »Gut, gut.«
    »Gut, gut, was?«
    Er versuchte, die Anspannung mit einem Lächeln zu überspielen. »Wenn es zu einer hypothetischen Schlägerei gekommen ist, hätte Ihr Mandant doch auf jeden Fall ein Motiv, oder?«
    »Entschuldigung, wie hießen Sie nochmal?«
    »Frank Tremont, Ermittler in Essex County.«
    »Sind Sie neu in dem Job, Frank?«
    Jetzt breitete er die Arme aus. »Seh ich so aus, als ob ich neu wäre?«
    »Nein, Frank, Sie sehen aus, als ob Sie seit hundert Jahren falsche Entscheidungen getroffen haben, aber Ihre Aussage über ein Motiv würde zu den Dingen gehören, die ein Neuling mit unzureichend durchblutetem Gehirn einem hirntoten Rechtshelfer vorhalten könnte. Erstens - und passen Sie bitte
gut auf - ist normalerweise der Verlierer eines Kampfs derjenige, der auf Rache sinnt, richtig?«
    »Meistens, ja.«
    »Also …«, Hester gestikulierte wie der Showmaster einer Quizshow in Richtung ihres Mandanten, »… sehen Sie sich diesen feschen Burschen an, den ich meinen Mandanten nenne. Sehen Sie irgendwelche Blutergüsse oder Abschürfungen? Nein. Wenn es also zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein sollte, hat mein Mann hier offensichtlich die Oberhand behalten, meinen Sie nicht?«
    »Das beweist gar nichts.«
    »Glauben Sie mir, Frank, Sie wollen mit mir gewiss keinen Streit über Beweise anfangen. Aber ganz egal, ob der Kampf gewonnen oder verloren wurde, auch das spielt eigentlich keine Rolle. Sie reden von der Suche nach einem Motiv, als ob das neu wäre oder Ihnen irgendwie weiterhelfen würde. Sie sind ganz neu an diesem Fall beteiligt, Frank, also werde ich Ihnen kurz auf die Sprünge helfen - Dan Mercer hat Nacktfotos vom achtjährigen Sohn meines Mandanten gemacht. Das ist schon ein Motiv. Verstehen Sie? Wenn jemand Ihr Kind sexuell missbraucht, wäre das ein mögliches Motiv für Sie, Rache zu üben. Schreiben Sie sich das auf. Erfahrene Ermittler müssen so etwas wissen.«
    Frank grummelte:

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