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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Herz schlug schneller, vor Furcht und Wut zugleich.
    Das Alarmsystem war aktiviert. Die Türen waren verschlossen.
    Trotzdem machte sie sich auf den Weg durchs Haus, um jeden Raum, jedes Fenster zu überprüfen.
    Als sie zu Dans Zimmer kam, zögerte sie. Wenn sie hineinging, wachte er vielleicht auf, und sie wollte ihm nur ungern erklären, was los war. Spears spielte wahrscheinlich nur mit ihr. Er hatte einfach drauflos geraten, das war alles. Er wäre schön dumm, hierher zu kommen. Birmingham, Alabama war unbekanntes Terrain für ihn, hier wäre er im Nachteil.
    Nachdem sie sich kurz gesammelt hatte, schlich sie leise in Dans Zimmer. In den anderen hatte sie auch nachgesehen, wenn sie dieses hier ausließ, würde sie nur im Bett liegen und sich fragen, ob sie etwas übersehen hatte.
    Die Vorhänge waren zurückgezogen, sodass das Licht des Mondes und der Außenlampen durch die hauchdünnen Gardinen fiel. Seine Kleider hingen über einem Stuhl. Er lag auf dem Rücken, einen Arm auf dem Kissen über dem Kopf, den anderen an der Seite. Die Decke bedeckte zum Teil seine langen Beine und sonst nur wenig. Er schlief in seinen Boxershorts, so wie früher.
    Der Impuls, ihn zuzudecken, war so stark, dass sie fast nach der Decke gegriffen hätte. Doch dann sah sie sich ihn lieber noch ein bisschen genauer an. Er war immer noch gut in Form. Hübsch gerundeter Bizeps, gut definierte Brust- und Bauchmuskeln. Obwohl sein Haar vom Schlaf verwuschelt war, sah es nicht ungekämmt, sondern sexy aus. Sein Gesicht war entspannt. Sie kannte jede Linie dieses Gesichts, jedes gemeißelte Detail. Das eckige Kinn … die klassisch griechische Nase … die Grübchen, wenn er lächelte.
    Keine Wunder, dass all diese schönen Frauen sich um ihn drängten, als wäre er der letzte Laib Brot im Regal vor einem unerwarteten Schneesturm.
    Würde sie jetzt neben ihm liegen, in diesen starken Armen, wenn sie vor zwanzig Jahren nicht so stur gewesen und mit ihm zurückgekommen wäre? Hätten sie dann vielleicht jetzt Kinder?
    Ein für sie untypischer Anfall von Bedauern überkam sie.
    Sie würde die Antwort auf diese Frage niemals erfahren.
    Diese Brücke hatte sie vor langer Zeit hinter sich abgerissen.
    Tief durchatmen.
    Sie hatte die richtige Wahl getroffen.
    Sie wandte sich ab und schlüpfte leise durch die Tür.
    »Jess.«
    Mist. Die Waffe hinter dem Rücken verbergend drehte sie sich zu ihm um. Durch Spears und seine dummen Nachrichten und ihre noch dümmere Reaktion darauf kam sie sich nun vor wie eine totale Idiotin.
    Er war aufgestanden und kam auf sie zu.
    Sofort wich alle Luft aus ihrer Lunge.
    »Alles in Ordnung?«
    Er stand vor ihr, stark und schön. Die Sorge in seiner Stimme umgab sie mit einer Wärme, die ihr vertraut vorkam und bewirkte, dass sie sich sicher fühlte. Es war mitten in der Nacht, und sie war schwach.
    Tief in ihrem Inneren hatte sie schreckliche Angst.
    Ihr Leben stand auf dem Kopf … alles war falsch.
    »Mir geht’s gut.« Sie machte einen Schritt zurück. »Ich … wollte gerade ins Bett gehen und dachte, ich sehe mal nach dir.«
    Er musste den falschen Ton in ihrer Stimme gehört haben, denn auf einmal lagen seine Arme um sie und eine Hand entzog ihr sanft die Waffe.
    »Und deswegen läufst du damit durchs Haus?« Er betastete die Waffe, als würde sie seinen Verdacht bestätigen, dass sie log.
    Das Problem war, dass er damit recht hatte.
    Sie improvisierte. »Die habe ich im Wohnzimmer vergessen. Ich bin zurückgegangen, um sie zu holen.«
    »Lügnerin.«
    Dass sein Gesicht auf einmal näher war … dass er sie an sich drückte, als wäre sie das fehlende Puzzlestück, das ihn vervollständigte und das er nie mehr loslassen würde, verwirrte sie. Sie konnte nicht klar denken, wenn sein warmer, harter Körper diese wilden Signale an ihren sendete.
    »Ich will nicht, dass du ohne mein Wissen etwas unternimmst«, sagte er heftig. Seine Lippen waren viel, viel zu nah. »Ich will dich nicht«, auf einmal schien ihn ihr Mund sehr zu beschäftigen, »in Gefahr wissen.«
    Bevor sie antworten konnte, streiften seine Lippen ihre, und ein Feuer flammte in ihrem Inneren auf, so tief drinnen, dass es sich zu weit weg anfühlte. Sie sehnte sich danach, sich von diesen Flammen verzehren zu lassen. Sie lehnte sich vor, seinem einladenden Mund entgegen … wagte es, seine nackte Haut mit zitternden Fingern zu berühren … strich langsam mit den Händen nach oben, bis ihre Arme um seinen Hals lagen.
    Das Verlangen, sich in

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