Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
können.“
    Obwohl er keinen Spitzbart mehr trug, identifizierte sie ihn in Sekundenschnelle. „Das ist er“, sagte sie und wich leicht zurück, als Arturo Johns Aufforderung folgte und zwei Schritte vortrat.
    „Bist du sicher, Abbie?“
    Sie nickte. „Ja, ja, er ist es. Ich war mir noch nie einer Sache so sicher.“
    Johns Vorschlag, Claudia solle sie wieder nach Hause fahren, quittierte Abbie mit sprödem Lachen. „Ich fahre nirgendwohin, John, bis Arturo sagt, wo Ben ist.“
    „Das könnte eine Weile dauern.“
    Ihr Entschluss stand fest. „Ich bleibe.“
    Nach der Gegenüberstellung wurde Arturo in den Verhörraum zurückgebracht. Tina setzte sich schräg auf die Schreibtischkante und hielt ihm ein Telefon hin. „Sie können es auf zwei Arten haben“, sagte sie süßlich. „Auf die harte oder auf die sanfte.“
    „Wie wär’s, wenn ich es dir von hinten mache, Ramboküken? Wär’ das nix für dich?“ Er kicherte anzüglich. „Ich möchte wetten, dass du darauf stehst.“
    John beobachtete Tina, die, wie er wusste, kurz davor stand zu explodieren. Doch ihre Haltung blieb gelassen. „Sie können die Klappe halten und Ihren Anwalt anrufen, oder Sie können in der Zelle toben und hoffen, dass ich nicht eine meiner Erinnerungslücken bekomme und Sie da drin vergesse.“
    Garcia schnaubte. „So hart bist du nich’. Und was is’ mit dir, Schlappschwanz? Haste nich’ den Mumm, mich zu verhören, und schickst ‘ne Braut vor. Was bist du für ‘n Kerl?“
    Tina riss das Telefon zurück. „Das reicht.“ Sie nickte dem Uniformierten an der Tür zu. „Schließen Sie ihn weg.“
    „Warte!“ Arturo richtete sich auf. Wütend starrte er Tina an, wusste aber, wann er geschlagen war. „Ich mach’s auf deine Art.“
    Wortlos hielt sie ihm das Telefon hin und gab dem Officer ein Zeichen, ihm die Handschellen abzunehmen. „Machen Sie es kurz.“
    Sichtlich gebändigt gab Garcia eine Nummer ein. John bemerkte zufrieden, dass er dazu die linke Hand benutzte. Die Schlinge um den Hals des Mannes hatte sich soeben ein wenig fester zugezogen.
    „He, Tone“, sagte Arturo, den Blick auf Tina gerichtet. „Man hat mich festgenommen, Mann. Mord.“ Er fluchte auf Spanisch. „Halt die Klappe, Tone, und hör zu, okay? Ich brauch ‘nen Anwalt. Sofort, okay. Ich will nich’ eine Scheißnacht hier verbringen.“
    Er lauschte einige Sekunden und sah dann Tina an. „Wo, zum Teufel, bin ich?“
    John antwortete: „Princeton Township P.D. an der Witherspoon.“ Er sagte es laut genug, damit „Tone“ am anderen Ende es mitbekam.
    „Kapiert, Bruder?“ Als Arturo die Antwort gehört hatte, beendete er das Gespräch, und der Officer legte ihm wieder Handschellen an. „Ich sage nix, bis mein Anwalt hier is’. Kapiert?“
    „Wer ist Tone?“ fragte John.
    Arturo dachte einen Moment nach und kam wohl zu dem Schluss, dass es nicht schaden würde, die Frage zu beantworten. „Mein Bruder Tony.“
    „Ihr Bruder ist mit Ihnen aus El Paso angereist?“
    Arturo kniff ein wenig die Augen zusammen. „Woher wissen Sie, dass ich aus El Paso bin?“
    „Oh, wir wissen eine Menge über Sie. Zum Beispiel, dass Sie am Carnegie See eine Frau angefallen haben, nachdem Sie Ian McGregor erstochen hatten.“
    „Ich kenne keinen Ian McGregor.“
    „Was ist mit Ben DiAngelo? Kommt Ihnen der Name bekannt vor?“
    Er runzelte die Stirn, als sei er tief in Gedanken. „Ist das der Junge, der entführt wurde?“
    „Genau der.“
    „Warum fragen Sie mich das?“
    „Weil man Sie gestern gesehen hat, als Sie vor seiner Schule parkten. Warum waren Sie da, Garcia?“
    „Ich hab’ mir die Lehrerinnen angeguckt. Da sind heiße Bräute dabei, Mann.“
    „Ich an Ihrer Stelle wäre nicht so ein Klugscheißer.“ Tina beugte sich leicht vor und zuckte zurück, als ihr sein Atem entgegenschlug. „Wir kriegen Sie dran wegen Mord, Angriff mit einer tödlichen Waffe und Kidnapping. Ich bin kein Richter, aber aus der hohlen Hand würde ich mal sagen, das reicht für hundert Jahre Bau. Sie kennen sich aus, Garcia. Was würden Sie sagen? Bin ich im Spiel?“
    „Sie bluffen. Das können Sie alles nich’ beweisen.“
    „Sag ihm, dass ich nicht bluffe, John.“
    „Sie blufft nicht. Abbie DiAngelo hat Sie soeben als den Mann identifiziert, der sie am 6. Juni am See attackiert hat. Außerdem haben wir zwei Zeugen, die beschwören, dass Sie am Nachmittag der Ermordung von Ian McGregor im Clearwater Motel waren. Und dann haben Sie etwas getan, das

Weitere Kostenlose Bücher