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In Todesangst

Titel: In Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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»Dann können wir nachsehen.«
    »Herrgott noch mal, Bob«, sagte ich. »Pass bloß auf, dass du uns am Ende nicht noch umbringst.«
    Zwar hielt ich den Blick auf die Straße gerichtet, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mich von der Seite musterte. »Ich weiß, was ich tue«, sagte er. »Man drückt bloß auf den kleinen Knopf hier, und schon springt das Magazin heraus. Na also.« Er hielt mir das Magazin hin, das etwa die Größe eines Schokoriegels hatte. »An der Seite befindet sich ein kleiner Schlitz, der einem zeigt, wie viele Patronen noch übrig sind. Aber dazu musst du das Licht anmachen. Nur eine Sekunde, okay?«
    Zögernd streckte ich die Hand aus und knipste die Innenbeleuchtung an. Besser, Bob sah etwas, ehe er uns beide noch versehentlich verletzte.
    »Dann wollen wir doch mal sehen«, sagte er. »Also, in dem Magazin hier ist noch eine Patrone.« Ein weiteres Klicken drang an meine Ohren. »Und hier hätten wir noch mal drei. Macht zwei für jeden von uns.«
    »Na, super«, sagte ich.
    »Was glaubst du, mit wie viel Arschlöchern wir es zu tun bekommen?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich.
    »Wenn es mehr als vier sind, müssen sie sich hintereinander aufstellen.«
    Beinahe hätte ich gelächelt. »Wieso siehst du das Ganze so locker?«, fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Glaubst du etwa ernstlich, wir treffen auf eine ganze Horde Bösewichter?«
    Ich schwieg. Wäre Bob ein ähnlicher Abend wie mir beschieden gewesen, hätte er sicher keine solchen Fragen gestellt.
     
    ***
     
    Mein Handy klingelte.
    Ich ließ die eine Hand am Steuer und kramte es mit der anderen heraus.
    »Ich bin’s.« Susanne war dran. »Wie steht’s?«
    »Bob ballert hier wild in die Landschaft, aber sonst ist so weit alles okay.«
    »Ich habe im Internet nachgesehen. Also, nach Stowe kommt man ganz einfach. Ihr bleibt jetzt erst mal auf der 91. Wenn ihr nach Vermont kommt, fahrt ihr auf der 89 weiter bis Montpelier und nehmt ein paar Meilen später die Ausfahrt nach Waterbury. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung nach Stowe. Soll ich das noch mal wiederholen?«
    »Danke, Suze«, sagte ich. »Nicht nötig.«
    »Laut Streckenberechnung dauert die Fahrt etwas über vier Stunden.«
    »Wir schaffen es in drei«, gab ich zurück. »Vorausgesetzt, dass wir nicht irgendwo von den Cops angehalten werden.«
    »Wo du vom Teufel sprichst«, erwiderte sie. »Detective Jennings hat eben erst angerufen.«
    »Ach ja?« »Sie klang echt sauer.«
    »Na so was.«
    »Offenbar glaubt sie, dass du dich noch in Milford aufhältst. Dort wimmelt es wahrscheinlich nur so von Cops.«
    »Was hast du ihr erzählt?«
    »Nur was drüben bei Riverside Honda passiert ist.«
    »Das hat ihr bestimmt nicht gefallen.«
    »Nein. Sie hat mich angeschnauzt, sie würde mich wegen Beihilfe zur Flucht drankriegen. Genau wie Bob es vorausgesagt hat.«
    »Was ist mit Owen? Dem Typ, den ich in die Schulter und ins Knie geschossen habe. Ist er tot?«
    »Keine Ahnung«, sagte Susanne. »Aber Detective Jennings hat erwähnt, jemand wäre ins Krankenhaus gebracht worden.«
    Mir schwante Böses. Wenn Detective Jennings von Owen erfuhr, dass Sydney in Stowe war, würde sie alle Hebel in Bewegung setzen, um mich aufzuhalten.
    »Glaubst du, sie weiß, wo Syd ist?«, fragte Susanne.
    »Schwer zu sagen.« Bob bedeutete mir, dass er ebenfalls mit Suze sprechen wollte. »Moment, ich gebe dich mal an Bob weiter.«
    »Hi«, sagte er. »Einer von Evans Freunden hatte doch mal einen Ferienjob in Stowe, erinnerst du dich? Frag Evan nach dem Hotel, ja?« Er wandte sich zu mir. »Vielleicht hat Syd ja über Evan davon gehört und versteckt sich dort.«
    Dann wurde er plötzlich sehr, sehr still. »Ja«, sagte er dann. »Ich … aber das weißt du doch … ja … okay.« Mit nachdenklicher Miene reichte er mir das Handy zurück.
    »Gibt’s noch was?«, fragte ich.
    »Ich rufe an, wenn sich etwas tut«, sagte sie.
    »Bis dann«, sagte ich und beendete das Gespräch. Ich warf Bob einen Seitenblick zu. »Alles in Ordnung?«
    Bob schwieg einen Moment. »Sie … sie hat sich nur dafür bedankt, dass ich dich begleite«, sagte er. Erneut schwieg er einige Sekunden, ehe er fortfuhr. »Suze glaubt, sie hat einen Fehler gemacht, als sie dich verlassen hat.«
    »Unsinn«, sagte ich.
    »Leider nein«, gab er zurück. »Und nach all dem, was sich Evan geleistet hat, würde es mich nicht wundern, wenn sie ihre Sachen packen und wieder zu dir ziehen würde.«
    Ich

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