Ina: Der Konflikt (German Edition)
Keuchte Silah voller Panik und fasste damit Ina’s Gedanken in Worte. Aus welchem anderen Grund sollten sie den Antrieb aktivieren? „Los!“ Zischte sie Silah an und sammelte selbst ihre letzten Kräfte. Dann sah sie es. Das Shuttle erhob sich hinter dem Hügel. Langsam, kontrolliert drehte es sich. Jeden Augenblick beschleunigte es und würde verschwinden. Aber es entfernte sich nicht. Es kam ihnen entgegen. Ina zerrte Silah hinter sich her, weiter in Richtung des Shuttels. Nach einigen Sekunden hatten sie einander erreicht. Das Shuttle senkte sich langsam wieder auf den Boden. Die hintere Luke öffnete sich, ohne dass es gelandet war. Ein erleichtert lächelndes Gesicht, ein Arm der ihr entgegen gestreckt wurde. Demir hielt sich mit der anderen Hand an einem Griff neben der Luke fest. Ifeta auf der anderen Seite, der ihnen ebenfalls seinen Arm zu streckte. Mit grösster Anstrengung konnte sie Silah den beiden hinauf schieben und selbst ihre Arme auf ihre Höhe heben, dann liess sich mehr oder weniger von Demir hinauf ziehen. Ifeta packte ihre schulter und zerrte sie weiter hinein, bis sie seine Hand wegschlug: „Fass mich nicht an!“ Die Luke schloss sich sofort wieder hinter ihr, als sie auf allen Vieren ein Stück von Ifeta weg kroch. Hustend schnappte sie nach Luft. Ihr Schweiss tropfte auf den grauen schmutzigen Metallboden des Shuttles. Die Tasche rutschte über ihren Rücken auf den Boden. Eine der beiden Katzen streckte benommen durch die holprige Strecke in der Tasche, ihren Kopf hinaus. Demir lachte kurz auf. Zog Ina die Tasche über den Kopf und gab der Katze einen kleinen Schupser, damit sie wieder in der Tasche verschwand. „Kann mein Pilot jetzt wieder das Steuer übernehmen?! Dieser unfähige Tölpel wird uns sonst noch in den Tod fliegen!“ Sebiha legte seine Hand auf Ina's Rücken: „Ich fürchtete sie würden es nicht schaffen.“ Ina hatte noch keine Luft um zu antworten. Ihre Kehle brannte bei jedem Atemzug. Nur wage bemerkte sie, wie der Pilot ausgetauscht wurde, sah wie Yeter Yerko neben seiner Gehilfin kniete und ihr eine Wasserflasche an den Mund hielt. Jemand kniete sich vor Ina nieder, drückte ihr eine Flasche Wasser in die Hand. – Davut! Sie glaubte ihren Augen kaum, als er sie anlachte. Ohne darüber nachzudenken rappelte sie sich auf und schlang ihre Arme um seinen Hals. Er klopfte sachte und beruhigend auf ihren Rücken. „Ich dachte“, ihr fehlte immer noch der Atem. „Jemand mit meinem Vater lässt man nicht zurück. Ich hatte ne delikate Aufgabe.“ Als Ina ihre Augen öffnete und zum ersten Mal wirklich sah, erkannte sie seine delikate Aufgabe. Botschafter Achri und Kapitän Decha sassen gefesselt unter ihnen! Mit einem Ruck beschleunigte das Shuttel. Die beiden beäugten sie neugierig, erkannten den Schock in ihrem Gesicht, der ihre Erschöpfung übertraf. „Setzen sie sich. Und schnallen sie sich an.“ Davut half ihr aufzustehen und setzte sich neben sie, befestigte die Gurte um ihre Schultern und ihren Bauch, ehe er sich selbst angurtete. Ihre Brust hob und senkte sich während sie nach Atem rang. Ihr Herz pochte und der Schweiss trieb nach wie vor in ihr blasses Gesicht. Ihre Hände zitterten. Unfähig, den Verschluss der Flasche zu öffnen. Davut nahm es ihr ab. Mit ihren zitternden Händen konnte sie die Flasche kaum zu ihrem Mund führen. Angenehm kühl. Das Wasser versickerte in ihrem Mund, als würde er aus Sand bestehen. Demir hatte die Tasche mit den Katzen auf seinem Schoss. Hielt eine Hand darauf damit sie nicht heraus sprangen. „Danke.“
„Sie haben uns alle einer unnötigen Gefahr ausgesetzt!“ Pirev war unbarmherzig. „Bedanken sie sich bei ihrem Freund Davut. Wenn er das Shuttle nicht hätte fliegen können, wären wir wohl ohne sie gegangen“, dabei hielt Demir seine Hände auf der Tasche, deren Inhalt sich dagegen sträubte. Ina legte ihre Hand auf Davut's Knie. Er umschloss sie mit seiner. Decha blickte mit seinen kühlen blauen Augen zu Ifeta: „Sie können den Planeten nicht unbemerkt verlassen.“
„Wir kamen unbemerkt, wir gehen unbemerkt!“ Ina fühlte, dass sie an Höhe gewannen. Sie stiegen weiter auf und passierten die äussere Atmosphäre des Planeten. Dunkler Weltraum. Eine weit entfernte Sonne, Schwerelosigkeit, die durch die Aktivierung der künstlichen Schwerkraft wieder Bedeutungslos wurde. Ihre Kleider die von ihrem Schweiss durchnässt waren, kühlten sich ab. Ihr ganzer Leib kühlte sich ab. Von neuem begann sie zu
Weitere Kostenlose Bücher