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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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sich im Ostflügel. Die Wohnräume im Westen. In der Mitte, im vorderen Teil, waren die riesige Eingangshalle und der Salon, an die sich dann im hinteren Bereich Küche, Arbeitszimmer und Esszimmer anschlossen, mit Aussicht auf den spektakulären Garten und die Terrasse. Katherine hatte sich diese Raumaufteilung höchstpersönlich ausgedacht.
    Die Burnetts hatten dieses Haus in dem Jahr gebaut, als Dan seinen Abschluss gemacht hatte. Dagegen waren alle Häuser, in denen sie vorher gewohnt hatten, vergleichsweise winzig. Komisch, wie eine Glückssträhne auf dem Aktienmarkt den Status eines Menschen ändern konnte. Und wie flinkes Verschieben in sichere Anlagen dafür sorgen konnte, dass es auch so blieb. Die Burnetts waren immer recht wohlhabend gewesen, doch in diesem Jahr hatte sich alles geändert … außer Katherines schlechter Meinung von Jess.
    Jess nahm es nicht allzu schwer, denn das Gefühl beruhte ganz auf Gegenseitigkeit.
    Dan hatte sich in seinem alten Zimmer zum Schlafen hingelegt. In der Nacht zuvor hatte sie das Gästezimmer gegenüber benutzt. Jetzt jedoch blieb sie vor der Tür stehen und überlegte, ob ihr das nicht zu nah war. Die Vorstellung störte sie. Auf einmal fühlte sie sich unruhig, erhitzt. So etwas wie vor zehn Jahren würde ihr nicht noch einmal passieren, dafür würde sie sorgen.
    Heute Abend im Wagen war die Spannung beinahe zum Greifen gewesen. Und dass sie jetzt in Erinnerungen schwelgte, war auch nicht gerade hilfreich.
    Eine Entscheidung treffend holte Jess ihren Rollkoffer und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer der Eltern. Dort, dachte sie, würde er wohl am wenigstens mit ihr ins Bett steigen wollen.
    Sie öffnete die hohen Flügeltüren und trat ein. Der Raum roch nach Katherine. Rose. Das war ihr Duft.
    Jess packte ihren Pyjama aus und ging ins Badezimmer. Duschen würde sie morgen früh, heute Abend hatte sie keine Energie mehr, sich die Haare zu trocknen. Sie putzte sich die Zähne, wusch sich das Gesicht und zog den Pyjama an. Schon seit Monaten trug sie keine knappen Nachthemdchen mehr. Wofür auch? Sie hatte ja niemanden zu beeindrucken. Und falls es mitten in der Nacht einen Notfall gab, brauchte sie in einem Pyjama nur noch ihre Schuhe und einen Mantel.
    Wenn sie gewusst hätte, wie mühselig es war, das große Himmelbett schlafbereit zu machen, hätte sie sich vielleicht doch ein anderes Zimmer ausgesucht. Jetzt lagen Berge von Kissen auf dem Teppich. Sie zog die Decke zurück und schlüpfte darunter. Sie seufzte vor Erleichterung. Es fühlte sich wunderbar an, endlich zu liegen.
    Sie knipste die Nachttischlampe aus und versuchte dasselbe mit ihrem Kopf zu tun.
    Ihr Handy zirpte.
    Lange lag sie da und kämpfte mit sich, ob sie nachsehen sollte.
    Wieder ein beharrliches Zirpen.
    Verdammt. Sie rollte sich herum, riss das Handy aus dem Ladegerät und tippte auf das Display. Die Idee, er könnte es wieder sein, schob sie entschlossen beiseite. Sie würde nicht ihre Energie damit verschwenden, sich wegen dieses perversen Strangs nutzloser DNA Sorgen zu machen. Dieser Fall musste Top-Priorität für sie haben. Spears war jetzt das Problem des FBI s.
    Neue SMS .
    Sie setzte die Brille auf, glitt mit der Fingerspitze über das Display, und die SMS erschien.
    Eine unterdrückte Nummer.
    Er war es.
    Gute Nacht, Agent Harris.
    Jess schoss hoch. Woher wusste er, dass er ausgerechnet jetzt diese Nachricht schicken konnte?
    Die Vorhänge waren zugezogen. Ihr Wagen stand in der Garage.
    Noch ein Zirpen. Dann noch eines.
    Fünf hübsche Mädchen.
    Ich hoffe, dass du diesen Mädchen mehr helfen kannst als den letzten.
    Hektisch krabbelte Jess aus dem Bett, riss ihre Waffe aus der Tasche und rannte zu dem Fenster, von dem aus sie den vorderen Bereich des Grundstücks überblicken konnte. Vorsichtig schob sie die Vorhänge zur Seite und suchte den Garten ab. Die Beleuchtung war hell genug, um alles gut erkennen zu können.
    Falls nicht jemand in den Büschen hockte, war da draußen nichts. Keine Fahrzeuge auf der Straße.
    Sie holte ein paarmal langsam tief Luft, um ihre Herzfrequenz zu senken, dann ging sie zu dem Fenster zum Garten. Nichts. Sie wollte sich zurückziehen, blieb dann aber stehen.
    Das Windspiel an einem dekorativen Pfosten schwang hin und her. Da die Fenster fest geschlossen waren, konnte sie die Klänge, die es machte, nicht hören, doch sie beobachtete, wie sich die Stäbe und Rohre in der stillen Luft drehten. Nichts sonst regte sich. Es ging kein Wind. Ihr

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