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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Schreck war es aber auch für Dany, als Tessie ihr plötzlich die Platten unter die Nase hielt und scharf fragte: „Wie kommen die hierher?“
    Achselzuckend antwortete sie: „Kannst dir ja eine Erklärung ausdenken!“
    Tessie war so wütend, dass sie eine Platte auf Danys Kopf schlug. Dany meinte grinsend: „Die hast du aber zerbrochen!“
    Das erinnerte Tessie an Hannis Adressbuch. „Wie kam dann Hannis Adressbuch in den Plattenschrank?“ Dany schwieg.
    „Sicher hat sie es gefunden und dorthin gelegt, damit der Verdacht auf Hanni fiel“, sagte Nicole, die sprachlos die Ereignisse verfolgt hatte.
    „Aber warum?“, rief Tessie. „Was haben dir die Zwillinge getan?“
    „Ich glaube, da kann ich euch eine Erklärung geben“, mischte sich Andrea ein. Sie war während der stürmischen Auseinandersetzung ins Zimmer gekommen, ohne dass jemand sie bemerkt hatte.
    Sofort gingen Tessie und Nicole zu ihr hin, Tessie hielt die Platten fest unter dem Arm.
    Andrea hatte beobachtet, wie Hanni und Nanni sich für Elli einsetzten, und sie ahnte, dass Danys Zorn von daher stammte.
    Nun schilderte sie den beiden, wie Elli ständig laufen und parieren musste, wenn Dany es wünschte, und wie die Zwillinge Dany energisch zur Rede gestellt hatten.
    „Das habe ich freilich nicht selber gehört“, erzählte Andrea. „Aber ich weiß, dass Dany das Kommandieren von einem Tag auf den anderen unterließ. Sicher gab es vorher eine schlimme Auseinandersetzung mit Ellis Kusinen.“
    „Verpetzen wollten sie mich“, rief Dany dazwischen, „bei Frau Theobald. Und alles wegen ihrer albernen, dummen Kusine.“ Sie hatte zähneknirschend und wütend zugehört, was die anderen über sie sprachen, und konnte nun nicht mehr an sich halten.
    Eine Antwort bekam sie nicht, wenigstens nicht von den Mitschülerinnen. Aber Frau Theobald gab sie ihr.
    Tessie und Nicole hatten sich kurz verständigt und waren dann sofort zur Direktorin gegangen. Das war kein Petzen. Hier ging es darum, sich gegen eine böse Verleumderin zu schützen und den Frieden im Internat wiederherzustellen.
    Die Direktorin war starr, als sie alles erfuhr, und sie handelte schnell. Als Erstes meldete sie ein Gespräch mit der Schwester von Danys Mutter an. Die hatte ursprünglich das Mädchen aufnehmen wollen. Dany hatte ihre Mutter angefleht, sie nicht hinzuschicken, denn die Tante war eine harte strenge Frau.
    Dann ließ Frau Theobald die Zwillinge rufen, ebenso Hilda, Andrea und schließlich auch Elli. Dany merkte von dieser Unruhe nichts. Sie saß auf ihrem Bett, riss vor Wut die Zeitungsausschnitte über Tante Isabell in kleine Fetzen und grübelte, was sie tun konnte.
    Noch bevor das große Verhör begann, läutete das Telefon: Danys Tante war am Apparat. Eine kurze Anfrage: „Wollen Sie Ihre Nichte Daniela noch aufnehmen? Können Sie sie abholen? – Morgen Mittag? Gut, ich erwarte Sie. Danke! – So“, sagte sie dann und lächelte die Mädchen an, die vor ihr saßen: die Zwillinge mit starren Mienen, seit sie die beiden Fünftklässler erkannt hatten, Tessie mit verlegenem, schuldbewusstem Gesicht, dem Weinen nahe. „So, jetzt möchte ich die ganze Geschichte im Zusammenhang hören. Ich glaube, am besten berichtet Hilda. Sie ist unbefangen und steht, so viel ich weiß, mit euch allen auf gutem Fuß. Ihr anderen könnt euch melden, wenn ihr etwas ergänzen wollt. Es geht hier nicht um Daniela. Dass mein Urteil über sie feststeht, habt ihr aus dem Telefonat gemerkt. Hier geht es nur um eure gute Kameradschaft.“
    Dann fiel ihr noch etwas ein. Durch das Haustelefon bat sie die Hausmutter zu sich. Die musterte erstaunt die Versammlung. „Bitte, Hausmutter“, sagte die Direktorin, „gehen Sie in das Dreierzimmer. Daniela wird noch dort sein, sonst suchen Sie sie. Sie soll unter Ihrer Aufsicht sofort ihre Sachen zusammenpacken – alle! Dann bringen Sie sie bitte zur Krankenstation, in ein Einzelzimmer im oberen Stock. Sie wird morgen Mittag abgeholt. Bis dahin hat sie strengen Hausarrest!“
    Dieser Auftrag war ganz nach dem Herzen der Hausmutter. Dany mit ihren vielen Extratouren war ihr längst ein Dorn im Auge. Sie ließ das Mädchen alles zusammenpacken, riss selber den Vorhang hinter dem Schrank weg und legte ihn zusammen. Aber sie gab auf Danys merkwürdig kleinlaute Fragen keine Antwort. Dann brachte sie sie hinüber zur Krankenstation und schloss hinter ihr die Tür ab. „Du hast Stubenarrest bis morgen Mittag. Essen wird dir gebracht. Wenn du dich

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