Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
wovon?« fragte Indiana.
    »Die letzten, die sie noch nicht erwischt haben«, antwortete Barlowe.
    »Sie waren also in dem Flugzeug«, überlegte Indiana. »In der Maschine, die vor acht Monaten hier verschwand?«
    »Acht Monate?« Barlowe erschrak sichtlich. »Großer Gott, ich wußte nicht, daß es schon so lange her ist!«
    »Es wird noch viel länger dauern, wenn wir weiter hier herumstehen und quatschen«, sagte van Lees. »Einer von den Wilden ist abgehauen! Was redest du überhaupt mit dem Kerl? Wahrscheinlich steckt er mit ihnen unter einer Decke, genau wie der Alte!«
    Indiana bemerkte erst jetzt, daß Ganty sich ebenfalls aufgesetzt hatte und die drei zerlumpten Gestalten der Reihe nach anstarrte. Seine Hand bewegte sich unauffällig zu seiner Jackentasche.
    »Wenn du das hier suchst, dann spar dir die Mühe.« Van Lees hielt grinsend Gantys Pistole in die Höhe. »Damit kann ich im Moment mehr anfangen. Jetzt können deine langohrigen Freunde kommen.«
    »Freu dich nicht zu früh«, sagte Barlowe. »Jonas hatte auch eine Pistole. Sie hat ihm nicht sehr viel genutzt.«
    »Jonas?« Indiana wurde hellhörig. »Ist er hier? Lebt er?«
    »Die Wilden haben ihn«, antwortete Barlowe. »Ich habe keine Ahnung, ob er noch am Leben ist. Sie haben ihn ver-schleppt, genau wie Mrs. Sandstein, van Lees’ Bruder und den Holländer. – Und meine Frau«, fügte er nach einer deutlichen Pause sehr leise hinzu. Ein bitterer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Aber nur für einen kleinen Moment, dann hatte er sich wieder in der Gewalt.
    »Wieso fragen Sie nach Jonas? Kennen Sie ihn?«
    »Nicht persönlich«, gestand Indiana. »Aber er ist der Grund, aus dem ich hier bin. Ich suche ihn.«
    Ganty starrte ihn an. Er sagte kein Wort, aber irgend etwas war plötzlich in seinem Blick, was es Indiana unmöglich machte, diesem länger als ein paar Sekunden standzuhalten.
    »Sie allein?« Barlowe lachte böse. »Sie hätten eine Armee mitbringen sollen, Mister. Und einen Panzerknacker. Und ich bin nicht einmal sicher, daß Ihnen das genutzt hätte.« Er stand auf und machte eine ungeduldige Geste. »Kommen Sie! Wir nehmen Ihr Boot.«
    »Wozu?« fragte Indiana verständnislos.
    »Um von hier zu verschwinden, wozu denn sonst? Diese Wilden sind elende Feiglinge, aber in zehn Minuten wimmelt es hier nur so von ihnen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Indiana stand umständlich auf. »Aber ich kann hier nicht weg!« sagte er. »Ich muß Jonas finden!«
    »Sind Sie verrückt?« fragte Barlowe. »Sie hätten keine Chance! Verdammt, was glauben Sie eigentlich, wo wir hier sind? Meine eigene Frau befindet sich in der Gewalt dieser Wilden! Glauben Sie, ich würde sie im Stich lassen, solange auch nur die winzigste Chance bestünde, sie zu befreien? Wenn wir in zehn Minuten noch hier sind, sind wir alle tot, Mann!«
    »Wieso redest du überhaupt mit ihm?« fragte van Lees. »Merkst du nicht, daß er nur Zeit schinden will? Er gehört zu ihnen!«
    Indiana sparte sich die Mühe, zu widersprechen, und auch Barlowe sah van Lees nur eine Sekunde ausdruckslos an, dann zuckte er mit den Schultern. »Vielleicht«, sagte er. »Vielleicht auch nicht. Aber du hast recht. Verschwinden wir, solange es noch geht.«
    Indiana und Ganty wurden grob vorwärtsgestoßen. Barlowe und die beiden anderen waren mit selbstgebastelten Speeren aus Bambus bewaffnet, deren Klingen aus scharfkantigem Stein bestanden. Indiana überschlug seine Chancen, den dreien mit einem beherzten Sprung ins Gebüsch zu entkommen, entschied sich dann aber dagegen. Wenn die drei Männer acht Monate lang in diesem Busch überlebt hatten, dann konnten sie vermutlich ausgezeichnet mit ihren improvisierten Waffen umgehen, und eine Klinge aus Feuerstein zwischen den Schulterblättern war ebenso tödlich wie eine aus Stahl. Und außerdem konnte er Ganty nicht im Stich lassen.
    Sie erreichten das Boot nach wenigen Minuten und gingen an Bord. Während van Lees Ganty mit seiner eigenen Waffe zwang, den Motor anzuwerfen, blieben Barlowe, Indiana und Bell an Deck. Der weißhaarige Alte machte sich bereit, das Ruder zu übernehmen. Barlowe schien die Aufgabe zugefallen zu sein, Indiana und den Waldrand zugleich im Auge zu behalten.
    Er war in beidem nicht besonders gut. Es wäre Indiana in diesem Moment wahrscheinlich ein leichtes gewesen, ihn zu überwältigen und auch Bell seine Waffe zu entreißen. Aber er tat es nicht. Er war viel zu verwirrt, um überhaupt etwas zu tun – und er mußte sich

Weitere Kostenlose Bücher