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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Wilden, Dr. Jones?«
    »Ich fürchte mich vor etwas ganz anderem, Delano«, sagte Indiana leise. »Sie haben die Fotos doch gesehen, oder? Vor mir und länger als ich, nehme ich an.« Plötzlich wurde er doch noch zornig. »Verdammt, Delano, seid ihr Deutschen tatsächlich so borniert, daß ihr euch für unbesiegbar haltet, oder sind nur Sie einfach dumm?« Er deutete erregt in den Nebel hinaus.
    »Kein Mensch weiß, was uns auf dieser Insel erwartet, und Sie –«
    »Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, Dr. Jones«, unterbrach ihn Delano.
    »Ja. Das haben Tressler und sein Copilot bestimmt auch gedacht.«
    »Das hier ist ein Kriegsschiff, Dr. Jones, kein kleines Passa-gierflugzeug aus Wellblech.« Delanos Stimme klang ein wenig schärfer, aber Indiana war nicht sicher, ob der vorherrschende Ton darin wirklich Überzeugung war.
    »Mir ist aufgefallen, wie Sie sich umgesehen haben, Dr. Jones«, fuhr er fort. »Sie haben recht – dieses Schiff ist etwas ganz Besonderes.«
    »Mir kommt es eigentlich nur besonders alt vor«, sagte Indiana.
    »Das ist es auch«, bestätigte Delano. »Es stammt noch aus dem Ersten Weltkrieg, und ich glaube, es war selbst da schon nicht mehr ganz taufrisch. Plump, kaum zu manövrieren und nicht besonders schnell – aber es hat einen gewaltigen Vorteil.
    Das Ding ist gepanzert wie ein Rhinozeros.« Er schlug demonstrativ mit den Fingerknöcheln gegen die eiserne Wand unter dem Fenster. Nicht der mindeste Laut war zu hören. »Acht Zentimeter dicker Stahl, Dr. Jones. So etwas wird heute gar nicht mehr gebaut. Es wäre wahrscheinlich auch sinnlos. Aber im Moment bin ich sehr froh, daß wir dieses uralte Schiff haben. Glauben Sie mir, wir sind hier drinnen sicher wie in Abrahams Schoß.«
    Indiana sagte nichts dazu, aber er drehte sich zu Ganty um und fing einen Blick des alten Mannes auf, der ihm einen eisigen Schauer über den Rücken laufen ließ. Schweigend wandte er sich wieder um und sah aus dem Fenster.
    Die Fregatte bewegte sich nur im Schrittempo. Der Motor brachte gerade genug Leistung, um den Sog der Ebbströmung auszugleichen und das Schiff praktisch zentimeterweise von der Stelle zu bewegen. Nach einer Weile sah er einen Schatten weit vor dem Schiff, und er hörte Stimmen, die sonderbar dumpf und verzerrt durch den Nebel über das Wasser hallten.
    Die Lotsen, von denen Delano gesprochen hatte.
    Indiana konnte sich eines Schauders nicht erwehren. Das alles wirkte so unheimlich, fast wie in einem Alptraum.
    In diesem Punkt irrte sich Indiana Jones. Der Alptraum hatte noch nicht einmal angefangen.
    Aber er begann.
    Jetzt.
     
    Sie brauchten zwanzig Minuten, um die Lücke in der Korallen-barriere zu passieren, und es gab ein paar Augenblicke, in denen nicht nur Indiana daran zweifelte, daß sie es schaffen würden.
    Mehr als einmal prallte der Rumpf des Schiffes knirschend gegen die Korallenriffe. Ein weniger stabil gebautes Boot hätte es vermutlich auch nicht geschafft, aber das uralte Panzerschiff brach sich schließlich seinen Weg durch die Barriere mit brutaler Gewalt.
    Als sie in die Lagune einliefen, begann sich der Nebel zu lichten. Es war geradezu unheimlich, dachte Indiana, wie schnell sich die grauweißen Schwaden jetzt auflösten, nachdem sie sich vorher so beharrlich geweigert hatten, den wärmenden Strahlen der Sonne zu weichen. Als hätten sie mit den Riffen auch gleichsam den letzten Verteidigungswall der Insel überrannt, und als hätte der Nebel beschlossen, den Widerstand aufzugeben.
    Er tauschte einen verwirrten Blick mit Ganty. Ganty lächelte, aber es war kein gutes Lächeln.
    Das Schiff wurde langsamer und kam vollends zur Ruhe, und der Nebel zog sich weiter zurück. Wie in einem Film, der rückwärts abgespult wurde, wogten die grauweißen Schwaden vor ihnen über das Wasser, krochen den Strand hinauf und in den Dschungel hinein. Indiana mußte plötzlich wieder an die unheimliche Schlechtwetterfront denken, die ihnen den ganzen Weg von Pau-Pau bis hierher gefolgt war.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte er. »Wir sollten hier verschwinden, Delano. Irgend etwas stimmt hier nicht! Spüren Sie das denn nicht?«
    »Ich spüre nur, daß wir ganz kurz davor sind, etwas Gewaltiges zu entdecken, Dr. Jones«, antwortete Delano. »Reizt Sie der Gedanke denn gar nicht? Vielleicht werden wir etwas sehen, was vor uns noch kein anderer Mensch zu Gesicht bekommen hat! Sie enttäuschen mich, Dr. Jones.«
    »Tressler und Perkins haben es gesehen«, erinnerte ihn

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