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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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diesen wundervollen Gefühlen zu verlieren … sich erneut mit ihm vertraut zu machen, auf die allerintimste Weise, wurde beinahe übermächtig, doch dann zogen sich die Erinnerungen an den Moment vor zehn Jahren zusammen wie Gewitterwolken … die die kalte Wirklichkeit auf sie niederregnen ließen … und die Flammen löschten.
    Dies war ein Fehler.
    Sie legte die Hände flach an seine Schultern und drückte ihn weg.
    »Wir haben einen langen Tag vor uns.« Sie brachte einen tiefen Atemzug zustande und nahm all ihre Entschlossenheit zusammen. »Ich sollte besser ein bisschen schlafen.«
    Er ließ sie los, hob die Hände, als wollte er sich ergeben. In einer hielt er immer noch ihre Waffe. »Du hast recht.« Er gab ihr die Waffe. »Gute Nacht.«
    Jess wusste nicht, ob er sauer war oder enttäuscht oder beides. Er drehte ihr den Rücken zu und ging mit großen Schritten zum Bett.
    Mit langsameren Bewegungen als er wandte sie sich in die andere Richtung und ging zurück ins Schlafzimmer seiner Eltern.
    Sie legte die Waffe auf den Nachttisch und rieb sich die Augen. Verdammt, wie hatte sie das geschehen lassen können?
    Spears
. Wütend presste sie die Lippen aufeinander. Der Dreckskerl. Er hatte genau die Reaktion bekommen, die er wollte.
    Er hatte sie zu Tode erschreckt.
    Sie würde keine Angst haben.
    Verdammt. Sie würde keine Angst haben.
    Sie krabbelte ins Bett, zog die Decke über sich und wiederholte dieses Mantra, bis der Schlaf ihr Bewusstlosigkeit brachte.

13
    Hoover, 11:00 Uhr
    »Amy«, drängte Jess sanft, »bitte denk nach. Hat Dana irgendwann einmal den Namen des jungen Mannes erwähnt oder gesagt, wie sie ihn kennengelernt hat?«
    Amy, Danas beste Freundin und ebenfalls Studentin am Birmingham Southern College, schüttelte den Kopf. Noch mehr Tränen rannen über ihre blassen Wangen. Sie rang die Hände in ihrem Schoß. »Sie wollte nicht darüber sprechen. Aber ich habe ihr angemerkt, dass sie sich schlecht fühlte. So als würde sie denken, dass es da etwas gab, was sie in Ordnung bringen musste. Sie wollte mir nur nicht sagen, was das war.«
    Amys Eltern, Carla und Tim Porter, saßen links und rechts neben ihrer Tochter auf dem Familiensofa.
    »Amy und Dana sind erst seit zwei Jahren befreundet«, rief Carla Jess in Erinnerung. »Sie haben sich im ersten Studienjahr an der Birmingham Southern kennengelernt. Dana ist so ein liebes Mädchen.« Carla schüttelte den Kopf, als könnte sie es immer noch nicht glauben. »Ich kann nicht glauben, dass sie einfach so ausreißen würde.«
    »Das ist sie auch nicht«, fuhr Amy sie an, deren Nerven offensichtlich blank lagen. »Das würde sie nie tun.«
    Tim Porter legte den Arm um seine Tochter. »Alles wird gut«, murmelte er.
    Sobald Jess erfahren hatte, dass Amys Vater Tim hieß, hatte sie Wells beauftragt, alles über den Mann in Erfahrung zu bringen, was möglich war. Die Chance war zwar gering, dass es sich um den Gesuchten handelte, aber Jess wollte auf Nummer sicher gehen. Die Porters hatten die üblichen Fragen gestellt. Gab es schon irgendwelche Hinweise auf die anderen vermissten Mädchen? Fand sich eine Gemeinsamkeit zwischen Dana und den anderen Mädchen?
    »Wir sind alle Anrufe und SMS auf Danas Handy durchgegangen«, fuhr Jess fort. »Wir haben keine Kommunikation mit Personen gefunden, die nicht als enge Freunde von ihren Eltern oder Ihnen benannt wurden. Wie, glauben Sie, ist dieser unbekannte junge Mann mit ihr in Kontakt getreten?« Sie nahmen an, dass der Verdächtige in Danas Fall männlich war.
    Das war das Problem: Wie erreichten der oder die Verdächtigen die Mädchen? In Reannes Fall kannten sie die Antwort, doch wie es bei den anderen gelaufen war, wussten sie nicht. Auf ihren Computern und Handys fand sich nichts. Der Gedanke, dass diese Fälle möglicherweise gar nicht zusammenhingen, nagte an Jess, aber sie weigerte sich, ihren Bauchinstinkt zu ignorieren. Irgendwo musste es einen Faden geben, der sich durch alle fünf dieser jungen Leben zog.
    Amy bewegte ratlos den Kopf hin und her. »Das hat sie mir nie gesagt.« Die Sorge um ihre Freundin verdüsterte ihre Augen mit echtem Kummer. »Sie hatte ihr Handy immer bei sich. Immer. Damit hat sie auch ihre Mails und Facebook gecheckt. Wenn sie nicht über das Handy miteinander gesprochen haben, dann müssen sie sich irgendwo getroffen haben.«
    »Und Sie sind sich sicher, dass Dana keinen Freund hat?«
    »Hat sie nicht.« Amy zuckte die Achseln. »Die Typen versuchen es immer wieder,

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