Ina: Der Konflikt (German Edition)
gesinnt waren und die Möglichkeit geschaffen, dass Seraner mit Tuma Geschäfte machten. Das würde vielen Senatoren nicht gefallen aber die Vorsitzende würde sich darüber freuen.
Sebiha hatte Ina gesagt, dass er mit ihr zusammen essen wollte, nachdem er bei der Vorsitzenden war, um sie über alles zu informieren. Es gab viel über das sie endlich sprechen mussten. Er bereute nicht sie als Gehilfin eingestellt zu haben. Aber vielleicht wurde ihr bewusst, dass es nicht das richtige für sie war. Wenn das so war, dann würde er es akzeptieren. Obwohl er hoffte, dass ihre schlechte Stimmung an allem anderen lag. Eben an Dingen, die er ändern und ihr erklären konnte. – Die nächsten Tage würden es zeigen.
Auch wenn sich Ina’s Freude, gelinde gesagt, in Grenzen gehalten hatte, passte es doch nicht zu ihr, dass sie ihm die Tür jetzt einfach nicht öffnete. Sein Gespräch mit der Vositzenden hatte wesentlich länger gedauert als er angenommen hatte. Aber seine Vermutung, dass Ina mit Demir gegessen hatte, verneinte dieser, als er zu ihm ging um ihn danach zu fragen. „Ist die Tür verriegelt?“ Das hatte er nicht versucht. Demir hingegen überlegte nicht lange, als er anhand seiner Reaktion erkannte, dass er es nicht wusste marschierte er geradewegs zu Ina’s Quartier und – sie war nicht verriegelt. Es war finster und still. Demir wollte die Tür gerade wieder schliessen, als sie beide ein Geräusch hörten. „Miss Ina?“ Sebiha hielt Demir zurück. Der Anstand untersagte es ihm einfach so ihr Quartier zu betreten. Aber sein Freund schaltete das Licht ein und ging ungeniert hinein, als keine Antwort zurückkam. Eine der beiden Katzen reckte neugierig den Kopf und kam ihnen entgegen, dass Sebiha die Tür hinter sich schloss, damit das Tier nicht auf den Korridoren herum irrte. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen und Demir streckte langsam die Hand aus, um das Licht in dem kleinen Raum einzuschalten. Auf dem Bett lag ein blutverschmiertes Handtuch, winzige Reste von geschmolzenen Eiswürfeln, die die Decke durchnässten, daneben Schmerzmittel und dahinter erkannte Sebiha seine Gehilfin, die hinter ihrem Bett am Boden sass und die Wand anstarrte. Sein Magen verkrampfte sich, weil ihm klar wurde, was passiert war und wer es gewesen war. „Sie haben ihre Verabredung zum Essen verpasst Miss Norak.“ Sebiha hätte Demir ohrfeigen können. „Aber dieser schritt ungeniert durch das Zimmer, blieb neben ihr stehen und sah auf sie hinab, bevor er sich neben sie kniete. Behutsam nahm er ihr das mit Eiswürfel gefüllte Handtuch, das sie sich an das Gesicht hielt, ab und verzog sein eigenes Gesicht zu einer Grimasse. Sofort hob Demir die Hand, als Sebiha einen Schritt in das Zimmer machte und winkte ihn hinaus. Aber Ina war seine Gehilfin nicht Demir’s! Und er hatte nicht bedacht, dass General Nilia sie aufsuchen würde, wenn er bei der Vorsitzenden war. – Sein Versagen! Deshalb ging er weiter, auch wenn Demir ihm einen vielsagenden Blick zuwarf und Ina ihr Gesicht wegdrehte, als er hinter Demir stand. „Ruf den Schiffsarzt Ven“, wies Demir ihn an, was seine Übelkeit noch mehr schürte. „Kommen sie Miss Norak“, er zog ihren Arm um seine Schulter, als Sebiha an der Konsole stand, um den Arzt zu rufen und zog sie hoch. „Aahh!“ Sebiha drehte sich erschrocken zu den beiden zurück. Er hatte seine Gehilfin noch nie vor Schmerzen schreien hören. Sein Freund schlug die, von geschmolzenem Eis durchnässte, Bettdecke zurück und setzte Ina auf ihr Bett. Stützte sie, damit sie sich hinlegen konnte, was scheinbar äusserst Schmerzhaft für sie war und hob danach ihre Beine auf das Bett hinauf. Perplex stand Sebiha neben der Tür und starrte auf seine Gehilfin, deren Augen an Demir gefesselt waren. Aus ihrer Nase floss Blut. Teilweise war es bis zu ihem Hals hinab geronnen, wo sie es mit dem Lappen verschmiert hatte. Ihr linkes Auge war angeschwollen und ihr Hals zeigte einen deutlichen Abdruck einer Hand, die ihr die Kehle zugeschnürt hatte. Jetzt war es noch rot aber morgen würde es dunkelrot und violett sein. Die linke Hand hielt sie zitternd in der Luft. Der kleine Finger daran stand unnatürlich von den anderen Finger ab. Demir neigte sich zu ihr hinunter, ging mit dem Ohr direkt vor ihrem Mund, um zu verstehen was sie sagte. Dann sah er zu ihm auf und an ihm vorbei. Der Schiffsarzt drängte sich an Sebiha vorbei und nahm Demir’s Platz ein, während Demir ihn rückwärts hinaus schob und die Tür
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