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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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den Rand ihres Glases hinweg. „Und du bist widerlich hingerissen.“
    Peinliche Röte stieg ihm den Hals hinauf. „Bin ich nicht“, wehrte er sich.
    „Bist du doch.“ Tina stellte ihr Glas ab. „Erkläre mir eines: Wie, in aller Welt, willst du eine Ermittlung durchführen und dabei objektiv bleiben, wenn eine der Verdächtigen dir bereits den Verstand raubt?“
    „Sie ist keine Verdächtige, und sie raubt mir keineswegs den Verstand. Mein Gott, Wrightfield. Du kannst mir ruhig glauben.“
    Tina wollte etwas erwidern, doch der Kellner kehrte zurück und brachte die Karte für das Dessert. Auf seine Empfehlung bestellten beide Crème brûlée mit einem Hauch Lavendel und dann Kaffee.
    Eine halbe Stunde später, nachdem die Rechnung beglichen war, erhob John sich und gab Tina die Autoschlüssel. „Nimm meinen Wagen und sag Bernstein, er soll mich in einer halben Stunde hier abholen.“
    Tina nahm die Schlüssel. „Ich sollte mir eigentlich das Essen ablaufen, aber ich erwarte einen Anruf vom DMV, deshalb nehme ich dein Angebot an.“
    Sie beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: „Versuch bitte, das Department nicht zu blamieren.“

19. KAPITEL
    N achdem ihre Runde beendet war, kehrte Abbie in die Küche zurück und fühlte sich entspannter als noch vor zwanzig Minuten. Dass sie sich Sorgen um offenbar verschwundene Leute machte, war unklug und nervenaufreibend dazu. Ihr Angreifer und Ian waren fort.
    Sie legte soeben mit einem Brenner letzte Hand an die Crème brûlée, das beliebteste Dessert im Lokal, als Brady sie sacht am Arm berührte. „Joel hat mir gerade gesagt, dass ein Detective vom Morddezernat aus Princeton im Speisesaal ist und ein paar Worte mit dir wechseln möchte.“
    Abbie umklammerte den Griff des Brenners. Es konnte nur einen Grund geben, weshalb sich jemand vom Morddezernat bei ihr meldete. Offenbar war der Mann vom Parkplatz doch nicht einfach verschwunden. Man hatte ihn gefunden – oder vielmehr seine Leiche. Und irgendwie hatte die Polizei die Verbindung zu ihr hergestellt.
    „Hat er gesagt, was er will?“ fragte sie.
    „Nein.“ Brady blickte sie besorgt an. „Abbie, alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja.“ Leicht zittrig begann sie den Brenner auszuschalten, doch Brady nahm ihr das Gerät ab. „Lass mich das machen.“
    „Danke.“ Angst krampfte ihr den Magen zusammen. Wie hatte sie nur so dumm sein können zu glauben, derart ernste Zwischenfälle wie der von gestern Nacht blieben ohne Folgen?
    „Wie heißt der Detective?“ fragte sie und band ihre Schürze auf.
    „John Ryan.“
    John Ryan. Wieso kam ihr der Name bekannt vor? Dann fiel es ihr ein. Er war Jordan Ryans Vater. Sie hatte ihn ein paar Mal flüchtig auf dem Spielfeld gesehen, wenn Ben gegen Jordans Team gespielt hatte, das zweitbeste der Liga. Deshalb war ihr der Mann an Tisch sechs so bekannt vorgekommen. Ohne Jeans und Baseballkappe hatte sie ihn nicht gleich erkannt. Die Frau jedoch war definitiv nicht Clarice Ryan gewesen.
    Ihr blieb keine Zeit nachzudenken, und sie warf die Schürze beiseite. „Sag Joel, er soll ihn in mein Büro führen.“ Sobald Brady gegangen war, warf sie im Wirtschaftsraum rasch einen Blick in den Spiegel. Sah sie nicht furchtbar schuldbewusst aus? Ihre Haut war blässlich, und dank einer schlaflosen Nacht hatte sie dunkle Ringe unter den Augen. Sie tätschelte sich ein paar Mal die Wangen, damit sie wieder Farbe bekamen. Die leichte Röte ließ sie ein wenig besser aussehen, aber für wie lange? Nun ja, sie konnte es nicht ändern. Die Schultern straff und das Beste hoffend, ging sie forsch auf ihr Büro zu.
    John Ryan wandte ihr den Rücken zu und betrachtete ihren kürzlich erworbenen Preis, der an der Wand hinter ihrem Schreibtisch ausgestellt war. „Detective Ryan?“
    Er drehte sich um, ein Lächeln auf dem Gesicht. Sie erwiderte es und bemerkte seine athletische Statur, die wachsamen braunen Augen, das kurze schwarze Haar, das dem seines Sohnes so sehr glich, und das kräftige, kantige Kinn. Etwas an ihm – sie konnte nicht genau sagen, was es war – verriet ihr, dass man ihn trotz seiner lockeren Art und des guten Aussehens keinesfalls unterschätzen durfte.
    Da sie merkte, dass ihre Musterung länger als nötig gedauert hatte, überspielte sie ihre plötzliche Befangenheit mit einer Frage, die hoffentlich das Eis brechen würde. „Waren Sie mit dem Lamm nicht zufrieden?“
    Als er diesmal lächelte, bildete sich ein tiefes Grübchen in der linken Wange. „Ganz im

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