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In Todesangst

Titel: In Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Gespräch. Carol Swain sah mich stirnrunzelnd an.
    »Also los«, sagte ich. »Fahren wir zu Ihrem Ex.«
     
    ***
     
    Ich verfrachtete Milt auf den Rücksitz des Beetle und fuhr los. Carol wies mir den Weg. Der Getränkehandel befand sich in Devon, nicht weit von Riverside Honda entfernt.
    An einer Ampel hielt ein Streifenwagen neben uns. Ich merkte, wie ich das Lenkrad unwillkürlich fester umklammerte. Am liebsten hätte ich mich unsichtbar gemacht, doch dann sprang die Ampel auch schon auf Grün, und die beiden Cops bogen links ab.
    Carol schien meine Nervosität zu spüren. »Stimmt irgendwas nicht?«, fragte sie.
    »Alles bestens«, sagte ich. Obwohl ich mich alles andere als gut fühlte. Höchstens noch ein paar Minuten, dann würde jeder einzelne Cop in Milford und Umgebung Ausschau nach mir halten. Und es würde garantiert nicht lange dauern, bis sie herausgefunden hatten, was für einen Wagen ich fuhr, nachdem sie den CR-V beschlagnahmt hatten.
    Der Getränkehandel befand sich zwischen der Filiale eines Paketdienstes und einem Haushaltswarengeschäft. Carol stieg aus, noch ehe ich den Motor ausgeschaltet hatte. Ich eilte hinter ihr her.
    Ein älterer Herr mit einer in braunes Papier eingeschlagenen Flasche drängte sich an uns vorbei nach draußen, als wir den Laden betraten. Anscheinend war er der einzige Kunde gewesen, da sonst niemand zu sehen war – abgesehen von dem Mann hinter dem Verkaufstresen.
    Das also war der Kerl, der ab und an mit Pattys Mutter in die Kiste zu steigen pflegte. Früher musste er recht gut ausgesehen haben. Er war etwa 1,85 groß, hatte ein markantes Kinn und blaue Augen. Nun aber war er so dünn, dass er beinahe ausgemergelt wirkte; sein Haar war schütter, und offenbar hatte er sich ein, zwei Tage lang nicht rasiert. Er musterte uns durch seine billige Lesebrille.
    »Hi«, sagte er. Zuerst fiel sein Blick auf seine Exfrau, dann auf mich und schließlich auf meine Nase. Er wirkte weder erfreut noch überrascht, weder verärgert oder irritiert. Seine Miene war völlig ausdruckslos.
    »Hi, Ron«, sagte sie.
    »Na?«, sagte er.
    Ich war davon ausgegangen, dass er als Erstes nach Patty fragen würde, aber offenbar kam ihm das nicht in den Sinn.
    »Ron, das hier ist Tim Blake«, sagte Carol. »Er ist auf der Suche nach seiner Tochter … Francine heißt sie.«
    Es war meine Idee gewesen, den Namen zu erwähnen, der auch im Bericht des Privatdetektivs vorkam.
    Ronald starrte uns nur weiter ausdruckslos an.
    »Sie war mit Patty befreundet«, fuhr Carol fort. »Und nun sind beide spurlos verschwunden.«
    »Kids«, sagte er schulterzuckend. Er sah mich an. »Und Sie glauben, die beiden sind zusammen abgehauen?« Die Frage schien ehrlich gemeint zu sein.
    »Wir wissen es nicht«, antwortete ich. »Ich habe Ihre Exfrau aufgesucht, weil ich herausfinden wollte, ob sie vielleicht irgendeine Idee hat, wo die beiden stecken könnten.«
    »Ich kenne Ihre Tochter nicht«, sagte er, »aber Patty feiert wahrscheinlich bloß irgendwo für ein paar Tage. Danach taucht sie garantiert wieder auf, da bin ich mir ganz sicher. Und falls Ihre Tochter mit ihr abfeiert, kommt sie danach auch wieder nach Hause.« Er warf Carol einen Blick zu. »Joyce holt mich später ab. Ich glaube, es wäre nicht so gut, wenn sie dich hier vorfindet.«
    »Schon gut«, sagte Carol. »Wir wollten eigentlich nur wissen, ob du etwas von Patty gehört hast.«
    »Nein«, gab er zurück, während sein Blick unschlüssig von ihr zu mir schweifte.
    »Wissen Sie, wer ich bin, Mr Swain?«, fragte ich.
    »Was meinen Sie?«
    »Haben Sie meinen Namen schon mal gehört?«
    Er schwieg einen Moment. »Ja«, sagte er dann.
    »Wo?«
    Schweigend musterte er Carol, ehe er sich wieder zu mir wandte. »Sie sind der Kerl, ohne den es Patty nicht geben würde.«
    Carol schnappte hörbar nach Luft.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte ich.
    Ein angedeutetes Schulterzucken. »Aus dem Bericht. Den dieser Detektiv für Carol geschrieben hat. Er war in einer Reisetasche unter ihrem Bett.«
    »Du verdammtes Schwein«, platzte Carol heraus, aber Ronald schien die Schmähung nicht sonderlich zu beeindrucken.
    »Wann haben Sie die Unterlagen in die Finger bekommen?«, fragte ich.
    Abermals zuckte er die Achseln. »Vor einem Jahr oder so.«
    »Und? Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie den Bericht gelesen haben?«, setzte ich nach. »Waren Sie wütend?«
    »Warum? Ich wusste doch sowieso, dass ich nicht Pattys Vater war.«
    »Und Sie waren nie

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