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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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und gab auf der Interstate Gas. »Mit beiden Händen.«
    »Ich denke, ich rufe Mr Williams an.«
    »Viel wird es nicht bringen.« Anwälte liebten es, Cops das Leben schwer zu machen.
    Jess hinterließ Williams eine Nachricht auf der Mailbox, dass seine Mandantin in einem geliehenen Wagen auf der Flucht war und nun offiziell als Verdächtige in diesem Fall galt.
    Trotz seiner Erschöpfung musste Dan lächeln. Er konnte von Glück sagen, dass sie in seinem Team spielte. Es würde nicht leicht sein, etwas zu finden, womit er sich bei ihr revanchieren konnte. Sie hatte sich sofort mit Feuereifer und hochkonzentriert an die Arbeit gemacht.
    Er fragte sich, ob sie sich nicht trotz aller zur Schau getragenen Entschlossenheit ein kleines bisschen Sorgen wegen Spears machte. Auch ihre Erklärung, dass sie ihn nicht zu fürchten brauchte, weil sie nicht sein Typ sei, war Blödsinn. Jess war viel zu intelligent, um nicht wenigstens ein bisschen Angst zu haben. Ein Grund mehr, sie nicht aus den Augen zu lassen.
    Und sich dabei möglichst sehr viel intelligenter anzustellen als gestern Nacht.
    Dan bremste ab, um in das Wohngebiet abzubiegen, in dem die Sawyers lebten. Als sie an dem Haus der Sawyers vorbeifuhren, wurde er langsamer. Kein weißer Ford Taurus. Er spürte eine leichte Enttäuschung.
    Jess murmelte: »Verflixt.«
    »Warrior ist nicht groß. Wir könnten ein bisschen umherfahren, nur um die Zeit totzuschlagen«, schlug er vor. »Vielleicht wird die Pressemeute ja unruhig und geht woanders herumschnüffeln.«
    Jess gab gerade irgendetwas in ihr Handy ein.
    Dan wendete und fuhr in die andere Richtung. Vor dem Haus der Sawyers fuhr er wieder langsamer. Wenn die Sawyers etwas wussten … wenn Sullivan etwas wusste, das helfen konnte, die Mädchen zu finden, wollte er es wissen, denn, verdammt, sie hatten nichts in der Hand. Nichts!
    Enttäuschung und Wut trafen sich in seinem Bauch. Er schlug mit der flachen Hand auf das Steuer. Wie sollten sie diese Mädchen jemals finden?
    »Dan?«
    »Alles in Ordnung.« Nichts war in Ordnung. Er wollte den aufspüren, der dafür verantwortlich war, und …
    »Ich gebe eine Adresse auf der Jasper Lane in dein Navi ein.« Jess stellte den Bildschirm an und begann die Daten einzutippen.
    »Jasper Lane?«
    »Die Farm der Murrays.« Sie stupste den Bildschirm noch ein paarmal an. »Dr. Sullivan behandelte Dana wegen emotionaler Probleme infolge des Todes ihres Sohnes. Das ist, soweit wir wissen, die Verbindung zwischen den beiden.« Sie lehnte sich zurück. »Da es das Einzige ist, das wir haben, fahren wir dorthin.«
    Dan atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Allmächtiger, er wusste nicht, wie er das alles ohne sie durchstehen würde. Er blinzelte. Es stimmte. Vielleicht lag es daran, dass er eines der Opfer persönlich kannte, er wusste es nicht. Aber er brauchte Jess, um ihn immer wieder auf den Boden zurückzuholen.
    »Danke, Jess.«
    »Danke mir noch nicht. Wir müssen sie erst finden.«
    Sie brauchten weniger als fünfzehn Minuten für den Weg. Die Farm war eine von nur zweien auf dieser fünf Kilometer langen Straße. Das zweigeschossige Haus im viktorianischen Stil stand mehrere Hundert Meter von der Straße zurückgesetzt, umgeben von alten Bäumen. Zwischen dem Haus und der Straße lag ein Teich. An einem kurzen Steg war ein altes Ruderboot festgetäut. Eine ungepflasterte Einfahrt führte um den Teich herum und verschwand irgendwo hinter dem Haus. Ruhig. Friedlich.
    »Fahr weiter, damit ich sehen kann, was hinter dem Haus ist.«
    »Sehr wohl, Ma’am.«
    Bei der zweiten Farm endete die Straße in einer Sackgasse. Dan wendete und rollte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Um selbst auch einen Blick darauf werfen zu können, verlangsamte er auf Schritttempo und entdeckte eine Scheune, vermutlich genauso alt wie das Haus oder noch älter.
    »Ich sehe einen beigen oder hellbraunen Minivan. Einen schwarzen Transporter, neuer als der Van.«
    »Keinen weißen Taurus?«
    »Stopp!«
    Dan trat auf die Bremse.
    »Ein Mann kommt aus der Scheune. Fahr in die Einfahrt. Ich will mit ihm sprechen.«
    »Jess –«
    »Wir brauchen keinen richterlichen Beschluss, um in einer kleinen Stadt einen Nachbarn nach einem vermissten Mädchen zu fragen.«
    Vielleicht saß er schon zu lange hinter dem Schreibtisch. Seit wann war es ihm wichtiger, den Schein zu wahren und Paragrafen zu reiten, als einem Hinweis nachzugehen?
    Dan bog in die lange Einfahrt ein und fuhr bis vor das Haus. Ein

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