Ina: Der Konflikt (German Edition)
neigte sich etwas nach vorn um einen Blick auf ihren Hals zu werfen: „Was ist passiert?“ Er deutete mit seiner Hand auf seinen Hals. „Nichts.“
„Nichts?“ Wiederholte er. „Die Luft auf diesem Schiff ist zu trocken.“ Decha nickte verständlich: „Ich kenne dieses Problem. - Aber ich wusste nicht, dass auch Menschen damit Probleme haben.“ Sie sprachen ein wenig miteinander. Decha war äusserst neugierig. Er wollte wissen, ob sie ebenfalls auf Nek7 gehen würde. Wobei Ina keine Ahnung hatte was das war oder was sie dort sollte. Er teilte ihr mit, dass er dort sein würde und dass er wohl jeden Abend auf dem Trainingsplatz wäre. Er würde sie gerne dort begrüssen. Decha wirkte äusserst aufdringlich. Aufdringlich aber im Gegensatz zu Lanik doch charmant. Demir’s Lachen ertönte. Decha richtete seinen Blick zu ihm. Er fuhr sich mit seiner Zunge über die Zähne und sah wieder zu Ina: „Nur zwei Botschafter.“ Ina blickte nun auch kurz zu Demir. „Sie glauben, dass wir es waren. Deshalb schicken sie nicht mehr Botschafter.“
„Vielleicht wollen sie auch glauben, dass sie es nicht waren und –“, sie unterbrach sich und fasste an ihre Kehle. Decha rutschte noch näher zu ihr: „Sie können Flüstern, meine Ohren hören sie.“ Ina lächelte und flüsterte: „Vielleicht wollen sie ihnen glauben und haben deshalb nur die Botschafter geschickt, die den Tuma gut gesinnt sind.“ Decha atmete durch: „Wohl kaum. Wahrscheinlich begrüssen sie einen erneuten Krieg.“ Eine so geringe Meinung hatten die Tuma also von den Seranern. „Waren sie es?“ Decha fixierte seine Augen an ihrem Gesicht: „Natürlich nicht!“
„Wenn es umgekehrt wäre, was würden sie glauben?“
„Das ist nicht dasselbe!“ Ina verzog ihr Gesicht: „Weshalb?“
„Die Seraner haben den letzten Krieg begonnen! – Wir hatten damals kein Interesse an einem Krieg und haben es auch heute nicht“, Decha schien in ihrem Gesicht zu lesen: „Ergreifen sie etwa Partei für die Seraner? - Ich dachte immer, dass die Menschen das seranische Volk nicht besonders mögen.“ Ina belächelte seine Aussage. Wenn er nur wüsste, dass sie nur zu einer Hälfte Mensch war und ihre andere zu ihm passte. Aber vor allem, wenn er wüsste, dass sie mit den Seranern hier war. „Wir haben ein weitaus grösseres Problem. Und sie sind zu ignorant, um das zu sehen! Sie verschwenden unsere Zeit mit Gesprächen.“
„Ein anderes Problem? - Verschwenden?“
„Wir haben einen anderen Feind! – Wir müssen uns für einen Krieg rüsten. Nicht gegeneinander. – Miteinander. Jemand will uns gegeneinander ausspielen und sie schicken Demir!“ Decha's Ton legte offen, dass er nichts von Demir hielt. „Was missfällt ihnen an Botschafter Demir?“
„Sie kennen ihn offenbar nicht“, ohne Vorwarnung wurde es still und der Raum leerte sich. Sämtliche Tuma gingen zur Tür hinaus. Decha erhob sich. „Es würde mich freuen, sie auf Nek7 zu sehen“, Decha drehte sich und folgte seinen Kameraden. Nun, da sich der Raum lichtete, konnte Ina Sebiha ausmachen. Er bewegte sich auf Demir zu und blieb bei ihm stehen. Nachdem sich die Tür hinter dem letzten Tuma geschlossen hatte, machten sich die beiden auf den Weg zu ihr und liessen den Vermittler der neutralen Vereinigung, der sich zu ihnen gesellt hatte, stehen. Demir gab Ina mit einer Handbewegung zu verstehen etwas hinüber zu rutschen, damit er sich neben sie setzen konnte. Sebiha nahm den Platz auf ihrer anderen Seite ein. „Haben sie sich mit dem Tuma gut unterhalten, Miss Norak?“ Ein interessiertes Lächeln lag auf Demir's Gesicht. Und irgendwie klang es wie ein Vorwurf. „Das sollte kein Vorwurf sein. Demir ist lediglich beeindruckt“, erklärte Sebiha sofort, da er in ihrem Gesicht lesen konnte. Ina betrachtete Sebiha. „Sie befinden sich kaum drei Minuten in diesem Raum und schon sprechen sie mit einem tumanischen Kapitän. – Der ihnen nicht nah genug sein konnte“, Demir setzte ein verstohlenes Grinsen auf. „Weil er mich sonst nicht verstanden hätte“, flüsterte sie und auch so kratzte jedes Wort in ihrem Hals. Beide neigten sich nach vorn und studierten ihr Gesicht. Demir runzelte seine Stirn und legte seine Hand unter ihr Kinn, um es anzuheben: „Was haben sie?“ Ina hob ihre Hand und befreite sich höflich von seiner: „Zu wenig Feuchtigkeit in der Luft.“ Sebiha widmete sich wieder seinem ersten Interesse: „Worüber haben sie gesprochen?“
„Er glaubt, dass wir die Gespräche
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