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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Fläche des Meeres. »Aber ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht, Dr. Jones. Nicht einmal die Nazis würden es wagen, ohne triftigen Grund ein Schiff anzugreifen, das in einer friedlichen Forschungsmission unterwegs ist.«
    »Und die Laderäume voller Waffen und Soldaten hat, nehme ich an.«
    Delano lächelte flüchtig. »Diese Reporter, die Ihnen in Sydney so auf die Nerven gegangen sind, Dr. Jones, sind gewis-sermaßen unsere Lebensversicherung. Alle Welt weiß jetzt, daß die HENDERSON auf dem Weg zu den Osterinseln ist. Und auch, warum.«
    »Sie haben uns aber immer noch nicht gesagt, welche Rolle Grisswald und ich in Ihrer kleinen Charade spielen«, sagte Indiana.
    »Professor Grisswald …« Delano sah sich um, als wollte er sich erst davon überzeugen, daß Grisswald nicht in Hörweite war, ehe er antwortete. »Der war sozusagen eine unerwartete, aber willkommene Zugabe. Die HENDERSON befindet sich tatsächlich auf dem Weg zu den Osterinseln, Dr. Jones. Professor Grisswald wird dort nach Herzenslust graben und forschen können. Wir hoffen, daß ihm die halbe Welt dabei zusieht.«
    »Während Sie und Franklin nach etwas ganz anderem suchen«, vermutete Indiana.
    Delano nickte. »Ja. Im Moment sind die Statuen auf den Osterinseln unsere einzige Spur – beinahe, jedenfalls. Vielleicht gelingt es uns, über sie oder die Polynesier die genaue Position der anderen Insel ausfindig zu machen.«
    Indiana starrte sein Gegenüber mit offenem Mund an. »Wie bitte?« ächzte er. »Wissen Sie überhaupt, wovon Sie da reden? Solche Forschungen können Jahre dauern, falls sie überhaupt je –«
    Delano hob besänftigend die Hände. »Ich sagte, beinahe , Dr. Jones«, erklärte er. »Es gibt noch eine zweite Spur. Die ist zwar reichlich dünn, aber im Moment die einzige, die wir haben. Franklin hat Ihnen vom Pau-Pau-Atoll erzählt. Nun, es gibt dort einen … Mann. Eine etwas zwielichtige Erscheinung, wie ich gehört habe. Sein Name ist Ganty. Er erzählt seit Jahren verrückte Geschichten über eine Insel, auf der es angeblich ein Volk von Riesen geben soll. Niemand glaubt ihm, aber ich denke, es ist an der Zeit, daß wir uns einmal mit ihm unterhalten.« Er machte eine vage Geste auf das Meer hinaus. »Die HENDERSON ist ziemlich schnell, Dr. Jones. Schnell genug, daß sie einen kleinen Umweg machen und trotzdem pünktlich an ihrem Ziel ankommen kann. Sie und ich werden in etwa zwei Stunden in ein Wasserflugzeug umstei-gen, das uns nach Pau-Pau bringt.«
    »Um mit Ganty zu sprechen«, sagte Indiana.
    Delano nickte.
    »Und wenn er wirklich nur ein Spinner ist und nichts weiß?«
    »Dann«, antwortete Delano sehr ernst, »sitzen wir ziemlich in der Klemme, Dr. Jones. Und mit uns wohl auch der Rest der Welt.«

Pau-Pau-Atoll, Polynesien
    Vielleicht hatte die Stadt ja sogar einen Namen. Aber wenn, dann schien es bisher niemand für nötig gehalten zu haben, ein entsprechendes Schild aufzustellen – und wozu auch? Es war nicht nur die einzige Stadt auf dieser Insel, sie bestand auch nur aus einem guten Dutzend Häusern, die sich rund um das natürliche Hafenbecken drängten. Es gab nicht einmal eine Straße, aber an den drei hölzernen Stegen lagen mehr Boote, als dieses Kaff wahrscheinlich Einwohner hatte.
    »Sind Sie sicher, daß wir diesen Ganty hier finden?« fragte Indiana. Er stampfte ein paarmal kräftig mit den Füßen auf, um das Wasser aus den Schuhen zu bekommen, hatte aber keinen besonderen Erfolg damit. Delano war mit einem kraftvollen Satz vom Schwimmer des Wasserflugzeuges aus an Land gesprungen, aber Indianas Versuch, ihm auf dieselbe Weise zu folgen, hatte leider nicht ganz geklappt. Seine Hosenbeine waren fast bis zu den Knien hinauf naß.
    »Sein Boot ist jedenfalls hier«, sagte Delano, nachdem er seinen Blick einen Moment lang über den Hafen hatte schwei-fen lassen. Er deutete auf eine schmuddelige weiße Fünfzig-Fuß-Yacht, die sicherlich schon bessere Zeiten gesehen hatte, trotzdem aber das mit Abstand größte Schiff im Hafen war. »Ich nehme an, er sitzt in der Hotelbar und läßt sich vollaufen. Kommen Sie.«
    Der Commander hatte sich verändert. Er trug jetzt nicht mehr die Navy-Uniform, sondern einfache Seemannskleidung, schwere Leinenhosen, eine schwarze Jacke und dazu eine dunkelblaue Pudelmütze, aber diese Kleidung paßte ebensowenig zu ihm wie der maßgeschneiderte Anzug, in dem Indiana ihn in Washington gesehen hatte. Er fragte sich, wen Delano mit dieser Verkleidung täuschen

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