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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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aber siegte der Appetit. Die Hausmutter hatte ein Sonntagsfrühstück vorbereitet und jede ließ es sich schmecken. Danach ging es hinunter in die große Halle. Dort war genügend Raum für alle Vorführungen. Mamsell saß ganz vorn in einem großen Sessel, neben dem ein riesiger Blumenstrauß stand. Die Schülerinnen hatten ihn gestiftet.
    Französische Gedichte, französische Lieder und von der Klassensprecherin der Sechsten eine feierliche Ansprache in fließendem Französisch ...
    Zum Abschluss des Vormittags traten die Jüngsten an, die erste Klasse. Sie waren wirklich nett anzuschauen, wie sie sich paarweise zu einem Kreis ordneten. Ein Mädchen im Jungenanzug und eins im Sommerkleid. Sie sangen das Lied „Sur le pont d‘Avignon tout le monde danse, danse ... – auf der Brücke von Avignon tanzen heute alle Leute ...“
    Als dann die Stelle kam: „Die kleinen Mädchen machen‘s so“, da knicksten die Kinder und winkten Mamsell zu. Dann erst sangen sie die Strophe von den kleinen Gassenbuben, wie die es treiben: Die Jungen traten aus dem Kreis heraus und machten nach allen Seiten eine lange Nase. Großes Gelächter und lauter Beifall. Mamsell klatschte am meisten.
    „So, jetzt wollen wir erst einmal essen, dann ist die Vierte mit ihrem Beitrag zum Festprogramm dran“, rief die Hausmutter und schlug den Gong, damit ja niemand das Mittagsmahl versäumte.
    Nach dem Essen strömten alle gespannt in die Halle. Die Vierte schien etwas Besonderes zu planen. Und sie schoss wirklich den Vogel ab!
    Zunächst las Hilda vor, wie ein junger Prinz die schöne Prinzessin bat, seine Frau zu werden, und ihr Geschenke schickte, eine wunderbare Rose von seines Vaters Grab und eine Nachtigall, die über alle Maßen schön sang. Die törichte Prinzessin aber wollte keine lebendigen, natürlichen Dinge haben, sondern nur künstliche. Sie wollte auch vom Prinzen nichts wissen. Was aber tat der? Er schmierte sich sein Gesicht dunkel an, verkleidete sich und wurde auf dem Schloss der Schweinehirt. Beim Schweinehüten hatte er genug Muße und so fertigte er eines Tages eine Spieldose an, die er neben sich stellte, wenn er seine Tiere bewachte.
    An diesem Punkt begann das Spiel: Die Prinzessin saß auf einem Hocker, lächelte lieblich und nickte ihren vielen Hofdamen zu. Sie spielten Ball und trällerten ein paar Lieder.
    Gegenüber lümmelte sich der Schweinehirt auf dem Boden herum und zog seine Spieluhr auf. „Ach, du lieber Augustin, Augustin“, spielte sie, „alles ist hin.“
    „Das kenn ich doch“, rief die Prinzessin. „Diese Spieluhr will ich haben.“ Und sie schickte eine Hofdame zum Schweinehirten hinüber. „Frag ihn, was er dafür verlangt.“
    Der Schweinehirt lachte. „Zehn Küsse soll die Prinzessin mir geben, dann kriegt sie die Spieluhr.“
    „Du bist verrückt“, rief die Hofdame.
    „Vielleicht – aber für weniger gebe ich sie nicht her.“
    Die Hofdame traute sich kaum, das der Prinzessin zu erzählen. „Es ist zu schrecklich“, flüsterte sie.
    „Dann sag es mir ins Ohr“, und das tat die Hofdame dann auch.
    Erschrocken fuhr Prinzessin Andrea hoch und rief: „Ist der aber frech“, und tat, als wollte sie weglaufen. Da hörte sie die Spieluhr wieder. „Ach, du lieber Augustin ...“ So hübsch klang das! Sie schickte eine andere Hofdame hinüber. „Frag ihn, ob er zehn Küsse von meinen Hofdamen will.“
    Das gefiel den Hofdamen gar nicht, aber die Prinzessin bestand darauf.
    „Nein, danke“, antwortete der Schweinehirt. „Zehn Küsse von der Prinzessin – oder ich behalte meine Spieluhr.“
    Da half es ihr nichts. Sie verlangte jedoch, dass die Hofdamen sich im Kreis um sie herumstellten, damit niemand etwas sehen konnte. Sie zählten laut mit: „Un, deux, trois ...“, und nach dem zehnten Kuss bekam die Prinzessin die Spieluhr.
    „Aber“, so erzählte Hilda nun weiter, „der Schweinehirt bastelte eines Tages eine ganze Spielbox, daraus erklangen die schönsten Walzer, Songs und Hits, die gerade in Mode waren.“
    Und die Zuschauer sahen einen großen Kasten, in dem Marianne einen Plattenspieler versteckt hatte.
    „Wundervoll“, rief Prinzessin Andrea und die Hofdamen säuselten: „Superbe, charmant!“
    Natürlich schickte die Prinzessin wieder Hofdamen zum Schweinehirten hinüber. „Für hundert Küsse kann die Prinzessin die Box haben“, war seine Antwort, „für hundert Küsse von der Prinzessin höchstpersönlich.“
    Da standen sie und schrien entsetzt durcheinander

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