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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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gerade lange genug.
    »Was ist denn hier los?« Beide drehten sich um. Ermittler Frank Tremont und Sheriff Walker standen hinter ihnen. Tremont schien nicht zu gefallen, was er sah. Er warf Walker einen Blick zu, Walker nickte und sagte: »Patricia, wie wär’s, wenn du mit mir mitkommst.«
    Walker und Patricia gingen zum Polizeizelt, während Tremont bei Wendy blieb. Er sah sie stirnrunzelnd an. »Na ja, dann will ich mal hoffen, dass das kein Trick war, um an die Familie heranzukommen.«

    »War es nicht.«
    »Also, was haben Sie?«
    »Dan Mercer mochte jüngere Mädchen.«
    Tremont sah sie gelangweilt an. »Wow, das bringt uns jetzt richtig weiter.«
    »Irgendetwas an dieser ganzen Dan-Mercer-Sache kam mir vom ersten Tag an unlogisch vor«, fuhr sie fort. »Und - ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen -, ich war einfach nicht in der Lage, ihn einzig und allein als das böse Raubtier anzusehen. Ich habe gerade mit einem alten Kommilitonen von ihm aus Princeton gesprochen. Er kann sich nicht vorstellen, dass Dan jemanden gewaltsam entführt hat.«
    »Toll, das wird ja immer besser.«
    »Aber er hat bestätigt, dass Dan jüngere Mädchen mochte. Ich will jetzt nicht sagen, dass der Kerl kein Drecksack war. Wie’s aussieht, war er das. Worauf ich wirklich hinauswill ist, dass Mercer es eher mit Einvernehmlichkeit versucht hat und nicht, was weiß ich, mit Gewalt.«
    Tremont zeigte sich unbeeindruckt. »Und?«
    »Und Patricia meinte, dass Haley einen Freund hätte.«
    »Das ist kein Geheimnis. Das war ein hiesiger Möchtegern-Rabauke namens Kirby Sennett.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Wobei soll ich mir sicher sein?« Tremont schwieg einen Moment lang. »Moment, was wollen Sie damit sagen?«
    »Laut Patricia hat Haley sich ein paarmal heimlich aus dem Haus geschlichen - zum letzten Mal ungefähr eine Woche vor ihrem Verschwinden. Patricia sagte, Haley hätte sie gebeten, sie wenn nötig zu decken.«
    »Klar.«
    »Und Sie meinen jetzt, als sie weg war, hätte sie sich mit diesem Kirby getroffen?«

    »Genau.«
    »Hat Kirby das bestätigt?«
    »Nicht vollständig, nein. Hören Sie, es gibt mehrere Hinweise darauf, dass die beiden etwas miteinander hatten. Wir haben SMS, E-Mails und so weiter. Anscheinend wollte Haley es geheim halten - vermutlich eben weil der Bursche ein Rabauke ist. Da steckt nicht viel dahinter. Sennett hat sich einen Anwalt genommen. Das ist nicht ungewöhnlich, selbst wenn man unschuldig ist. Reiche Eltern, verzogener Balg, Sie kennen das.«
    »Und der war Haleys Freund?«
    »Sieht so aus, ja. Aber Kirby behauptet, dass Haley und er ungefähr eine Woche vor ihrem Verschwinden Schluss gemacht hätten. Der Termin passt auch mit dem letzten Ausdem-Haus-Schleichen zusammen.«
    »Und Kirby haben Sie sich logischerweise näher angesehen.«
    »Klar, aber der Junge ist ein Schmalspur-Kretin. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir haben uns Kirby eingehend angeguckt. Der ist am Abend vor ihrem Verschwinden früh nach Hause gekommen, und dann war er ein paar Tage mit seinen Eltern in Kentucky. Und auch ansonsten haben wir ihn gründlich überprüft. Es ist ausgeschlossen, dass er irgendwas damit zu tun hat. Falls Sie darauf hinauswollten.«
    »Nein, das wollte ich nicht«, sagte Wendy.
    Tremont griff zur Gürtelschnalle und zog daran seine Hose hoch. »Verraten Sie mir denn, woran Sie gedacht haben?«
    »Dan Mercer geht mit jungen Mädchen aus. Haley McWaid verlässt nachts heimlich das Haus - es gibt keinerlei Anzeichen für Gewalt, einen Einbruch oder sonst irgendetwas. Was wäre denn, wenn es sich bei diesem geheimnisvollen Freund nicht um Kirby Sennett gehandelt hätte, sondern um Dan Mercer?«
    Tremont nahm sich Zeit zum Nachdenken. Er kaute auf irgendetwas
herum. Etwas, das offensichtlich schlecht schmeckte. »Also glauben Sie, tja, dass Haley aus eigenem Antrieb mit diesem Perversen durchgebrannt ist?«
    »Ich bin noch nicht bereit, so weit zu gehen.«
    »Gut«, sagte Tremont hart. »Weil sie nämlich ein anständiges Mädchen ist. Ein wirklich anständiges Mädchen. Ich will nicht, dass ihren Eltern solcher Mist zu Ohren kommt. Das haben sie nicht verdient.«
    »Ich will Haley nicht in den Dreck ziehen.«
    »Okay. Nur damit das klar ist.«
    »Aber wenn wir rein theoretisch einmal annehmen würden«, sagte Wendy, »dass Haley mit Mercer ausgerissen ist, wäre das eine Erklärung dafür, dass es keinen Hinweis auf Gewalt gibt. Und vielleicht erklärt es auch, wie das iPhone ins Motelzimmer gekommen

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