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INAGI - Kristalladern

INAGI - Kristalladern

Titel: INAGI - Kristalladern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Strunk
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Begleiter Bokan zügelte, atmete Ishira erleichtert auf. Ihr Gesäß brannte wie Feuer und ihre Muskeln protestierten ob der starren Haltung im Sattel. Die beiden Kireshi am Lagereingang neigten respektvoll den Kopf, als sie Rondars Rang erkannten. Der Wächter auf der linken Seite sah neugierig Ishira an, sagte jedoch nichts.
    »Wo finde ich den Kouran?« fragte Rondar ihn. »Ich habe etwas mit ihm zu besprechen. Und auch mit dem Anreshir.«
    Der Wächter wies mit ausgestrecktem Daumen hinter sich. »Das Haus von Kouran Boeton liegt gleich am Ende der Straße. Ihr könnt es nicht verfehlen, Kojor. Der Anreshir ist noch in den Minen, aber später könnt Ihr ihn in der Taverne der Herberge treffen. Wenn Ihr es wünscht, werde ich ihm ausrichten, dass Ihr ihn sprechen möchtet.«
    Rondar nickte. »Danke. Ich werde Quartier im Gasthaus beziehen und dort auf ihn warten.«
    Während er Bokan in Richtung des Kommandantenhauses lenkte, schaute Ishira sich um. Obwohl sie in Soshime oft genug das Haus des Heilens besucht hatte, war ihre Erinnerung an das Fort verschwommen. Sie war viel zu sehr mit ihren Ängsten beschäftigt gewesen, um sich für ihre Umgebung zu interessieren.
    Die meisten Gebäude besaßen zwei oder drei Stockwerke, wobei das unterste aus Stein gemauert war, während die oberen ebenso wie bei den Häusern der Inagiri aus Holz bestanden. Die Dächer waren leicht geschwungen und mit dunkelgrauen rechteckigen Tafeln gedeckt, die Traufen teilweise mit Ornamenten verziert. In die durch Verstrebungen in kleinere Rechtecke unterteilten Fenster waren anstelle von Asagipapier Scheiben eines halb durchsichtigen Materials eingesetzt, das an Kristall erinnerte.
    Das Haus des Kommandanten stach nicht besonders hervor, außer dass es etwas größer war und auf dem First zwei löwenähnliche Tiere aus schwarz glasiertem Ton hockten. Auch die Einrichtung war einfach und zweckmäßig. Ein mannshoher Schrank aus poliertem dunklem Holz auf der rechten Seite, ein Tisch, ein hochlehniger Stuhl, auf dem der Kouran saß. Im Grunde sah der Raum genauso aus wie die Räume der Reshiri auf dem Minengelände. Der einzige Schmuck war ein langes Bild mit Schriftzeichen an der Wand hinter dem Schreibtisch.
    Genauso unspektakulär war Boetons Reaktion auf Rondars Erklärung. Ishira war nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber nachdem ihr Begleiter den Kommandanten über den Grund ihrer Anwesenheit unterrichtet und ihm die Anweisungen des Hemak ausgehändigt hatte, musterte dieser sie lediglich mit hochgezogenen Brauen, als wäre ihm schleierhaft, weshalb der Hemak solch ein Aufheben um sie machte. Vermutlich war es ihm persönlich völlig gleichgültig, ob durch die Kristallenergie Hauer starben oder nicht. Bereits nach wenigen Minuten war das Gespräch beendet.
    Ein weiterer kurzer Ritt brachte sie zum Gasthaus. Nachdem sie ihre Sachen auf ihre Zimmer gebracht hatten, holte der Bakouran Ishira zum Essen ab. Unbehaglich betrat sie hinter ihm den Gastraum und war erleichtert zu sehen, dass um diese Zeit kaum jemand da war. Auch wenn sie daran gewöhnt war, angestarrt zu werden, hätte sie vermutlich keinen Bissen hinunter bekommen, wenn der Raum voller Gohari gewesen wäre. Ihr Begleiter führte sie zu einem kleinen Ecktisch und bedeutete ihr, sich mit dem Rücken zum Raum zu setzen. Ishira war froh darüber. Auf diese Weise musste sie die anderen Gäste nicht sehen.
    Es war nicht das erste Mal, dass sie auf einem goharischen Stuhl saß. Im Haus des Heilens hatte es ähnliche Stühle gegeben. Doch zum ersten Mal fiel ihr auf, wie angenehm es war, ihren Rücken anlehnen zu können. Rondar, der ihr gegenüber Platz genommen hatte, quittierte ihr unbeabsichtigtes Seufzen mit einem winzigen Lächeln.
    Ein junges Mädchen in einem langen violetten Gewand mit gestickten Blumen und aufwändig frisierten Haaren huschte an ihren Tisch und fragte ihn nach seinen Wünschen. Rondar bestellte für sie beide einen kräftigen Eintopf aus Asagi und Gemüse und dazu einen grünen Tee, der sie ein wenig an Ebotee erinnerte, jedoch im Geschmack milder war. Wenig später betraten einige Männer in der orangefarbenen und roten Kleidung der Reshiri den Raum. Einen großen Mann mit missmutigem Gesicht machte Ishira anhand seiner bestickten Weste als den Anreshir aus. Er warf einen kurzen Blick in die Runde und steuerte dann auf ihren Tisch zu. »Ihr wünscht mich zu sprechen?«
    Kiresh Rondar nickte. »Bitte setzt Euch.«
    Der Oberaufseher ließ sich auf den

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