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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Frösteln.
    »…haben sie versucht, es zu schweißen?« sagte Grisswald stockend.
    »Kein Schweißgerät entwickelt Temperaturen von mehreren tausend Grad Kelvin«, antwortete Franklin ruhig. »Und – Sie können es auf diesem Bild genauer erkennen, sehen Sie –«, er reichte Grisswald ein anderes Foto, »– die Löcher haben jeweils das passende Gegenstück auf der anderen Seite der Maschine.«
    »Als hätte jemand darauf geschossen«, murmelte Indiana schaudernd. »Aber womit?«
    Franklins Antwort bestand aus einem vielsagenden, düsteren Schweigen. Er nahm ein weiteres Foto zur Hand, zeigte es ihnen aber noch nicht. »Wir sprachen von den beiden Passagieren, erinnern Sie sich?« fuhr er fort. »Der Pilot war sehr schwer verwundet, als man ihn aus dem Wasser zog. Ich … habe auch Bilder von ihm, aber ich werde Ihnen den Anblick ersparen, wenn Sie nicht darauf bestehen. Bitte glauben Sie mir einfach, daß er fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Wie er es überhaupt geschafft hat, das Flugzeug zum Atoll zurückzusteu-ern, ist uns allen ein Rätsel.«
    »Und der andere?« fragte Indiana.
    »Der Copilot? Ein gewisser Perkins, einer der Passagiere. Offensichtlich hat er beim Aufprall das Bewußtsein verloren und ist ertrunken. Aber auch er war nicht unverletzt.« Er legte eine sekundenlange, genau bemessene Pause ein. »Der Mann war blind. Der Pathologe, der ihn untersucht hat, erklärte, daß seine Netzhäute verbrannt seien.«
    »Wissen Sie, was Sie da sagen?« fragte Indiana. Es war eine ausgesprochen dumme Frage, und Franklin machte sich nicht einmal die Mühe, darauf zu antworten. Stumm reichte er Indiana und Grisswald das Foto, das er bisher selbst in der Hand gehalten hatte.
    Indianas Finger begannen zu zittern, während er es betrachtete. Er konnte regelrecht fühlen , wie Grisswald neben ihm blaß wurde.
    »Die dunklen Linien sind Blut«, sagte Franklin leise. »Menschliches Blut. Offensichtlich hatte er keinen Stift zur Hand.«
    Es war eine grobe Zeichnung, die mit ungeschickten, dicken Strichen auf ein Stück des Armaturenbretts der JU gemalt worden war. Sie zeigte – nur grob und angedeutet, aber trotzdem klar zu erkennen – drei Dinge: eine der gewaltigen Götterstatuen, das Flugzeug- und einen gezackten Blitz, der aus den Augen der Steinfigur fuhr und das Flugzeug aufspießte.
    »Ich glaube, ich verstehe Sie jetzt«, flüsterte Indiana.
    »Das hoffe ich, Dr. Jones«, antwortete Franklin ernst. »Und ich hoffe bei Gott, daß wir uns alle irren und das alles nur die Fieberphantasien eines sterbenden Mannes sind.«
    »Ich … ich verstehe einfach nicht, was … was das alles bedeutet«, stammelte Grisswald. Indiana sah ihn an, und etwas in seinen Augen machte Indiana klar, daß er sehr wohl verstand, es im Moment aber einfach noch nicht zugeben wollte .
    »Es gibt schon seit Jahren Gerüchte, daß die Nazis an einer neuen Geheimwaffe arbeiten, Professor Grisswald«, sagte Franklin. Er deutete auf das Foto, auf dem die fast bis zur Unkenntlichkeit zerschmolzene Flanke des Flugzeuges zu erkennen war. »Es sieht so aus, als wäre sie fertig.«
     
    Eine Stunde später begann es zu dämmern, und mit der Nacht zog sich auch der Sturm in sein finsteres Versteck zurück. Der Seegang ließ spürbar nach, und die HENDERSON legte noch einmal ein paar Knoten an Tempo zu. Sie waren auf die Brücke hinausgegangen. Indiana fielen die nervösen Blicke auf, die der Brückenoffizier immer wieder auf das Meer warf.
    Nach allem, was er von Franklin erfahren hatte, verstand er diese Nervosität nur zu gut. Wenn die Deutschen tatsächlich auf irgendeiner der polynesischen Inseln ein Geheimlabor unterhielten, in dem sie an der Entwicklung einer möglicherweise kriegsentscheidenden Waffe arbeiteten, dann würden sie jedes Stück Treibholz herumdrehen, das sie im Umkreis von tausend Seemeilen fanden. In der Nacht hatte ihnen die Dunkelheit noch ein bißchen Schutz vor deutschen U-Booten oder Flugzeugen gewährt. fetzt befand sich das Schiff praktisch auf dem Präsentierteller. Die HENDERSON war alles andere als klein .
    »Angst?« fragte eine Stimme hinter ihm. Indiana drehte sich um und erkannte Delano. Der Commander sah blaß aus, übernächtigt und spürbar nervös.
    »Sie nicht?« gab Indiana zurück. »Wenn ich an der Stelle der Deutschen wäre, dann würde ich alles versenken, was auch nur verdächtig sein könnte .«
    »Ja, vielleicht.« Delano seufzte. Sein Blick irrte unstet über die endlos grau daliegende

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