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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Gegenteil. Meine Partnerin und ich waren uns einig, dass es das beste Essen seit Jahren war.“
    Die Frau mit dem freundlichen Lächeln war also seine Partnerin. Waren sie in offizieller Mission hier?
    „Gut.“ Sie schloss die Tür, ging quer durch den Raum auf ihn zu und versuchte, sich gelassen zu geben.
    „Ich bin wegen Ihres Stiefbruders hier, Miss DiAngelo.“
    Ihre Gelassenheit schwand mit einem Schlag. Er wusste also von Ian. Sie betete, dass ihre Stimme nicht verriet, wie sehr sie in Panik war, und fragte: „Was ist mit meinem Stiefbruder?“
    „Sie wissen es nicht?“
    „Was soll ich wissen?“
    „Er wurde letzte Nacht getötet. Erstochen. Seine Leiche wurde vor etwa vier Stunden am Carnegie See gefunden.“
    Abbie brauchte einen Moment, um zu begreifen. Ian war tot. Sie hätte etwas empfinden sollen – Bedauern über den Verlust eines Lebens, vielleicht ein wenig Traurigkeit, weil sie für kurze Zeit eine Familie gewesen waren –, doch sie spürte nur große Erleichterung.
    „Wissen Sie, wer es getan hat?“ fragte sie.
    „Noch nicht.“
    Abbie hingegen hatte eine ziemlich genaue Vorstellung des Täters. Sie dachte an den Mann, der mit wutverzerrtem Gesicht ihren Wagen angesprungen und mit dem Messer nach ihr gestoßen hatte. Er hätte sie wegen des Geldes getötet – und er lief noch frei herum und suchte vielleicht nach ihr.
    „Deshalb bin ich hier“, fügte Detective Ryan hinzu. Er beobachtete sie auf eine entspannte, ganz und gar nicht bedrohliche Art. „Ich möchte so viele Informationen wie möglich über Ian McGregor einholen. Das würde meine Ermittlungen sehr erleichtern.“
    Ihre Anspannung ließ allmählich nach. „Ich fürchte, da fragen Sie die Falsche, Detective. Ich habe meinen Stiefbruder seit achtundzwanzig Jahren nicht gesehen. Ich weiß so gut wie nichts über ihn.“ Nach einer Pause fragte sie: „Wie sind Sie auf mich gekommen?“
    „Seine Freundin, Rose Panini, ist auch hier. Sie erzählte mir, dass Ian mit der Absicht nach Princeton gekommen sei, Sie wiederzusehen.“
    Eine Freundin. Warum hatte Ian sie nicht erwähnt? Wie viel hatte er dieser Frau erzählt? Und noch wichtiger: Wie viel hatte sie Detective Ryan erzählt? Abbie lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Schreibtisch und betrachtete ihn. Sie wusste durch andere Mütter aus der Kinderliga, dass er geschieden war. Er galt als toller Dad und war einer der besten Ermittler am Ort.
    „Dem entgeht nichts“, hatte noch vor kurzem eine allein erziehende Mutter lachend geschwärmt. „Ich wünschte, ich würde ihm auch nicht entgehen.“
    Abbie verdrängte diese störenden Gedanken. „Was genau hat Miss Panini Ihnen erzählt?“
    „Dass Ihr Stiefbruder erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde und rasch Bares brauchte. Er kam in der Hoffnung her, Geld von Ihnen zu borgen.“
    Sie fragte sich, ob Rose das wirklich erzählt hatte oder ob er ihr einen Köder hinwarf. Lügen war nicht gerade ihre Stärke. Und zu wissen, dass die achtundvierzigtausend in ihrem Safe darauf warteten, am Montag wieder eingezahlt zu werden, half auch nicht gerade.
    Lügen war in diesem Fall jedoch unerlässlich, und so nahm sie es in Angriff. „Sie hat die Wahrheit gesagt. Ian war Montagabend hier. Er sagte, er brauche Geld, um wieder auf die Beine zu kommen, vielleicht würde er auch ein eigenes Geschäft eröffnen.“
    „Was für eine Art Geschäft?“
    Sie wusste nicht genau, wann er ein kleines schwarzes Notizbuch aus der Jacketttasche gezogen hatte, doch plötzlich sah sie, dass er mitschrieb. „Er hat es nicht gesagt, und ich habe ihn nicht gefragt. Es wäre ohnehin gleichgültig gewesen, denn ich konnte ihm nicht helfen. Ich bin allein erziehende Mutter, muss ein Geschäft führen und Hypotheken abtragen. Ich habe nicht so viel Geld, wie er haben wollte.“
    „Wie viel wollte er denn?“
    „Hunderttausend Dollar.“
    Der Detective stieß einen leisen Pfiff aus. „Das ist eine Menge Geld.“
    „Er hat vor einigen Wochen ein Fernsehinterview gesehen, das ich gegeben habe, hörte, dass ich ein Restaurant besitze und dachte, ich sei reich, was ganz und gar nicht der Fall ist. Ich nehme an, er wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.“
    Ruhig sah John sie an. „Wie hat er es aufgenommen, als sie ablehnten?“
    Sie zuckte die Achseln. „Er war nicht gerade erfreut, aber er konnte es nicht ändern.“
    „Und trotzdem blieb er hier“, bemerkte er. „Warum hat er das Ihrer Meinung nach getan?“
    Ihr

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