Ina: Der Konflikt (German Edition)
eingelassen Sebiha.“
„Du hast es ihr aufgedrängt Demir.“
„Es ist nur ein Essen. Was ist daran so schlimm?“ Sebiha schüttelte seinen Kopf. „Wir müssen uns ständig mit Personen abgeben, die wir nicht sonderlich mögen. Es ist eine gute Übung für sie. – Oder glaubst du, dass sie damit überfordert ist?“
„Nein. Aber es ist überflüssig.“
Sebiha beendete gerade ein Gespräch mit Kadir und zog sich in seinen Raum zurück, als Ina ihr Quartier wieder betrat. Demir warf ihr einen neugierigen Blick zu den sie mit einer einfachen Handbewegung zurückgab. – Sie wollte nicht darüber sprechen. Das war eine dieser Erfahrungen, auf die sie zu gerne verzichtet hätte. Schliesslich verabschiedete er sich und liess sie alleine mit Kadir zurück. Nun wurde sie von ihm neugierig gemustert. „Kommandeur Lanik ist keineswegs ein angenehmen Zeitgenosse, Sir.“
„Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig Miss Ina“, doch die Zufriedenheit in seinen Augen sagte etwas anderes: „Haben sie etwas vor?“ Ina sah sich in dem Raum um und schüttelte schliesslich ihren Kopf bevor sie ihr Glas Wasser leerte. „Gehen wir in den Trainingsraum.“
Demir hatte sich zusammen mit seinem Gehilfen im Trainingsraum eingenistet. Er schien von der menschlichen Kampfart fasziniert zu sein. Trennte sich jedoch nicht ungern von diesem Anblick, um ihrem Kampf teilzuhaben. Khaled trug die beiden Stühle zu ihnen.
Unter den trainierenden machte Ina Kommandeur Lanik aus. Oder er machte sie aus und lachte ihr entgegen. Während Kadir die Trainingsmatten beiseite schob, verwickelte Demir Ina in ein Gespräch: „Kommandeur Lanik scheint sie zu mögen.“
„Das habe ich ihnen zu verdanken.“ Demir sah sie mit geneigtem Kopf an, da sie flüsterte: „Sie sind mit ihm Essen gegangen nicht ich.“
„Sind sie bereit?“ Als sie sich zu Kadir begab bemerkte sie, dass Lanik auf dem Weg zu ihnen war. Ihre Wut über Lanik wirkte sich auf den Kampf gegen Kadir aus. Sie lag schon nach wenigen Sekunden am Boden und wusste nicht einmal wie das geschah. – Wieso ärgerte sie sich so sehr über Lanik? Er war letztendlich nur irgendein Offizier, den sie bald schon vergessen konnte. Kadir war enttäuscht: „Was ist los Soldat? Fehlt ihnen die Konzentration?“
„Sollten sie sich nicht einen ebenbürtigen Gegner suchen?!“ Mischte sich Lanik ein und hatte dabei einen Klang in der Stimme, den Kadir zu Recht als beleidigend auffasste. „Kommandeur Lanik?“ Fragte Kadir vorsichtshalber. „Sie haben mich verstanden!“ Ina lag noch auf ihrem Rücken und starrte Lanik wütend entgegen. „Als Kapitän sollten sie es doch nicht nötig haben auf sie einzuschlagen! Kämpfen sie gegen mich! Jemanden der sich auch wehren kann!“ Konnte er noch beleidigender werden?! Nein! Ihr und Kadir gegenüber hatte er den Höhepunkt an Beleidigung erreicht! Kadir wandte sich ihm zu. Bereit ihn sofort in Stücke zu reissen. Ina richtete ein leises: „Sir“, an Kadir, das er jedoch ignorierte oder einfach nicht hören konnte, weil er zu sehr auf Lanik fixiert war. Also wurde sie etwas lauter: „Kapitän.“ Langsam drehte Kadir seinen Kopf zu ihr. Ina streckte ihm ihre Hand entgegen, damit er sie hochzog und von Lanik absah. „Einen fairen Kampf Kommandeur. - Bitte“, Ina war bemüht, dass nicht Kadir gegen Lanik antrat. Das würde nur unnötige Probleme heraufbeschwören. Obwohl sie Lanik noch nicht wirklich kämpfen gesehen hatte, war sie überzeugt, dass er keine Chance gegen Kadir haben würde. Lanik verzog sein Gesicht: „Ich kämpfe nicht gegen dich Ina.“
„Angst?“ Entgegnete sie spöttisch. „Ich kämpfe nicht gegen Frauen. - Das habe ich nicht nötig“, dabei warf er Kadir einen vorwurfsvollen Blick zu. Kadir jedoch schüttelte nur seinen Kopf und begab sich zu Demir, der der ganzen Szenerie interessiert folgte. „Ist das auf der Erde so? Sie beleidigen jemanden und scheuen sich dann vor einem Kampf?!“ Lanik begriff nicht was sie meinte. Überhaupt schien er ihr ganzes Verhalten ihm gegenüber nicht zu begreifen. – Was musste sie noch tun damit er sie endlich in Ruhe liess?! „Sie haben mich beleidigt. Sie haben ihn beleidigt. Sollten sie gegen mich gewinnen, dürfen sie noch gegen ihn antreten.“ Irgendwie hoffte sie nun selbst, dass Lanik gegen sie gewinnen würde, damit ihn danach Kadir auf die Krankenstation befördern konnte. „Ich will dir helfen“, gab ihr Lanik mit verwirrter Überzeugung zurück. Ina ging in Kampfposition.
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