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Incarceron

Incarceron

Titel: Incarceron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Fisher
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denn irgendwie wichtig war.
    Â»Sie kann es nicht«, sagte Keiro. Er trat näher und starrte sie eindringlich an, und obwohl sie das störte, erwiderte sie seinen Blick gelassen.
    Â»Wenigstens habe ich dies hier.« Sie holte den Schlüssel aus einer Tasche und streckte ihn den anderen entgegen. Sie sahen, dass er dem glich, welchen sie selber besaßen, auch wenn der von Claudia handwerklich besser gearbeitet schien und der reglose Adler perfekt aussah.
    Finn schob seine Hand in seine Tasche. Sie war leer. Alarmiert drehte er sich um.
    Â»Er ist hier, du dummer Junge.« Gildas hielt sich an der Wand fest und zog sich hoch. Er war grau im Gesicht, und seine Stirn glänzte feucht. Mit seinen knotigen Händen umklammerte er den Schlüssel so fest, dass die Haut um seine Fingerknöchel herum so weiß wurde wie die Knochen darunter.
    Â»Kommst du wirklich von außerhalb ?«, hauchte er.
    Â»Ja, Meister.« Sie ging zu ihm und streckte ihre Hand aus, damit er sie befühlen konnte. »Und Sapphique ist tatsächlich die Flucht gelungen. Jared hat herausgefunden, dass er draußen Anhänger hat. Sie nennen ihn den Neunfingrigen.«
    Er nickte, und Claudia sah Tränen in seinen Augen. »Das weiß ich. Ich habe immer gewusst, dass es ihn wirklich gibt. Dieser Junge hier hat ihn in seinen Visionen gesehen. Und bald schon werde ich ihn sehen.«
    Seine Stimme war barsch, aber es lag ein Zittern darin, das Finn noch nie zuvor bei ihm gehört hatte. Er war auf seltsame Weise ängstlich, als er sagte: »Wir brauchen den Schlüssel, Meister.«

    Einen Moment lang befürchtete er, dass der Sapient ihn nicht loslassen würde; es gab einen kurzen Augenblick, in dem sich seine eigenen Finger und die von Gildas gleichzeitig um den Kristall schlossen. Der alte Mann schlug die Augen nieder. »Ich habe dir immer vertraut, Finn. Ich habe zwar nie daran geglaubt, dass du wirklich von außerhalb kommst, und darin habe ich mich geirrt. Aber deine Visionen von den Sternen haben uns auf unserer Flucht geleitet, wie ich es erwartet hatte. Das habe ich seit jenem ersten Tag gewusst, an dem ich dich zusammengerollt auf diesem Wagen habe liegen sehen. Dies ist der Moment, für den ich gelebt habe.«
    Seine Finger öffneten sich. Finn spürte das Gewicht des Schlüssels.
    Er sah Claudia an. »Und nun?«
    Sie holte tief Luft, doch es war nicht ihre eigene Stimme, die antwortete. Attia stand in den Schatten hinter Keiro. Sie trat nicht hervor, aber ihre Worte waren scharf. »Was ist mit deinem hübschen Kleid geschehen?«
    Claudia blickte finster. »Ich habe es zerrissen.«
    Â»Und die Hochzeit?«
    Â»Abgesagt.«
    Attia hatte ihre Arme um ihren dürren Körper geschlungen. »Und jetzt willst du also Finn für dich haben.«
    Â»Giles. Sein Name ist Giles. Ja, ich will ihn haben. Das Reich braucht seinen König. Jemanden, der nicht nur den Palast und das Protokoll kennt. Jemanden, der die tiefsten Tiefen kennengelernt hat.« Sie legte ihren ganzen Ärger und all ihre Wut in ihre Worte. » Willst du das denn nicht auch? Jemanden, der dem Elend von Incarceron ein Ende bereiten kann, weil er weiß, wie es dort aussieht?«
    Attia zuckte mit den Schultern. »Du solltest Finn fragen. Vielleicht führst du ihn auch nur aus einem Gefängnis in ein anderes.«

    Claudia sah sie ungläubig an, Attia starrte zurück. Es war Keiros abweisendes Lachen, das die Stille durchbrach. »Ich schlage vor, wir klären das alles in der schönen, neuen Welt außerhalb . Ehe das Gefängnis wieder bebt.«
    Finn sagte: »Er hat recht. Aber wie wollen wir dort hinkommen?«
    Claudia schluckte. »Nun ja … ich schätze … wir benutzen dafür die Schlüssel.«
    Â»Aber wo ist das Tor?«
    Â»Es gibt kein Tor.« Dies war schwer zu erklären. Alle Augen waren auf sie gerichtet. »Nicht so … wie ihr glaubt.«
    Â»Und wie bist du dann hierhergekommen?«, fragte Keiro.
    Â»Das ist … schwer zu erklären.« Während sie sprach, bewegten sich ihre Finger zu den versteckten Kontrollfeldern des Schlüssels; er summte, und Lichter bewegten sich in seinem Inneren.
    Keiro machte einen Satz auf sie zu. »O nein, Prinzessin!« Er riss ihr den Schlüssel aus der Hand; sie wollte ihn wieder zurückholen, doch Keiro hatte sein Schwert gezogen und hielt ihr die Spitze an den Hals. »Keine

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