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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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verwirrte ihn eine Sekunde, bis er begriff, dass Ina seine Gehilfin hinter sich hergerissen hatte. Dabei war ihr Griff so fest, dass sich ihre Fingernägel durch den Stoff hindurch in Silah’s Haut bohrten und von ihren Fingern Abdrücke zurück blieben. – Die Tuma rannte nicht nur für sich selbst, sondern auch für Silah.
     

Kapitel 26
     
    Sebiha liess Ina stumm eintreten. Yeter und Seter Yerko, Demir und Miss Silah sassen an einem ovalen Tisch. Ina war schon speiübel, ohne dass sie in deren ernste Gesichter sah. Vorsichtig setzte sie sich neben Demir, der ihr ein Glas Wasser hin schob. Sebiha setzte sich auf den letzten freien Stuhl, legte seine Beine übereinander und blickte auf die gläserne Tischplatte. Ina war nahe daran das Schweigen zu brechen. Doch Sebiha tat es letztendlich: „Miss Ina“, er sah auf. Als hätte er einen Krieg verloren lag Bedauern und Zweifel in seinen Augen: „Wir konnten noch keine Nachricht an unsere Vorsitzende senden. – Kapitän Kadir wusste nichts von diesem abscheulichen Befehl Botschafter Achri und Kapitän Decha zu entführen.“ Ina nahm einen Schluck Wasser, um ihre Kehle vor dem austrocknen zu bewahren. Nicht nur seine Worte sondern auch sein Klang gefiel ihr ganz und gar nicht. „Wir“, er machte eine Pause und sah sich unter seinen Kollegen um: „Es ist nach wie vor unsere Aufgabe einen Krieg zu verhindern.“ Ina blickte sich unter den Yerko's und Demir um. Ihre Augen die Ina's auswichen, verhiessen nichts Gutes. „Weshalb sagen sie mir das? Ich bin nur eine Gehilfin.“ Es war ein verzweifelter Versuch zu hören, dass sie nichts damit zu tun hatte. Dass sie nicht in ihren Gesprächen vorkam. „Sie waren nie nur eine Gehilfin, Miss Ina. Und das werden sie nie sein.“ Ina hielt seinen Augenkontakt. Dann schweifte ihr Blick zu Miss Silah, die nebst Sebiha die einzige war, die es wagte ihr in die Augen zu sehen. „Benutzen sie ihren Kopf, Ina Norak. Dafür haben sie ihn“, Demir's Worte waren ohne jegliches Gefühl. – Ina Norak. Als käme es aus dem Mund von Kommandeur Ifeta. Ihre Muskeln zuckten unmerklich. Äusserlich blieb sie ruhig. Regungslos. „Wir gleiten geradewegs in einen Krieg mit den Tuma und sie sind tiefer in die ganze Sache verwickelt, als es irgendjemand an diesem Tisch möchte.“ Ina nickte. Immer noch in der Hoffnung, dass alles irgendwie gut enden würde. Obwohl es ihr gänzlich klar war. „Und das bedeutet?“
„Verflucht Ina! Denk nach!“ Demir unterdrückte ein Schreien. „Demir!“ Sebiha starrte Demir an. Ihre Blicke streiften sich kurz. Dann lehnte sich Demir wieder in seinem Stuhl zurück. Es schien als würde Sebiha die richtigen Worte suchen, um ihr etwas Unangenehmes zu sagen. Ina wagte nicht, ihre Befürchtung zu äussern. Ihre Befürchtung, dass sie inhaftiert wurde. Ihre Befürchtung, dass sie verhört wurde. Seter Yerko meldete sich vorsichtig zu Wort: „Demir und Sebiha haben uns berichtet, was sie auf Nek7 getan haben, Miss Norak. – Dass die Vorsitzende dahinter steht“, er nahm einen Schluck Wasser. Fuhr mit seiner Hand über seinen Nasenrücken und sah kurz zu Sebiha: „Bis wir Kontakt mit der Vorsitzenden aufnehmen können, ist es wahrscheinlich schon zu spät“, Seter wartete bis Ina in seine Augen sah. – Zu spät. Die Konsequenzen dieser Tatsache wollte sie verdrängen. „Wir glauben immer noch, dass es nicht die Tuma waren. Aber dass wir ihren Botschafter entführt haben, ist eine eindeutige Kriegserklärung.“ Seine Augen starrten nun auf das Glas in seiner Hand, das sich langsam darin drehte. Eine unendlich lange Pause. Ina's Augen klebten an seinen Lippen, warteten auf die Worte: Sie werden verhört. Doch sie kamen nicht von Seter. „Sobald wir seranischen Raum erreichen, wird man ohne Zweifel ein Verhör der beiden Tuma anordnen. Führen sie diesen Gedanken selber weiter Miss Norak.“ Demir wurde von Sebiha's strengem Blick gestreift. Natürlich hatte Sebiha nach einer schöneren Umschreibung gesucht. Am Ende hätte es aber dasselbe bedeutet. – Wenn man den tumanischen Botschafter verhörte und der irgendwann unter der Folter sagte, dass sie ihnen die Koordinaten ihrer eigenen Schiffe gab, dann war sie die nächste. Sebiha's eindringlicher Blick lag nun auf ihrem Gesicht. Ihre Haare waren noch nass, ihre Haut war blass, ihre Augen waren müde und starrten nichts sagend auf das klare Wasser in dem Glas vor ihr. Ihr Kopf war leicht geneigt. Was mochte in ihr vorgehen? Sie schien unbeteiligt.

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