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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Mann, vermutlich Mr Murray, kam um die Hausecke.
    »Überlass mir das Reden.« Jess öffnete die Tür und sprang hinaus.
    »Tu ich das nicht immer?«, brummte Dan.
    Als er zu ihr aufgeholt hatte, hatte Jess sich und ihn schon dem Mann, der tatsächlich Raymond Murray war, vorgestellt.
    »Mr Murray, es tut uns leid, Sie stören zu müssen, Sir, aber wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
    »Klar.« Er sah von Jess zu Dan und wieder zurück. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Jess zog ihre Tasche herum, sodass sie darin kramen konnte. »Mr Murray, kennen Sie diese junge Frau?«
    Er nahm das Foto, das sie ihm hinstreckte, und musterte es. »Klar. Das ist Dana Sawyer.« Er legte das wettergegerbte Gesicht in Falten. »Ich habe die Nachrichten gesehen. Tat mir wirklich leid, das zu hören. Sie ist ein gutes Mädchen. Mein Tate war in der Highschool bis über beide Ohren verliebt in sie. Sie war oft hier bei uns.«
    Während Jess ihn weiter befragte, versuchte Dan so viele Details wie möglich von dem Grundstück aufzunehmen. Das Haus war kürzlich gestrichen worden. Ein strahlendes Weiß. In den Fenstern hingen karierte Vorhänge, dazu noch Rollos, die man für mehr Ungestörtheit herunterlassen konnte. Jetzt waren sie hochgezogen. Der Minivan war ein Chrysler. Der Transporter ein Chevy. Ein stiller Ort, eine Welt entfernt von der Innenstadt Birminghams.
    »Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist das«, sagte Murray, »was ich auch der anderen Dame gesagt habe, die kurz nach dem Mittagessen kam und nach Dana fragte.«
    »Was war das für eine Dame, Mr Murray?«
    Dan horchte auf.
    »Maureen irgendwas. Sie sagte auch, sie würde nach Dana suchen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie war ein bisschen verrückt.«
    »Warum das?«, fragte Jess.
    »Sie sagte, sie hätte Angst, Dana würde Selbstmord begehen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe das kleine Mädchen zwar schon lange nicht mehr gesehen, aber ich glaube nicht eine Sekunde, dass sie so etwas tun würde. Sie ist ein gutes Mädchen. Mein Tate hätte sie nicht geliebt, wenn es anders wäre.«
    Jess zog ihr Handy heraus und tippte darauf herum. »Ist das die Frau, die heute Nachmittag bei Ihnen war?«
    Murray betrachtete das Bild. »Das ist sie. Sie fuhr einen weißen Wagen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil unsere Auffahrt so staubig ist.«
    Jess nahm ihm ihr Handy wieder ab und steckte es zurück in die Tasche. »Sir, würden Sie mich anrufen, wenn Sie noch einmal von ihr hören?« Sie gab ihm ihre Karte.
    »Mache ich.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe Respekt für die Arbeit, die Sie tun. Es ist das Werk des Herrn.«
    Jess dankte ihm, Dan ebenfalls. Sie sagte nichts, als sie einstiegen. Während Dan wendete, starrte sie das Haus an und drehte sich auf ihrem Sitz herum, als er davonfuhr.
    Da sie immer noch zu dem Haus zurückblickte, als er auf die Jasper Lane rollte, stellte er die brennende Frage. »Glaubst du, er war nicht ganz ehrlich?«
    Endlich lehnte sie sich zurück. »Ich finde, er war ein guter, kooperativer Nachbar, der genau das gesagt hat, was ihm auf dem Herzen lag. Er glaubt, Dana ist ein gutes Mädchen. Dass sein Sohn sie geliebt hat. Und dass Dr. Sullivan heute Nachmittag in einem weißen Wagen vorbeigekommen ist.« Jess warf einen letzten Blick zurück, bevor die Farm außer Sichtweite war. »Aber eines hat er nicht getan.«
    Dan wusste, dass die folgende Stille keine Kunstpause war, Jess war im Analyse-Modus.
    »Er hat nicht gefragt, ob wir Fortschritte machen mit der Suche nach den Mädchen.«
    Dan lächelte. Sie hatte recht. Die meisten Leute, die sie befragten, stellten selber Fragen, und das war immer die erste. Er bog erneut ab. »Ich denke, jetzt müssen wir uns der Meute stellen.«
    »Eigentlich«, sie griff in ihre Tasche, »müssen wir mit den Sawyers reden. Und danach mit Amy Porter. Wenn Dana wirklich suizidgefährdet ist, wie Dr. Sullivan glaubt, dann sollten ihre Eltern und ihre beste Freundin doch am ehesten bemerkt haben, dass etwas nicht stimmt.«
    Dans Handy vibrierte. Er zog es aus der Gürteltasche und sah auf das Display. SMS . Vom Bürgermeister höchstpersönlich. Das war ein schlechtes Zeichen.
    Mein Büro. Sofort.
    »Ich glaube, wir bekommen noch eine Gnadenfrist, bevor wir es mit der Presse aufnehmen müssen.« Er gab das Telefon an Jess weiter, damit sie selbst lesen konnte. »Leider haben wir ein größeres Problem als Reporter.«
    Die politische Kacke war am Dampfen.

14
    »Sind sie weg?
    »Sie

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