Ina: Der Konflikt (German Edition)
der sich nun erhob. Sebiha brachte den Mund nicht mehr zu. Perblex starrte er auf Ifeta hinab und dann zu ihr. Demir zog sie hoch und setzte sie auf seinen Platz: „Nicht so, Miss Norak.“
Ifeta lag noch am Boden, stiess Flüche aus. „Sie sollten nach vorn zu ihrem Piloten gehen, Kommandeur.“ Er blieb stehen, bis sich Ifeta einigermassen erholt und sich nach vorn begeben hatte. Dann setzte er sich neben Sebiha, der sie fassungslos anstarrte. Ina richtete ihren Blick zu der hinteren Luke des Shuttles. Hätte sie gewusst, dass man einen tumanischen Botschafter und einen Offizier entführte, dann wäre sie zurückgeblieben. Unter den Tuma, als ihre Gefangene wäre es ihr vielleicht doch besser ergangen, als das was ihr nun bevorstand. Egal was Sebiha und Demir sagten, Ifeta war näher an der Wahrheit. – Es war nur eine Frage der Zeit. Sie schloss ihre Augen und versuchte zu vergessen was sie gerade getan hatte.
Metall das aneinander rieb und quietschte, war das Geräusch das Ina aus ihrer Abgeschiedenheit zurückholte. Sie hatten das Schiff erreicht, das sie zurück in seranischen Raum bringen würde. Ein dumpfer Schlag. Zischende Luft. Sie hatten angedockt. Die hintere Luke wurde geöffnet. Ein Botschafter nach dem anderen verliess das Shuttle. Demir legte Ina seine Hand in den Rücken und führte sie vor sich hinaus. Jeder Schritt schmerzte. Es war ein brennender Schmerz auf ihren Fusssohlen. In dem kleinen quadratischen Raum der vor der Andockschleuse lag, wartete der Kapitän des Schiffes, sowie einige Soldaten die die Gefangenen übernehmen sollten. Der Kapitän begrüsste die Botschafter in einer Art, die ihrer Ankunft unter diesen Umständen angemessen war und stellte ihnen einen Soldaten zur Seite, der sie zu ihren Unterkünften bringen sollte.
Sebiha vergewisserte sich, dass in seinem Quartier eine gesicherte Konsole vorhanden war, damit er schnellstmöglich mit der Vorsitzenden Kontakt aufnehmen konnte. Wobei man ihm erklärte, dass er damit noch einige Stunden zu warten hatte.
Ina erhielt ein eigenes Quartier. Klein, aber immerhin ein eigener Raum und ein Badezimmer. Ein Luxus, den es nicht auf jedem Kriegsschiff für die Gehilfen der Botschafter gab. Ihr Quartier lag direkt neben dem von Demir und gegenüber von Sebiha. Alle Quartiere der Botschafter waren auf diesem Korridor. Das Schiff war relativ gross und diese Tatsache führte Ina zu der Frage, wie es unbemerkt im tumanischen Raum fliegen konnte. Doch sie schob diese Frage beiseite. Es gab wichtigere Dinge, die ihr Sorgen machten und ihr Fragen aufgaben. Im Badezimmer entledigte sie sich von der Robe und den Bandagen an ihren Füssen, die ihr Blut aufgesogen hatten. – Warmes Wasser. Ein weiterer Luxus, den man nicht erwarten konnte. Das Wasser sprühte wie Regen über ihren Kopf, spülte den Sand aus ihren Haaren und das angeklebte Blut von ihren Füssen. Nach wenigen Minuten verliess sie die Dusche, wickelte ein Tuch um ihren Körper und ging wieder hinaus. Auf ihrem Bett lag eine Uniform, die Demir ihr gebracht hatte. Er hatte sich dafür entschuldigt, dass er nichts anderes in ihrer Grösse auftreiben konnte. Doch sie war froh, überhaupt saubere Kleidung zu bekommen. In dieser Situation hätte sie sich mit allem zufrieden gegeben. Es war die blaue Uniform eines Offiziers. Ihre wunden Füsse waren mit aufgeplatzten Blasen übersät, dass sie sie wieder bandagierte.
Yeter brachte seiner Gehilfin eine Uniform, weil es hier keine anderen Kleider aufzutreiben gab. Eigentlich hatte Demir die Uniformen aufgetrieben. Miss Silah bescherte ihm einen abschätzenden Blick, als sie die Tür öffnete. Dennoch liess sie ihn eintreten. „Es war mir untersagt sie mitzunehmen, Miss Silah. – Vergeben sie mir.“
„Aber Ina Norak wusste es!“ Zischte seine Gehilfin ihn wütend an: „Sie hat mich mitgenommen! Sons wäre ich jetzt“, ihre Stimme brach, dass sie nicht weiter reden konnte. Was mit weiblichen Gefangenen gemacht wurde, war allgemein bekannt. „Eine Tuma rettet mich, wo mein eigener Botschafter mich zurück lässt!“ Weil sie sich von ihm abdrehte, fasste er an ihren Arm, was sie sofort vor Schmerzen seufzen liess. „Haben sie sich verletzt?“
„Nein!“ Trotzdem schob er ihren Ärmel hoch, um es sich anzusehen. „Wer war das?!“ Fragte er schroff, weil er das Schlimmste befürchtete, als er die Abdrücke auf ihrem Handgelenk und ihrem Unterarm entdeckte. „Miss Silah! Wer war das?!“
„Ina“, fauchte sie ihn an. Ihre Antwort
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