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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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fertig.“
    „Gut.“ Er grinste sie an und gab ihr einen flüchtigen Kuss. „Dann haben wir ja beide etwas, auf das wir uns freuen können, Lieutenant. Die erste Runde war fabelhaft.“
    „Sehe ich genauso.“
    „Du warst fabelhaft.“ Damit ließ er sie los und trat zurück, um sich wieder anzuziehen. Was ihm wesentlich schneller gelang als ihr.
    Fiona knöpfte gerade die Bluse zu, als er die Mappe mit den Zeitungsausschnitten vom Tisch nahm und sagte: „Wenn ich mich recht erinnere, ist die National Gallery unser nächster Tagesordnungspunkt. Und ich habe auch schon einen Plan, wie wir vorgehen sollten.“
    Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Ich bin ganz Ohr, solange du nicht vergisst, dass ich das letzte Wort habe.“
    „Jawohl, Lieutenant.“ Lachend salutierte er, bevor sie den Raum verließen und die Stufen zum Erdgeschoss hochstiegen.

6. KAPITEL
    Kurz nach der Mittagszeit führte Charity Watkins, die Leiterin der Rubinov-Ausstellung, Fiona den langen Flur entlang zu dem Raum, in dem der Diamant ausgestellt war. Die große blonde Frau wirkte angespannt und unglücklich.
    Bis zu einem gewissen Maß konnte Fiona nachvollziehen, warum die Dame gereizt war. Schließlich war eine Halskette von schier unschätzbarem Wert praktisch unter ihren Augen aus der National Gallery entwendet worden. Doch seit dem Moment, als Fiona Watkins zu ersten Mal gesehen hatte, spürte sie ihr hitziges Gemüt und nahm noch etwas anderes an ihr wahr, das sie nicht benennen konnte.
    Sie gestand es sich zwar ungern ein, doch in diesem Augenblick wünschte sie, D. C. wäre nicht auf eigene Faust losgezogen. Jetzt hätte sie gern seine persönliche Einschätzung über diese Ausstellungsdirektorin gehört.
    Eine lange Schlange von Menschen, die den Rubinov sehen wollten, stand den gesamten Hauptkorridor der Galerie entlang bis auf die Straße hinaus. Obwohl Fiona vermutet hatte, D. C. darin zu sehen, konnte sie ihn nirgends entdecken. Er hatte den „Plan“ ausgeheckt, sich von Fiona zu trennen und als typischer Tourist, von der Presse unbemerkt, Informationen zu sammeln. Fiona sah ein Schild, auf dem die derzeitige Wartezeit bis zur Besichtigung des Rubinov auf eine Stunde geschätzt wurde. Ungefähr genauso lange hatte sie selbst gebraucht, um an den Reportern und TV-Kameras vorbeizukommen, die sich vor der Galerie drängten, sich durch die Absperrung und an den beiden Verwaltungsassistenten vorbei zu kämpfen und zu Charity Watkins’ Allerheiligstem vorzudringen.
    Als sie schließlich vor Watkins Büro gestanden hatte, waren zwei Frauen herausgekommen, die Fiona von Amandas Zeitungsausschnitten her sofort erkannt hatte. Die ältere Frau war Regina Meyers, Gregory Shalnokovs langjährige persönliche Assistentin. Die jüngere Frau war Charity Watkins. Die Ausstellungsdirektorin ließ ihr glattes blondes Haar offen über den Rücken fallen, was Fiona an Alice im Wunderland erinnerte. Allerdings besaßen Charitys Kleid und der rote Blazer viel mehr Stil, als Alice jemals gehabt hatte.
    Die beiden Frauen sprachen mit gedämpften Stimmen, und Fiona verstand nur wenige Worte.
    „Unter Kontrolle …“, äußerte die ältere Frau.
    „Dollar für … gehört, dass … ihre Schuld … Außenseiter …“
    Nicht so sehr die Worte, sondern die Anspannung, die in der Stimme der jüngeren Frau mitschwang, ließ Fiona aufhorchen. Vielleicht hätte sie noch mehr gehört, doch dann trat eine Assistentin auf die beiden zu und sagte: „Ms Watkins, Lieutenant Gallagher ist hier und möchte mit ihnen sprechen.“
    Die Frauen wandten sich Fiona abrupt zu. Regina wirkte überrascht, doch in Charity Watkins’ Gesicht spiegelte sich Angst, da war sich Fiona ganz sicher. Regina eilte mit ausgestreckter Hand auf sie zu. „Ich bin Regina Meyers und ich freue mich über die Gelegenheit, Mr Shalnokovs persönlichen Dank auszudrücken für alles, was Sie unternehmen. Captain Gibbs-Mitchell sagte mir, wenn Sie nicht gewesen wären, hätten wir den Rubinov für immer verlieren können.“
    Fiona nahm ihre Hand und blickte in hellgrüne Augen, die sie mit einem herzlichen und aufrichtigen Ausdruck ansahen. „Ich bin froh, dass die Diebe keinen Erfolg hatten.“
    „Was glauben Sie, wie lange es dauert, bis Sie jemanden verhaften können? Ich würde Mr Shalnokov gerne beruhigen.“
    „Wir verfolgen mehrere Spuren.“ Fiona lächelte die Frau an. „Ich habe erfahren, dass der Schaukasten nur mit Hilfe einer Stimmaufnahme von Mr Shalnokov geöffnet

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