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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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für Ihre Hilfe.“
    Noch während Charity davon eilte, trat D. C. ganz nah an Fiona heran und flüsterte ihr zu: „Gute Arbeit, Lieutenant. Die Frage nach ihrer Anwesenheit in der Ausstellung hat ihr gar nicht behagt.“
    Sie verließen gemeinsam den Raum und gingen in Richtung Hauptausgang. „Keine meiner Fragen hat ihr behagt. Aber sie hatte schon schlechte Laune, als ich ankam. Sie hatte eine Unterredung mit Regina Meyers, Shalnokovs persönlicher Assistentin, und ich bin mir ziemlich sicher, ihre frustrierte Stimmung rührt daher.“
    „Interessant.“
    „Allerdings könnte ich ihre Laune besser verstehen, wenn Shalnokov gedroht hätte, die Ausstellung vorzeitig zu schließen. Aber das hat er nicht. Der Diamant liegt wieder in seinem Schaukasten. Wenn ich für diese Ausstellung verantwortlich wäre, würde ich einen Freudentanz aufführen.“
    Kurz vor dem Ausgang legte D. C. die Hand auf Fionas Arm. „Vielleicht ist sie verschnupft, weil sie zu den Personen gehört, die du und Chance im Auge haben.“
    „Nun, das ist aber naheliegend, wenn man bedenkt, wie vertraut sie mit dem Sicherheitssystem rund um den Diamanten ist. Sie könnte die Hintertür geöffnet haben.“
    „Stimmt, aber meine Mutter, meine Schwester und ich können ihr ein Alibi liefern, das vermutlich auch auf den Überwachungsbändern festgehalten sein wird. Im ausschlaggebenden Zeitraum, also zwischen sechzehn Uhr fünfzig und siebzehn Uhr zehn hatte sie eine kleine Auseinandersetzung mit ein paar Schulkindern und zwar genau vor unseren Augen.“
    Fiona runzelte die Stirn. „Sie könnte den Code jemand anderem gegeben und dann sichergestellt haben, dass sie selbst ein Alibi hat.“
    Er hob die Brauen und musterte Fiona. „Mir gefällt es, wie dein Verstand arbeitet. Jetzt fehlt uns nur noch der Beweis.“
    „Spielverderber.“
    Er lachte. „Es gibt noch andere Möglichkeiten. Der Wachmann, mit dem ich mich vorhin unterhalten habe, erzählte mir von einer zierlichen blonden Frau, die eine Weihnachtsmannmütze und einen roten Schal trug und Broschüren verteilte. Er ordnet sie den letzten Personen zu, die das Gebäude verlassen haben. Sie rannte die Treppe hinunter, kurz bevor der Haupteingang um siebzehn Uhr dreißig geschlossen wurde.“
    „Und sie ging direkt in den Skulpturengarten.“ Fiona rieb sich die Schläfe.
    D. C. vermutete, dass sie Kopfschmerzen hatte. Kein Wunder, fand er, denn sie hatte den ganzen Tag lang außer einem halben Blaubeer-Scone nichts gegessen.
    „Der Zeitpunkt ist ideal“, sagte er. „Lass uns noch einmal einen Blick auf die Stelle werfen, wo Amanda Hemmings niedergeschlagen wurde. Vielleicht gewinnen wir eine neue Erkenntnis.“
    „In Ordnung.“
    „Wir treffen uns dort in zehn Minuten.“

7. KAPITEL
    Aus den zehn Minuten, von denen D. C. gesprochen hatte, wurden allmählich zwanzig. Fiona schob die Hände in die Manteltaschen und betrachtete das mit Flatterband abgesperrte Gelände. Etwa fünfzehn Meter links von ihr befand sich die Eislaufbahn. Nicht nur fröhliches Gelächter und Lärm waren von dort zu hören, sondern auch eine Tenorstimme, die über Träume von einer weißen Weihnacht sang.
    Vor ihr schien die Nachmittagssonne auf ein paar Schneereste, die sich hartnäckig hielten. Wenn die Temperaturen so niedrig blieben, standen die Aussichten auf weiße Weihnachten in Washington gut. Fiona konzentrierte sich auf die Stelle, an der sie Amanda Hemmings am Vorabend entdeckt hatte. In der National Gallery hatte sie schon leichte Kopfschmerzen verspürt, doch inzwischen war daraus ein pochender Schmerz geworden. Sie wusste genau, was die Ursachen waren, sie war übernächtigt und frustriert, weil sie im diesem Fall kaum Fortschritte machten.
    Während sie allmählich ungeduldig auf D. C. wartete, konnte sie ebenso gut ein paar Telefonanrufe erledigen. Zuerst meldete sie sich bei Natalie. Chance wollte D. C. und sie um sechs Uhr zum Informationsaustausch treffen. Danach erkundigte sie sich im Krankenhaus nach Amanda. Ihr Zustand war unverändert, doch sie hatte Besuch von einem jungen Mann gehabt, der sich als Amandas Cousin vorgestellt hatte. Die Beschreibung der Krankenschwester deckte sich mit der Beschreibung, die ihnen General Eddinger von Billy Franks gegeben hatte.
    Die Frage war, wie hatte Amandas Cousin erfahren, dass sie im Krankenhaus lag, wenn er nicht wusste, dass sie am Abend zuvor überfallen worden war?
    Gereizt drehte sich Fiona zu dem Tor um, durch das sie hereingekommen war. Wo

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