Ina: Der Konflikt (German Edition)
ebenso ihre Kehle, ihr Herz raste, ihr Atem war flach. Sie hatte gerade einen Botschafter aufgefordert zu gehen! Legte sich mit einem Botschafter an. Sebiha starrte sie mit kalter Miene an. Sie versuchte seinem Blick stand zu halten. Er schien durch ihre Antwort schockiert zu sein. Sie selbst war es auch und bereute schon längst was sie gesagt hatte. Aber ihre verfluchte tumanische Unbeherrschtheit. Diese tumanische Ader hatte sie schon immer in unnötige Probleme gebracht. – Wahrscheinlich musste sie sich jetzt wirklich entschuldigen und konnte von Glück reden, wenn sie danach mit dem Kopf unter den Armen verschwinden durfte. Nach einigen unendlich langen Sekunden zogen sich seine Mundwinkel nach oben. Er lachte: „Mutig. Wirklich sehr Mutig.“ Kadir hatte ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ina versuchte einen Gedanken zu Fassen, irgendeinen klaren Gedanken. – Sie lachten.
„Jeder andere Rekrut entschuldigt sich spätestens nach der ersten Aufforderung. – Sie haben Korage!“ Ina rang nach Luft. Kadir nahm ihr Glas Talila, das auf dem kleinen runden Tisch stand und reichte es ihr: „Spülen sie ihren Schock hinunter.“ Ina führte es an ihren Mund, brachte aber keinen Tropfen über ihre trockenen Lippen. „Geht es wieder?“ Sebiha’s Mundwinkel verharrten noch in einem Lachen. Er fand es sehr amüsant. Ina schluckte schwer, er hatte mit ihr gespielt. Auf eine Art war sie glücklich über diesen Zustand, da sie ihre Worte längst bereute, auf eine andere Art ärgerte sie sich darüber, dass er das getan hatte. Sie wollte sich ihren Ärger über diese Komödie nicht anmerken lassen und antwortete so kühl sie konnte: „Die Entschuldigung lag mir bereits auf den Lippen. – Wenn sie sie also noch hören wollen.“
„Sie haben sich nichts anmerken lassen. – Liegt das an Neven's Erziehung oder an ihrem Blut?“ Sebiha's Augen funkelten. „Ich fürchte, es liegt an meiner Arroganz Botschafter.“ Ein Kellner kam vorbei und räumte den Tisch ab. Ina griff sich auf seinem Tablett ein Glas Wasser. Sebiha beobachtete sie: „Woher wussten sie, dass sie es riskieren können?“ Seine Hand lag auf seinem Mund. „Ich wusste es nicht“, gab Ina zu. Sebiha studierte ihr Gesicht, als ob er darin lesen könnte: „Entweder sind sie wirklich dermassen Arrogant, dass ihnen egal ist mit wem sie sich anlegen oder sie spielen dieses Spiel schon besser als ich in ihrem Alter.“
„Ich wusste nicht, dass wir hier sind um zu spielen“, Ina ärgerte sich allmählich über ihn und sein Verhalten. Nun versuchte er sie zu verstehen, was ausgeschlossen war, denn teilweise verstand sie sich selbst nicht und sie hatte keine Lust auf ein Machtspiel, da sie dazu verurteilt war es zu verlieren. Sebiha schwieg einige Sekunden. Er legte seinen Ellenbogen auf die Lehne seines Stuhles und stich mit seinen Fingern über den Mund: „Wenn es wirklich ihre Arroganz war, dann leben sie riskant Miss Ina“, sein eindringender Blick haftete unverschämt lange auf ihrem Gesicht. „Ist das so?“ Sie versuchte ihrer Stimme einen gleichgültigen Unterton zu geben, obwohl ihr Ärger immer grösser wurde. Sie hatte nicht vor, sich mit ihm über ihre Person zu unterhalten. „Sie sprechen erst und dann denken sie darüber nach. Arroganz, gepaart mit dem Mut den sie bewiesen haben, ist gefährlich. – Ich hoffe um ihretwillen, dass es sich um Intelligenz gepaart mit Mut zum kalkulierten Risiko handelt“, nun begann Sebiha auf seinem Daumen herum zu kauen, während er auf ihre Antwort wartete. Was wollte er? Eine Rechtfertigung? Eine Erklärung? Immer noch eine Entschuldigung?! „Sagen sie es mir, wenn sie es herausgefunden haben, Botschafter.“ Ina lächelte in sein Gesicht obwohl sie ihn hätte anspucken wollen. Arroganz, gepaart mit dem Mut den sie bewiesen haben! – Wie falsch er doch lag. Es war Arroganz gepaart mit Dummheit. Sie machte immer wieder denselben Fehler, sprach bevor sie dachte. „Oh. Sie versuchen meine Neugier zu wecken. Wirklich gut“, seine Hand machte eine eigenartige Bewegung. „Sie glauben mich durchschauen zu können“, Ina wollte seine Neugier keineswegs wecken. Sie wollte dieses Gespräch beenden. „Ich glaube? Nein. Ich habe sie durchschaut“, Sebiha streifte kurz Kadir's Blick. „Wenn sie meinen Sir“, während sie das sagte, liess sie ihren Blick durch den mittlerweile gefüllten Saal schweifen. Er war Arrogant und von sich selbst überzeugt. Wie sie solche Leute doch hasste! Sebiha strich sich mit
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