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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und erwachte endlich aus seiner Erstarrung.
    Ein Schatten flog auf ihn zu, und jemand versuchte, sich mit weit ausgebreiteten Armen auf ihn zu werfen. Indiana zog blitzschnell die Knie an den Körper. Der Aufprall schien ihn ein Stück weit in den weichen Waldboden hineinzutreiben, und für einen Moment hatte er das Gefühl, seine Beine wären an mindestens einem Dutzend verschiedener Stellen gebrochen und müßten aussehen wie eine Ziehharmonika. Aber aus dem zornigen Knurren des Angreifers wurde rasch ein schmerzer-fülltes, pfeifendes Keuchen, als seine Rippen gegen Indianas Knie stießen und mindestens eine davon dabei brach.
    Indiana schleuderte ihn von sich, setzte vorsichtshalber noch einen Fausthieb hinterher, der den Burschen vollends ausschal-tete, und sprang auf. Er versuchte sich zu orientieren, aber das gelang ihm nicht auf Anhieb. Neben ihm rang Ganty mit einem anderen Angreifer, und wo die beiden Langohren waren, erblickte er nur ein schwarzes, unentwirrbares Knäuel von Körpern und Gliedmaßen.
    Für einen Moment war er unentschlossen. Er wußte nicht einmal, wer die Angreifer waren, geschweige denn, warum sie sie überfallen hatten oder wem der Überfall galt. Ganty und ihm oder den beiden Langohren.
    Es war wirklich nur eine Sekunde, aber selbst das war zu lang.
    Indiana hörte ein Rascheln hinter sich und versuchte sich umzudrehen, aber er war zu langsam. Ein furchtbarer Hieb traf seinen Hinterkopf, schleuderte ihn nach vorn und auf die Knie. Er schwankte. Alles wurde schwarz um ihn herum, und er spürte kaum noch, wie er nach vorn und aufs Gesicht fiel.
    Indiana verlor nicht das Bewußtsein, aber er war für Sekunden gelähmt, blind und taub. Er fühlte nicht einmal mehr den Schmerz, als er zu Boden geschleudert wurde. Sein Gesicht schien durch eine gewaltige, schwarze Leere zu gleiten, und hinter dieser Leere wartete noch etwas anderes, etwas Endgültiges. Mit aller Macht stemmte er sich gegen den Sog, der von diesem Abgrund ausging. Er würde nicht mehr erwachen, wenn er die unsichtbare Grenze in die Dunkelheit erst überschritten hatte.
     
    Er konnte nicht sagen, wie lange es dauerte, bis sich seine Sinne allmählich wieder klärten (außerdem war das erste, was er fühlte, ein rasender Schmerz in seinem Schädel), aber der Kampf war vorüber. Er hörte Stimmen, die sich leise auf englisch unterhielten, ohne daß die Worte so weit in sein Bewußtsein drangen, daß er sie verstehen konnte, hob stöhnend die Hand an den Hinterkopf und fühlte warmes, klebriges Blut.
    Jemand trat ihn in die Seite. Indiana krümmte sich, öffnete vor Schmerz die Augen und blickte in ein stoppelbärtiges Gesicht, das in einer Mischung aus Wut und Schmerz zu einer Grimasse verzerrt war.
    Der Bursche holte zu einem weiteren Tritt aus, aber plötzlich trat eine zweite Gestalt neben ihn und hielt ihn zurück. »Laß das!«
    »Der Kerl hat mir eine Rippe gebrochen!« heulte der Bärtige.
    »Dafür hat ihm Bell eins übergezogen«, sagte der andere. »Ihr seid quitt, denke ich. Außerdem haben wir wahrhaftig keine Zeit für solche Spielereien.« Er warf dem Bärtigen noch einen warnenden Blick zu, dann drehte er sich herum und ließ sich neben Indiana in die Hocke sinken.
    »Sind Sie okay?« fragte er.
    Indiana nahm die Hand herunter, betrachtete mißmutig eine Sekunde lang das Blut, das an seinen Fingerspitzen klebte, und dann das Gesicht seines Gegenübers. Es war unrasiert und schmutzig wie das des Burschen, der ihn getreten hatte, aber ihm fehlte der brutale Zug, der die Physiognomie des anderen beherrschte. Er wirkte entschlossen und sehr mißtrauisch, und auf seiner rechten Wange leuchtete eine frische Narbe, aber im Grunde sah er nicht unsympathisch aus. »Ich glaube schon«, antwortete Indiana mühsam. Seine Zunge fühlte sich schwer an und weigerte sich, seinen Befehlen korrekt zu gehorchen. Er hörte sich an, als wäre er betrunken. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Barlowe«, antwortete der Mann. Er deutete auf den Bärtigen, der Indiana immer noch voll von unverhohlenem Haß anstarrte. »Das ist van Lees, und der Mann, der Sie niedergeschlagen hat, ist Bell. Wir sind die letzten.« Eine dritte Gestalt trat in Indianas Blickfeld: ein alter, weißhaariger Mann, der seine liebe Mühe zu haben schien, das Gewicht des gewaltigen Knüppels zu bewältigen, den er in seinen Händen hielt.
    Trotzdem konnte er offenbar ausgezeichnet damit umgehen, wie der dröhnende Schmerz in Indianas Schädel bewies.
    »Die letzten

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