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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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einer brennenden Zigarette im Bett ein.“
    „Und die anderen im Haus haben auch schon geschlafen?“
    „Ja. Meine Mutter erwachte, weil sie husten musste. Irgendwie gelang es ihr, Ian und mich zu retten. Dann kam die Feuerwehr und holte Liz heraus. Als sie meinen Stiefvater fanden, war er bereits tot.“
    „Wie konnte das sein? Lag er nicht im Bett neben Ihrer Mutter?“
    „Nein.“ Sie schob beide Hände hinter den Rücken und ergriff die Schreibtischkante, damit er nicht sah, wie sie zitterten. „Da mein Stiefvater die Angewohnheit hatte, im Bett fernzusehen, war sie ins Gästezimmer umgezogen.“
    „Verstehe.“ Forschend sah er sie einen Moment an. „Nach dem Feuer sind Sie also mit Ihrer Mutter fortgezogen?“
    „Nach Kansas. Mein Großvater erholte sich gerade von einem Schlaganfall, und meine Mutter wollte sich um ihn kümmern. Nach seinem Tod zogen wir hierher.“
    „Aber Ian und Liz blieben in Kalifornien.“
    „Ja.“ Großer Gott, hörte das denn nie auf? „Meine Mutter wollte ihre Stiefkinder bei sich behalten, doch als deren Tante auftauchte und darauf bestand, die Kinder sollten bei ihr leben, weil sie eine Blutsverwandte sei, konnte sie nichts dagegen tun.“
    „Und es gab keinen weiteren Kontakt?“
    „Nein, keinen. Bis zum letzten Montag.“
    „Es muss eine ziemliche Überraschung gewesen sein, Ian McGregor plötzlich auf Ihrer Schwelle stehen zu sehen.“
    „Es war ein Schock“, gestand Abbie. „Umso mehr, als ich hörte, dass er im Gefängnis gewesen war.“
    „Hat er Ihre Mutter besucht, während er hier war?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Er hat mich nicht um einen Besuchstermin gebeten, und ich habe ihn nicht ermutigt. Meiner Mutter geht es nicht sehr gut“, fuhr sie fort und hielt es für unbedenklich, ihm etwas mitzuteilen, was er ohnehin leicht herausfinden könnte. „Sie hat Alzheimer. Sein Besuch hätte sie aufregen können. Das wollte ich nicht.“
    Erneut sah sie auf ihre Uhr und suchte nach einem Vorwand, die Unterredung zu beenden, zumal sie auf ihre Mutter zu sprechen gekommen waren. „Wenn das alles ist, Detective … ich muss wirklich an meine Arbeit zurück.“
    „Natürlich.“ Er klappte sein Notizbuch zu. „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Miss DiAngelo. Ich lasse Sie wissen, was ich herausfinde.“
    Abbie geleitete ihn durch den nun leeren Speisesaal. Doch erst als der Detective außer Sichtweite war, erlaubte sie sich einen Seufzer der Erleichterung.
    Oder war das zu voreilig gewesen?

20. KAPITEL
    G edankenverloren sah Abbie dem Detective nach und merkte nicht, dass Brady neben ihr stand, bis er sie ansprach.
    „Netter Mann. Wo habe ich den schon gesehen?“
    „Auf dem Spielfeld. Er trainiert manchmal das Team seines Sohnes – die Princeton Cardinals.“
    Brady nickte. „Ja, richtig. Ich wusste nicht, dass er Detective im Morddezernat ist.“ Er streifte Abbie mit einem Seitenblick. „Was wollte er?“
    Es gab keinen Grund, ihm die Wahrheit vorzuenthalten. Ians Tod würde ohnehin bald in den Nachrichten gemeldet. „Ian McGregor ist tot.“
    Brady zeigte nur gelindes Erstaunen. „Dein Stiefbruder? Was ist passiert?“
    „Jemand hat ihn erstochen. Seine Leiche wurde heute Morgen am Carnegie See gefunden.“
    „Hoffentlich erwartest du nicht, dass ich deswegen untröstlich bin?“
    Sie lächelte. „Nein. Du hast deutlich zu verstehen gegeben, was du von ihm hältst.“
    „Haben sie den Täter?“
    „Noch nicht.“ Abbie wiederholte, was Detective Ryan ihr erzählt hatte, ohne die Erpressung zu erwähnen. Hoffentlich fand niemand etwas darüber heraus.
    „Alles okay mit dir?“ fragte Brady, als sie verstummte. „Ich meine, du bist doch nicht in Schwierigkeiten oder so?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Na ja, wie gesagt, ich trauere nicht.“ Er legte ihr einen Arm um die Schultern. „Der Mann kam mit dem einzigen Ziel hierher, bei dir zu schnorren. Bedauerlich, dass er sterben musste, aber wenigstens hast du jetzt Ruhe vor ihm.“
    Brady schien wie stets ihre Gedanken gelesen zu haben, denn genau so empfand sie den Tod ihres Stiefbruders. Sie waren gerade in die Küche zurückgekehrt, als Claudia besorgt zur Tür hereinstürmte, des Wartens offenbar überdrüssig.
    Sobald Brady an seine Arbeit zurückgekehrt war, zog Abbie die Freundin in eine ruhige Ecke. „Ich weiß, ich weiß“, begann sie und kam Claudias Fragen zuvor. „Ich hätte mich melden sollen.“
    „Ja, hättest du. Ich war außer mir. Brady sagte

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