In tiefer Sehnsucht
ihren Orgasmus in die Länge. Sie spreizte die Schenkel noch weiter und verschränkte die Knöchel hinter seinem Rücken, presste ihre Fersen gegen seinen Hintern, während er sich in ihr bewegte.
Sie ertrank in einem Meer von Lust. Isabelle klammerte sich an ihm fest, während er sie ritt, seine Schultern waren so breit, dass sie kaum mit beiden Armen um ihn herumreichte. Seine Rückenmuskeln waren hart wie Beton.
Ein einzelner Schweißtropfen löste sich von seinem Gesicht und tropfte auf ihre Schulter. Sie öffnete die Augen.
Nicholas’ Gesicht war angespannt vor Konzentration, seine Kiefermuskeln zuckten, und er hatte die Augen fest geschlossen. Seine ganze Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, die Kontrolle zu behalten, sich nicht forttreiben zu lassen.
Isabelle drehte den Knopf, um an seinem Ohr zu lecken, und lächelte, als er erschauderte. Sie presste sich noch enger an ihn, rieb ihre Brustwarzen an seiner Brust, ließ die Hüften kreisen und bohrte die Fingernägel in seinen Rücken. Ein Beben durchlief seinen Körper und ein weiterer Schweißtropfen fiel auf das Kissen.
»Lass es zu, Nicholas«, wisperte sie.
»Ich habe Angst, dir wehzutun«, keuchte er.
»Du tust mir nur dann weh, wenn du mich nicht liebst. Liebe mich, Nicholas. Stoß fester zu.«
Ihre Worte wirkten auf ihn wie ein Startschuss auf ein Rennpferd. Er bäumte sich auf und begann wild in sie zu stoßen. Die Kraft seiner Stöße ließ sie innerlich erbeben, und sie öffnete sich ihm so vollständig, wie es einer Frau nur möglich war. Während sie ihn in den Armen hielt, auf sein Stöhnen lauschte und spürte, wie sein Herz neben dem ihren hämmerte, wusste sie – und bei dem Gedanken mischten sich Euphorie und Verzweiflung –, dass sie noch nie so glücklich gewesen war. Und dass sie es nie wieder sein würde.
Achtes Kapitel
Silvester
Unsere letzte gemeinsame Nacht
, dachte Nicholas, während er nachdenklich das Whiskyglas in seiner Hand betrachtete. Aber die bernsteinfarbene Flüssigkeit beantwortete nicht die Frage, wie er ohne Isabelle leben sollte.
Sosehr er auch versuchte, seine Wut und seine Trauer im Alkohol zu ertränken, es funktionierte nicht.
Er starrte die Badezimmertür an und wartete darauf, dass Isabelle herauskam. An diesem Abend würden sie das erste Mal gemeinsam ausgehen. In den letzten zehn Tagen hatten sie das Haus nicht verlassen und keinen Menschen getroffen. An diesem Abend gingen sie zu einem Empfang, für den Isabelle schon vor Monaten zugesagt hatte. Sie hatte angeboten, sich entschuldigen zu lassen, und er war versucht gewesen, das Angebot anzunehmen; andererseits musste sie ihr Leben weiterleben, wenn er sie aus seinem ausgeschlossen hatte. Es war nicht fair, sie darum zu bitten, einen Termin abzusagen, der sie beruflich weiterbringen würde.
Nicholas hätte jedem Mann das Herz herausgerissen, der sich zwischen ihn und Isabelle gedrängt hätte. Die Ironie bestand darin, dass er selbst dieser Mann war. Er musste die Kraft finden, Isabelle aus seinem Leben zu streichen – selbst wenn es ihm das Herz brach.
Er nahm einen weiteren großen Schluck von dem Whisky und genoss das Brennen in der Kehle.
Er dachte daran, noch einen Schluck zu nehmen, obwohl er wusste, dass es sinnlos war, da öffnete sich die Badezimmertür. Als Nicholas den Blick hob, stockte ihm der Atem.
Isabelle schwebte auf ihn zu, graziös wie eine Prinzessin, lieblich wie das Mondlicht.
Sie trug eine silberne, perlenbesetzte Jacke über einem bodenlangen mehrlagigen Chiffonrock. Ihre langen, schlanken Beine waren kaum sichtbar unter dem transparenten Material.
Kein Mann auf der Welt würde der Versuchung widerstehen können, sie zu erobern, und nach dieser Nacht, dachte Nicholas niedergeschlagen, würde es jedem freistehen, es zu versuchen. Würde es jedem freistehen, sie zu vögeln.
Bei dem Geräusch von splitterndem Glas sah er verdutzt auf seine Hand. Der Geruch von verschüttetem Whisky stieg ihm in die Nase. Er hatte das Glas zerdrückt.
»Oh, Nicholas«, sagte Isabelle bestürzt, »du hast dich verletzt. Du blutest.« Sie eilte zurück ins Badezimmer und kehrte mit einem Baumwollhandtuch zurück.
Nicholas starrte auf ihr glänzendes platinblondes Haar hinunter, als sie sich über seine Hand beugte, um den kleinen Schnitt zu verbinden. Sie hatte sich die Haare zu einer aufwendigen Frisur hochgesteckt und sich geschminkt. Sie sah jetzt schon anders aus als die Frau, der er in den letzten zehn Tagen sein Herz geschenkt
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