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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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hat.«
    »Wieso?«
    »Ich denke mal, um bei der Ermittlung zu helfen.«
    »Damit Sie nachts besser schlafen können?«
    »Vielleicht.«
    »Und bei welcher Antwort könnten Sie besser schlafen?«, fragte sie.
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Na ja, wenn Dan Haley umgebracht hat, würden Sie sich dann besser fühlen mit dem, was Sie getan haben? Sie sagten ja schon, dass er es zwangsläufig wieder tun würde. Dann hätten Sie ihn gestoppt - wenn auch etwas spät. Und wenn Dan sie nicht umgebracht hätte, tja, dann wären Sie immer noch davon überzeugt, dass er irgendwann einem anderen Mädchen etwas angetan hätte, stimmt’s? Um ihn aufzuhalten, mussten Sie ihn daher sowieso umbringen. Also würden Sie nur dann schlecht schlafen, wenn Haley noch irgendwo am Leben ist und Sie sie in größere Gefahr gebracht haben.«

    Ed Grayson schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s einfach.« Er drehte sich um und ging.
    »Habe ich etwas übersehen?«, fragte sie.
    »Wie ich schon sagte.« Grayson warf die Zigarette weg und ging weiter. »Sie haben ja überhaupt keine Ahnung, was hier abläuft.«

DREIUNDZWANZIG
    U nd was jetzt?
    Wendy konnte weiter nach Hinweisen dafür suchen, dass Dan und Haley eine einvernehmliche, wenn auch verbotene Beziehung miteinander hatten, aber was hätte das gebracht? Die Polizei kannte diese Theorie jetzt. Sie würden sie in ihren Überlegungen berücksichtigen. Wendy musste das von der anderen Seite angehen.
    Sie musste bei den Princeton-Mitbewohnern ansetzen.
    Vier von den fünf waren im letzten Jahr in Skandale verwickelt worden. Der fünfte, na ja, der vielleicht auch, aber darüber war im Internet nichts zu finden. Also fuhr sie mal wieder zum Starbucks in Englewood, um ihre Nachforschungen voranzutreiben. Sie hatte den Fathers Club noch gar nicht gesehen, als sie beim Eintreten Ten-A-Fly aus den Deckenlautsprechern rappen hörte:
    Charisma Zimmermann, ich lieb dich,
Du bist zwar kein Zimmermanns-Traum
und keinesfalls flach wie ein Brett,
Und schon gar nicht leicht zu nageln …
    »Yo, hey.«
    Es war Ten-A-Fly. Wendy blieb stehen. »Hi.«
    Ten-A-Fly hatte sich mit einem sehr bodenständigen Kapuzenpullover mit Reißverschluss herausgeputzt. Die Kapuze
hatte er über die rote Baseball-Kappe gezogen, deren riesiger Schirm, der selbst einem dicken Truckfahrer Ende der Siebziger beim CB-Funken peinlich gewesen wäre, immer noch seitlich nach oben herausragte. Hinter ihm konnte Wendy den Typ in Tenniskleidung sehen. Er tippte wie wild auf seinem Laptop herum. Der jüngere Vater ging mit dem Babytuch langsam auf und ab und gurrte beruhigend.
    Ten-A-Fly klirrte mit einem Goldarmband, das an eine Halloween-Dekoration erinnerte. »Waren Sie gestern Abend bei meinem Gig?«
    »Yep.«
    »Hat’s gefallen?«
    Wendy nickte. »Es war, äh, voll fett, ey.«
    Das gefiel ihm. Er hob die Faust für ein kurzes Fingerknöchel-Abklatschen. Sie tat ihm den Gefallen.
    »Sie sind doch Fernsehreporterin, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Sind Sie hier, weil Sie einen Bericht über mich machen wollen?«
    Tenniskleidung am Laptop sagte: »Das sollten Sie unbedingt machen.« Er deutete auf den Bildschirm. »Wir haben hier jede Menge Action.«
    Wendy ging um ihn herum und sah auf den Laptop. »Sie handeln bei eBay?«
    »Damit verdiene ich mir jetzt meinen Lebensunterhalt«, sagte Tenniskleidung. »Seit meiner Kündigung …«
    »Doug war bei Lehman Brothers«, unterbrach Ten-A-Fly ihn. »Er hat den Ärger kommen sehen, aber keiner hat auf ihn gehört.«
    »Lass doch«, sagte Doug und winkte bescheiden. »Dank eBay bin ich jedenfalls flüssig. Zu Anfang habe ich so ziemlich alles verkauft, was ich hatte. Dann hab ich angefangen, auf
Flohmärkte zu gehen, hab dies und das gekauft, es wieder in Ordnung gebracht und wieder verkauft.«
    »Und davon können Sie leben?«
    Er zuckte die Achseln. »Eigentlich nicht, aber wenigstens hab ich was zu tun.«
    »Wie Tennis?«
    »Ach, ich spiel kein Tennis.«
    Sie sah ihn nur an.
    »Meine Frau spielt. Meine zweite Frau, um genau zu sein. Manche Leute würden sie wohl als Trophy Wife bezeichnen. Sie hat dauernd herumgejammert, dass sie ihre tolle Karriere hat sausen lassen, um auf die Kids aufzupassen, aber in Wirklichkeit hat sie den ganzen Tag nur Tennis gespielt. Als ich dann meinen Job verlor, hab ich ihr vorgeschlagen, dass sie wieder zur Arbeit gehen soll. Sie meinte, dafür wäre es zu spät. Also spielt sie immer noch Tag für Tag Tennis. Außerdem hasst sie mich. Sie kann mich

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