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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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zittern. In dem Shuttle war es derart kalt, dass ihre Zähne aufeinander schlugen, während sie frohr. Demir der ihr gegenüber sass richtete seinen Blick zu Ifeta: „Wie lange dauert es noch?“
„Vielleicht eine Stunde.“ Demir löste seine Gurte, legte die Tasche in Seter's Hände und öffnete seine Robe, zog sie aus: „Miss Norak.“
Ina sah sich um. Wie sollte sie sich hier umziehen? Und die Robe einfach nur über ihre nassen Kleider zu ziehen würde nichts bringen. Davut löste seine Gurte ebenfalls, nahm Demir die Robe ab und ging ans Ende des kleinen Shuttles das kaum Platz bot. Ina folgte ihm. Er streckte die Robe wie ein Tuch weit auseinander, so dass sie vor den Blicken der Anwesenden geschützt war. Sie entledigte sich ihrer Stiefel, die wie sie befürchtet hatte, mit ihrem Blut voll gesogen waren. Dann ihre Hosen, die an ihren Beinen klebten und noch ihr Hemd, das beinahe tropfte. Davut hatte seinen Blick diskret abgedreht. Ina streckte ihre Arme durch die Ärmel der Robe und Davut liess sie auf ihre Schultern sinken. Sie war natürlich zu lang. Da Demir einiges grösser war als sie selbst. Ebenso war sie zu weit. Sie zog sie zusammen. Davut entfernte seinen Gürtel aus seiner Uniform und legte ihn um ihre Taille. Er schob ihre Kleider in die Ecke und nahm ihre Stiefel, runzelte seine Stirn und schob eine Hand hinein, die Blut verschmiert wieder hinaus kam. Mit zur Seite geneigtem Kopf sah er zu ihren Füssen hinunter, die durch die Robe verdeckt waren, fasste über ihren Kopf und holte einen kleinen Koffer aus einem Staufach.
Das kalte Metall war eine Wohltat für ihre Fusssohlen. Davut schob sie zurück zu ihrem Sitz, kniete sich vor sie und hob die Robe über ihre Füsse. Seine Augen pressen sich kurz zusammen und er sog Luft durch seine Zähne die von seinen verzogenen Lippen umgeben waren. Dann öffnete er den Koffer und holte eine kleine Sprühdose hervor, legte ein Tuch auf seine Hand und nahm ihren linken Fuss darauf. Grosszügig sprühte er die brennende Flüssigkeit darauf. Ina verzog ihr Gesicht vor Schmerzen, legte ihren Kopf nach hinten und presste ihre Augen zusammen, biss auf die Zähne. Er nahm eine weisse Bandage und verband den Fuss. Danach verfuhr er mit ihrem rechten Fuss auf dieselbe schmerzhafte Weise. „Falsche Schuhe für einen Lauf.“ Er räumte den Koffer weg. Ifeta erhob sich von seinem Sitzplatz und setzte sich neben Ina. Sie hielt kurz ihren Atem an. Was wollte er? Demir's Blick traf ihren. Er schien angestrengt nachzudenken. Und sie versuchte zu vergessen wer neben ihr sass. Nach einigen Minuten versuchte sie sich abzulenken, indem sie an ein anderes Problem dachte: „Du hast einen tumanischen Botschafter entführt?“ Trotz des flüsternden Tones drangen ihre Worte bis in den letzten Winkel des Shuttles. Es lag eine schwere bedrückte Stimmung darin. „Glaubst du Kadir hätte mir das jemals zugetraut?“ Davut war Stolz auf seine Leistung. – Natürlich. Er hatte einen Befehl befolgt. Ina richtete ihren Blick zu Sebiha: „Wussten sie es?“ Leider vermochte sie nicht den Vorwurf aus ihrer Stimme zu verdrängen. „Es wird sich klären“, erklärte er leise, was ihr sagte, dass er es nicht gewusst hatte. „Sie werden einige Dinge erklären müssen Ina Norak!“ Unheilvolle Worte in einem ebenso unheilvollen Ton. Ina's Körper zuckte kaum merklich. „Ich wüsste nicht, was Miss Ina zu erklären hätte, Kommandeur Ifeta“, dabei hafteten Demir's Augen an denen von Ina. „Ich schon.“
„Solange sie keine entsprechenden Befehle haben, Ifeta, sollten sie sich hüten, irgendwelche Anschuldigungen auszusprechen.“ Ifeta grinste: „Es ist nur eine Frage der Zeit.“ Ina klammerte sich an Demir's Blick. Sie hoffte er würde sie irgendwie beruhigen. Versuchte daran zu denken, dass Ifeta irgendwann dafür büssen würde. Er neigte sich zu ihr und flüsterte drohend: „Wir werden mehr als drei Tage haben“, er grinste zufrieden und lehnte sich zurück. Ina presste ihren Kiefer zusammen, klammerte sich immer noch an Demir's Augen. Ihre Hände längst zu Fäusten geballt. Ihre Arme zucken. Und dann stiess Ifeta genüsslich seinen Atem aus. Ein einziger gezielter Schlag gegen seinen Hals reichte aus, dass er mit seinem Oberkörper voran aus seinem Sitz zu Boden fiel, während Silah aufschrie. Beide Hände an seinem Hals, nach Luft ringend und hustend lag Ifeta da. Welche Genugtuung. Vollkommen verkrampft faltete Ina ihre Hände auf dem Schoss und sah wieder zu Demir,

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