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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Sullivan weiß, was Dana vorhatte. Das ist das einzige Problem, mit dem ich mich im Moment beschäftige.«
    »Das auch.« Dan war nicht weiter überrascht, dass Jess recht behalten hatte: Die Ärztin hatte tatsächlich Mumm.
    »Sullivan weiß genug«, fuhr Jess eindringlich fort, »um zu glauben, dass sie sie finden oder sonstwie intervenieren kann.«
    »Vielleicht.« So weit wollte Dan nicht gehen, aber es schien offensichtlich, dass die Therapeutin glaubte, sie könne allein mehr ausrichten als zusammen mit der Polizei. Auf der anderen Seite fühlte sie sich vielleicht auch schuldig, weil sie niemanden gewarnt hatte, bevor Dana verschwand.
    »Da wir ja nicht ins Büro zurückkönnen«, sagte Jess mit so viel Beiläufigkeit, dass es fast glaubhaft klang, »lass uns doch mal bei den Sawyers vorbeifahren und sehen, ob da nicht ein weißer Taurus steht.« Sie drehte den Ring an ihrem Finger.
    Unwillkürlich dachte er an ihr Gespräch von gestern Abend und an den Kuss danach. Wieder verspürte er die Spannung, die selbst eine kalte Dusche und einige Stunden Schlaf nicht ganz hatten vertreiben können. Ihre Erklärung, warum sie immer noch den Ring trug, war Blödsinn. Sie wusste alles über sein Privatleben, während sie ihm weiterhin wichtige Aspekte ihres Lebens vorenthielt.
    »Zuerst könnten wir bei Mr Gold vorbeifahren, damit du das zusätzliche Gewicht loswerden kannst, dass du da mit dir rumträgst.«
    »Das könnten wir«, gab sie zu. »Aber dann müsstest du mir von der hübschen Reporterin erzählen, die du neulich durch die Absperrung in Tuscaloosa gelassen hast. Die, der du exklusive Infos versprochen hast und die dich darüber auf dem Laufenden hält, was ihre Kollegen so treiben. Klingt das fair?«
    »Ich denke, wir fahren direkt nach Warrior.« Mehr würde Jess nicht von ihm bekommen. Er musste diese Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute, dringend in den Griff bekommen. In ihrer beider Privatleben hatte es in letzter Zeit reichlich Stress gegeben; das kombiniert mit den frustrierenden und kollidierenden Fällen, da war die Gefahr groß, eine andere Grenze zu überschreiten, die nichts mit gelbem Absperrband und einem einfachen Kuss zu tun hatte.
    »Ich verstehe.«
    Dan warf ihr einen Blick zu. Er würde den Köder nicht nehmen. Sie wollte ihn provozieren, damit er ihr sagte, was sie wissen wollte. Pech gehabt. Und er würde sie auch nicht fragen, warum sie gestern Nacht im Zimmer seiner Eltern geschlafen hatte. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte, aber bedeutete das, dass sie sich nicht traute, im Raum gegenüber zu schlafen, weil er in seinem Zimmer praktisch über sie hergefallen war?
    Seine Frustration nahm noch mehr zu. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht? Noch schlaftrunken, bereits halb erregt von Träumen, die er lieber nicht analysieren wollte, war er offenbar nicht ganz Herr seiner Sinne gewesen.
    Jess setzte ihre Brille auf und ließ ihre Finger über das Display ihres Smartphones tippen und gleiten.
    Zurück zum Wesentlichen. »Was hältst du von den Porters?«
    »Sie wissen nichts, aber ich will, dass Tim überwacht wird, für den Fall, dass es da außer seiner Arbeitsplatzaffäre noch etwas gibt, das ich übersehen habe.«
    »Ich beginne mich zu fragen, Jess«, es fiel ihm nicht leicht, es laut auszusprechen, »ob wir nicht falsch liegen. Vielleicht gibt es gar keine Verbindung zwischen diesen Mädchen.«
    Sie hob den Blick von dem Handybildschirm. »Das wäre möglich.«
    Er hielt an einer Ampel und drehte sich zu ihr. »Es gibt vieles, womit wir falschliegen könnten.«
    »Das ist immer der Fall. Wir müssen nur aufpassen, dass das, was wir unternehmen, keinen Aspekt der Ermittlung behindert, falls es sich doch um fünf verschiedene Entführungen durch fünf verschiedene Täter handelt. Wenn die Antwort darauf aber nein ist, und das ist sie, dann machen wir uns allenfalls der Verschwendung von Ressourcen schuldig.«
    Dan hoffte, dass das der einzige Punkt dieser Strategie war, den sie vielleicht würden bereuen müssen.
    »Du sagtest, Andrea ist eine starke Persönlichkeit, Dan.«
    Seit ihrer Ankunft hatte sie ihn erst ein- oder zweimal bei seinem Vornamen genannt. Eigentlich sollte das nicht reichen, um in ihm den Wunsch zu wecken, über die Konsole zu greifen und sie zu berühren, aber das tat es prompt. »Das stimmt.«
    »Dann sind ihre Chancen zu überleben besser als durchschnittlich. Daran müssen wir uns festhalten.«
    »Mit beiden Händen, Jess.« Er atmete tief durch

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