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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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überprüfen.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, sagte Fiona: „Ich habe nichts gegen deine Logik einzuwenden, aber ich hätte diesen Einsatz ganz anders gehandhabt.“
    „Das weiß ich. Trotzdem haben wir auf meine Art mehr erfahren, als wenn wir an der Tür geläutet und gefragt hätten, ob Billy, Carla und Mark gestern ab drei Uhr nachmittags in ihrem Haus waren.“
    Fiona strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich schätze, das stimmt. Aber ich bevorzuge nun mal den geraden Weg.“
    Er legte ihr freundschaftlich den Arm um ihre Schultern. „Ich ziehe verschlungene Pfade vor. Da weiß man nie, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet.“

9. KAPITEL
    Eine Stunde später saß D. C. gegenüber von Fiona an einem Schreibtisch, während sie mit jemandem vom Walter Reed Hospital telefonierte. Ihr zweiter Besuch im Krankenhaus hatte nichts Neues ergeben. Amandas Zustand war unverändert.
    Jase war noch dabei, Charity Watkins, Professor Kathryn Lewen und Dr. Regina Meyers zu überprüfen. D. C. hoffte, er möge bald etwas von ihm hören. Amanda Hemmings und Billy Franks mussten in den versuchten Raub verwickelt sein, doch D. C.s Instinkt verriet ihm, dass die Taten der jungen Leute sozusagen nur die Spitze des Eisbergs waren.
    D. C. sah sich in Fionas kleinem Büro um, in dem sich an drei Wänden Kisten voller Spielzeug fast bis zur Decke stapelten. Sie ließen den Raum noch enger wirken. Doch abgesehen davon herrschte hier absolute Ordnung.
    Wäre die vierte Wand nicht aus Glas gewesen, hätte D. C. den Raum vermutlich als beengend empfunden. Doch durch die Scheibe konnte man einen Blick in ein Gemeinschaftsbüro werfen. Die geschlossene Tür dämpfte kaum das Stimmengewirr, die gelegentlichen Rufe und das unentwegte Klingeln der Telefone draußen. Gerade beobachtete er, wie ein Detective einen Mann in Handschellen zu einem Stuhl führte, sich hinter seinen Schreibtisch setzte und den Computer einschaltete. Die geschäftige, nahezu chaotische Atmosphäre kam D. C. viel reizvoller vor, als sein eigenes ruhiges Büro in Fort McNair.
    Sein Handy klingelte in dem Moment, als Fiona ihr Telefongespräch beendete. Sobald er die Stimme seines Bruders hörte, schaltete er auf Lautsprecher um. „Meine Partnerin hört zu. Was hast du für uns?“
    „Wie du gebeten hast, habe ich Charity Watkins, Kathryn Lewen und Regina Meyers überprüft. Sie sind alle drei sauber. Aber ich bin auf etwas über Watkins und Lewen gestoßen, das du interessant finden könntest.“
    „Raus damit“, forderte D. C. ihn auf.
    „Sie sind Schwestern und zwar zweieiige Zwillinge. Watkins Mädchenname ist Lewen. Vor fünf Jahren, als sie ihr Studium noch nicht abgeschlossen hatte, heiratete sie einen älteren Mann namens Martin Watkins. Er war reich, hatte eine gesellschaftliche Stellung und gehörte dem Aufsichtsrat der National Gallery zu der Zeit an, als Charity dort zu arbeiten begann. Ein Jahr später starb er, und sie behielt seinen Namen. Sie und ihre Schwester Kathryn sind in Kansas bei ihrer Tante Martha Lewen aufgewachsen. Auf der Geburtsurkunde wird kein Vater erwähnt. Und jetzt darfst du mir applaudieren.“
    Lachend klatschte D. C. in die Hände, Fiona tat es ihm gleich.
    „Mit Regina Meyers ist soweit alles in Ordnung. Ich arbeite weiter, aber bisher ist ihr Leben ein offenes Buch.“
    Nachdem D. C. sich bedankt und das Gespräch beendet hatte, klopfte Fiona mit dem Bleistift auf ihren Notizblock. „Jetzt haben wir also eine Verbindung: Jemand verfügt über Insiderwissen über die Sicherheitsvorrichtungen rund um den Diamanten und hat Zugang zum Code für die Hintertür. Und jemand anderes hat Zugang zu Billy Franks. Aber sie besitzen alle Alibis für die Zeit des versuchten Raubes.“
    „Bis jetzt“, meinte D. C. „Amanda könnte uns vielleicht helfen, eines davon zu wiederlegen.“
    „Allerdings leidet sie an Amnesie“, sagte Fiona, stand auf und ging um ihren Schreibtisch herum zu D. C.
    „Was, wenn sie das nicht vortäuscht?“ D. C. nahm ihre Hände.
    „Ich habe nicht behauptet, sie würde das tun.“
    „In Ordnung. Lass und einmal annehmen, die Amnesie ist echt.“
    „Woran denkst du?“
    „Es könnte doch interessant sein, ihrem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge zu helfen. Schließlich ist sie nicht bettlägerig. Mit dem Einverständnis eines Arztes könnte man sie transportieren.“
    Fionas runzelte die Stirn und sah ihn an. Er wartete schweigend und konnte den Augenblick genau erkennen,

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