Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
Vom Netzwerk:
– Drei Jahre seranische Rekrutenschule. Ausbildung in der seranischen Kriegsführung und Taktik. Ich kenne die seranische Politik, ihre Spielereien. – Natürlich bin ich bei ihnen willkommen Botschafter Chevrin! Aber bei Quendresa oder was euch Tuma auch immer heilig sein mag, wir beide wissen, dass es nicht an meiner Abstammung liegt!“ Was sie sagte wurde ihr selbst erst bewusst, als sie es aussprach. Chevrin wich einige Zentimeter vor ihr zurück, machte einen Ansatz etwas darauf zu sagen. „Nicht! – Sie haben mich für heute genug beleidigt! Belassen sie es dabei!“ Sie liess ihm nicht die Möglichkeit sich dazu zu äussern. Stand auf und ging in das Haus, durch den Aufenthaltsraum, den Korridor entlang, die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Auf dem Weg dorthin vernahm sie Demir’s und Neche’s Stimmen. Neche hielt Demir auf. – Es war also geplant. Noch mehr Wut stieg in ihr hoch. – Jeder Tuma ist jederzeit willkommen! Natürlich! Ihre Informationen waren bei den Tuma willkommen. Sie selbst war es wohl kaum! In ihrem Zimmer warf sie das Pad auf das Bett und zog sich eine Trainingsuniform an, band sich ihre Haare zusammen und ging wieder hinunter. Demir sass bei Chevrin und Neche am Tisch und beobachtete den Kampf der Tuma. „Sie sind schon zurück Miss Norak?“ Er sah ihr fragend nach, als sie ohne ein Wort an ihm vorbei ging. Als sie den ersten Fuss auf den Rasen gesetzt hatte, begann sie langsam zu rennen. Über den Rasen zum Ausgangstor, bei dem lediglich eine Wache stand. Sie lief ohne Unterbruch an dem Tuma vorbei, bog nach links ab, hörte noch wie er sie aufforderte stehen zu bleiben. Doch sie bog um die nächste Ecke und passierte eine schmale Passage, bog wieder ab, warf einen Blick zurück und stellte fest, dass sie alleine war. Beschleunigte ihr Tempo und rannte der Strasse entlang. Es regnete leicht, die Strassen waren leer. Keine einzige Person verliess ihre trockene Unterkunft bei so vielen Wolken, die ein grässliches Gewitter ankündeten. Ausser ihr. Sie hatte kein Ziel. Lief einfach der Strasse entlang, bog ab und rannte weiter. Irgendwann, als sie ausser Atem war, machte sie eine Pause. Lehnte sich an eine Mauer und richtete ihr Gesicht gegen den Himmel. Liess den Regen auf ihre Haut tropfen, öffnete ihren Mund leicht. Die dünne Luft auf dem Planeten machte ihr nicht mehr so zu schaffen wie das erste Mal, als sie den Hügel hoch gelaufen war. Nach einigen Minuten sah sie sich um. Sie hatte keine Ahnung wo sie war, oder wie sie zurückkam. – Aber sie wollte auch noch nicht zurück. Ihre Augen erblickten den Hügel. Er war weit weg und sie stand irgendwo mitten in der Kolonie. Nach einigen Minuten rannte sie wieder los, in Richtung dieses Hügels.
    Decha marschierte auf der Strasse zu ihr. Ihre Augen verfolgten ihn. Ihre Beine hatte sie angezogen und mit ihren Armen umschlungen, ihr Kinn auf ihren Knien abgestützt. Mittlerweile regnete es stark. Grosse Wassertropfen hatten Decha vollkommen durchnässt. Seine Kleider tropften förmlich. Seine weissen Haare lagen flach an seinem Kopf, seine Haut schimmerte durch das daran haftende Wasser hindurch. Es machte ihm nichts aus. Wie alle Tuma liebte er das Wasser. Doch er betrachtete sie streng und blieb vor ihr stehen: „Miss Norak!“ Einen noch strengeren Ton hätte er nicht anschlagen können: „Sie haben sich ohne Erlaubnis und ohne Begleitung entfernt!“ Ina rührte sich nicht. Es war ihr egal. Seine Stimme wurde lauter. Er wurde wütender. Und es war ihr immer noch egal. Er machte einen Schritt auf sie zu, packte ihren Arm, riss sie hoch. Sie umklammerte sein Handgelenk und versuchte seine Hand zu lösen. Aber er hatte einen festen Griff: „Werden sie mich begleiten oder muss ich sie zwingen?“ Er setzte sich in Bewegung, zog sie neben sich her. Ihre Beine waren beinahe taub. Sie hatte kaum noch Gefühl darin und Probleme damit, einen Fuss vor den anderen zu setzten. Dass Decha sie neben sich her riss, erleichterte es ihr nicht. „Wo waren sie?!“
„Ich bin ihnen keine Rechenschaft schuldig!“ Sie war ebenso wütend wie er. Decha blieb stehen, packte ihren anderen Arm und suchte ihren Augenkontakt: „Sie sind als Sicherheit hier, Miss Norak! Als Sicherheit für unsere Botschafter, die auf dem Weg nach Seran sind! Sie sind mir Rechenschaft schuldig!“ Ina schüttelte ihren Kopf: „Nein, bin ich nicht!“ Er presste seinen Kiefer zusammen, seine Augen. Seine Wut musste unbeschreiblich sein. Aber er konnte nichts tun. Sie

Weitere Kostenlose Bücher