In tiefer Sehnsucht
sich aufzunehmen. Er streichelte sie weiter, lauschte dabei aufmerksam auf ihren schneller werdenden Atem und beobachtete, wie sich ihre Augenlider zitternd schlossen.
»Wenn unser Kind geboren ist, dann sehe ich dir dabei zu, wie du es an die Brust legst, und manchmal werde ich ebenfalls von dir trinken, und du wirst einen Orgasmus haben. Dann wirst du uns beide in den Armen halten, und uns drei kann nichts trennen, da wir verbunden sind durch das Band der Liebe.« Isabelle schrie hell auf, als sie kam und ihre Scheidenmuskeln sich rhythmisch um seine Finger schlossen. Sein Herz hämmerte wild, und er drehte den Kopf zu ihr, um sie leidenschaftlich zu küssen.
Sie klammerte sich an ihn und presste ihren Hintern gegen seine Leiste. Er wusste, dass sie seine Erregung spürte.
Nicholas hob den Kopf und sah sie lange unverwandt an, damit sie den Schmerz in seinen Augen sah.
»Nur leider«, sagte er harsch, »wird es so nicht kommen. Wir leben nicht in einer perfekten Welt, und mein bisheriges Leben war alles andere als vollkommen. Ich war gezwungen, Dinge zu tun, die ich bereue, und ich habe mächtige Feinde, unter anderem Luis Mendoza – der ist der Gefährlichste unter ihnen.«
»Aber …« Isabelle blinzelte benommen, man sah ihr deutlich an, dass sie sich von dem Gefühlssturm, den der Orgasmus hervorgerufen hatte, noch nicht erholt hatte. »Aber er ist ein Verbrecher, ein Gangster!«
»Ja, das ist er«, bestätigte Nicholas ruhig. »Aber ich bin es nicht. Oder wenigstens nicht mehr. Wir hatten allerdings … geschäftlich miteinander zu tun, als ich noch ganz am Anfang stand.«
»Er ist ein Drogenschmuggler.« Isabelle musterte ihn ernst. »Wenigstens behaupten das die Zeitungen.«
»Und ein Mörder«, stimmte Nicholas ihr zu. Er hatte nicht vor, irgendetwas zu beschönigen, wollte aber auch nicht, dass sie glaubte, er und Mendoza stünden auf einer Stufe. »Ich hatte nie mit Drogen zu tun, Isabelle, und ich habe auch nie jemanden getötet. Abgesehen davon habe ich alles getan, was ich tun musste, um zu überleben. Als mir endlich klar wurde, was für ein Psychopath Mendoza ist, habe ich mich von ihm abgewandt. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Aber unsere Wege haben sich häufig genug gekreuzt, um uns zu Rivalen zu machen. Ich habe ihn bei vielen Gelegenheiten übertrumpft, und er hasst meinen Mut. Er würde nicht zögern, jedem wehzutun, der mir etwas bedeutet. Bis jetzt war das kein Problem.« Nicholas zögerte, er war sich der Bedeutung seiner nächsten Worte nur zu bewusst. Was jetzt kam, hatte er noch nie zu jemandem gesagt. Und es war ihm sehr ernst.
»Bis jetzt gab es noch nie einen Mensch in meinem Leben, der mir wirklich wichtig war. Ich habe keine Familie. Ich habe zwar Hausangestellte, aber die sehe ich kaum, und sie haben den Befehl, mir aus dem Weg zu gehen. Ich habe Sexpartner, aber keine Liebesbeziehungen. Ich habe immer darauf geachtet, keine Schwachstelle zu haben.
Ich bin für Mendoza nie angreifbar gewesen, weil es niemanden gab, der mir wirklich etwas bedeutet hat. Aber jetzt – jetzt ist das anders.« Isabelle drückte lächelnd seinen Arm. »Oh, Nicholas.«
»Warte«, sagte er rau. »Da ist noch etwas. Das Szenario einer perfekten Welt, das ich vorhin entworfen habe? Das, in dem ich dir den Hof mache, dich heirate und in dem wir zusammenleben? Das gehört in eine andere Welt, nicht in diese. Wenn ich dich in dieser Welt heiraten würde, dann würde ich damit dein Todesurteil unterschreiben. Du wärst eine lebende Zielscheibe, und es würde mich in den Wahnsinn treiben, dich nicht schützen zu können.« Nicholas schloss die Augen und sah vor sich wieder das Bild der zusammengeschlagenen und blutenden Isabelle. Er erschauderte. Er machte die Augen wieder auf und sah sie an.
»Deine Sicherheit könnte ich nur garantieren, indem ich dich wegschließe. Buchstäblich. Und selbst dann könnte ich mir niemals sicher sein, ob Mendoza nicht einen meiner Angestellten besticht, um dich zu töten, um unser Trinkwasser zu vergiften oder das Haus mit einer Panzerfaust in die Luft zu sprengen. Er würde einen Weg finden, dich zu töten, um mich fertigzumachen.« Sie wandte ihren Blick nicht von ihm ab, während sie blass und wunderschön wie ein Mondstrahl in seinen Armen lag. Er drückte sie noch fester an sich.
»Aber du hast gesagt, dass es schon lange her ist, seitdem du mit Mendoza zusammengearbeitet hast?«, fragte sie.
Nicholas nickte.
»Wäre es nicht möglich, dass er
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