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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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mir auf halbem Weg entgegen. Zu Fuß. Ich habe etwas an ihrem Hals bemerkt.« Er fasste sich an die Kehle. »Ein rotes Mal. Als wir zu Hause waren, habe ich sie danach gefragt. Sie schwor, es käme von einer Rangelei mit einer Freundin, mit der sie sich gestritten hatte, aber ich wusste, dass das nicht wahr war. Es war ein Knutschfleck, auch wenn ich es nicht glauben wollte.« Er zuckte die Achseln, eine teilnahmslose Geste. »Aber da meine Christina nie Ärger gemacht hat, beließ ich es bei einer Warnung.«
    Er verstummte, den Kopf gesenkt.
    Jess tauschte wieder einen Blick mit Lori.
    »Mr Debarros, was geschah danach?«
    Sein ganzer Körper erschauerte. »Drei Wochen später verschwand sie. Sie ging zur Schule wie immer und kam nie mehr zurück.« Er hob die Hand. Seine Augen waren rot, Tränen rannen über seine Wangen. »Man sagte mir, sie wäre an diesem Tag nicht in der Schule gewesen.«
    Mit hämmerndem Puls befeuchtete Jess ihre Lippen. »Sir, was haben Sie dann gemacht?«
    »Wir haben die Polizei gerufen. Haben angefangen, nach ihr zu suchen. Haben alle ihre Freunde angerufen. Ihre Lehrer. Niemand wusste etwas.« Eine Art von Ruhe legte sich über ihn. »Dann beichtete mir meine Frau, was sie wusste. Christina hatte einen Freund. Sie hatte ihrer Mutter erzählt, dass sie ihre Regel nicht mehr bekam. Ihre Mutter hatte Angst gehabt, es mir zu sagen.«
    »Was haben Sie unternommen, nachdem Ihre Frau Ihnen das gestanden hatte?«
    »Ich habe es der Polizei gemeldet. Die haben dann den Jungen befragt, doch der leugnete, Christina zu kennen. Seine Freunde haben ihn gedeckt. Der einzige Beweis, den ich hatte, war Christina, und die war nicht mehr da. Meiner Frau wollte man nicht glauben. Sie sprach so wenig Englisch, dass sie in ihren Augen nichts wert war.«
    »Haben Sie den Jungen zur Rede gestellt?«
    Er nickte. »Ich bin ihm von der Schule nach Hause gefolgt und habe ihn und seinen Vater zur Rede gestellt. Sie haben beide abgestritten, was Christina gesagt hat, und haben die Polizei gerufen. Die Cops sagten, wenn ich die Murrays noch einmal belästige, würde ich ins Gefängnis kommen.« Er schüttelte den Kopf. »Jede Woche habe ich angerufen, und nichts. Vor drei Jahren habe ich aufgehört anzurufen, als ich von seinem Tod hörte. Meine Christina hatte ich zwar nicht wieder, aber wenigstens schmorte er in der Hölle.«
    Jess holte angestrengt Luft. »Warrior ist eine kleine Stadt. Sind Sie zufällig, seitdem das passiert ist, seinen Eltern begegnet?«
    »Ein Mal.«
    Jess wartete darauf, dass er weitersprach.
    »Ich habe gehalten, um zu tanken. Da war er. Er sah mich an, und ich sah ihn an. Ich habe ihm gesagt, dass er jetzt wüsste, wie ich mich fühlte, dann bin ich in meinen Transporter gestiegen und weggefahren.«
    »Ihre Frau«, sagte Jess, »ist sich ganz sicher, dass Tate Murray der Junge ist, von dem Christina sagte, er hätte sie geschwängert?«
    Er nickte. »Er war es. Ich habe es in seinen Augen gesehen, als ich ihn zur Rede stellte, nachdem meine Christina verschwunden war.
Er war es

    »Sir, Sie haben Beschwerden über die Ermittler in diesem Fall eingereicht. Würden Sie mir bitte sagen, warum?«
    »Meine Frau hatte keine Staatsbürgerschaft. Ich und meine Tochter hatten sie … haben sie. Das Wort meiner Frau stand gegen das der Murrays. Andere Beweise gab es nicht. Christina hatte sich keinem ihrer Freunde anvertraut. Und wenn doch, hat es niemand zugegeben. Letztes Jahr ist der Leiter der Ermittlungen an einem Herzinfarkt gestorben. Ich empfand kein Mitgefühl mit ihm oder seiner Familie. Es war ihm egal, ob er meine Christina fand oder nicht.«
    »Mr Debarros, es tut mir sehr leid, dass Ihre Tochter nicht gefunden wurde. Ich verspreche Ihnen, Sir, ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihr Fall wieder aufgenommen wird.« Jess streckte erneut die Hand aus. »Danke für Ihre Zeit, Sir.«
    Dieses Mal schloss er die Hand um ihre und schüttelte sie.
    Er bedankte sich weder, noch stellte er Fragen. Er ging einfach ins Haus, zurück zu seiner Familie.
    Lori machte ein Gesicht, als hätte sie einen schlechten Burger gegessen. »Stimmt was nicht, Detect–, Lori?«
    Sie ging zum Wagen, sodass Jess ihr folgen musste.
    »Das war echt unheimlich«, sagte Lori über das Autodach hinweg zu Jess.
    »Warum?«
    »Dieser Detective, von dem er sprach, der den Herzinfarkt hatte? Das war Joe Newberry.« Lori öffnete die Tür. »Durch seinen Herzinfarkt wurde der Posten eines Detectives für mich

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