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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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blickte, wirkte es so, als würde er wissen, dass er beobachtet wurde. O’Dell musste lächeln.
    Verdammter Freak!

    Er dachte an die Akte über Darby, die man ihm hatte zukommen lassen. Sie war kurz gewesen. Nur das Wichtigste, keine nähere Erklärung. O’Dell erhielt seine Aufträge in Form digitaler Dateien, die online zugänglich waren. Die Dossiers über seine Zielpersonen enthielten unter anderem Überwachungsfotos, die er in Tracker hochladen konnte, und Informationen, die eine diskrete Entführung erleichterten. Er jagte die Gesichter aus den Akten durch ein Suchraster, und sobald er einen Treffer gelandet und die Zielperson beschafft hatte, sperrte er sie in einen Haftraum in seinem Bunker, bis er über die Statusverfolgungsseite im Internet eine sichere Übergabe arrangieren konnte.
    Die Typen, die die Zielpersonen, immer Kinder und Jugendliche, abholten, trugen Weiß, kamen in einem Krankenwagen und stellten die Kinder immer mit Medikamenten ruhig. Natürlich war es möglich, dass die Krankenhausausrüstung nur Theater war, aber für O’Dell spielte es keine Rolle, wohin man die Zielpersonen brachte, und er wusste es auch nicht. Wenn sein Team den Auftrag erhielt, ausgediente Körper zu entsorgen, wurden sie zu einem sicheren Treffpunkt geordert und hatten strikte Anweisung, nicht in die schwarzen Leichensäcke zu sehen. Aber einmal hatte O’Dell die Regeln gebrochen und einen Blick riskiert. Eins der toten Kinder hatte er wiedererkannt, einen Jungen, den er gejagt hatte. Danach hatte er niemals wieder in die Säcke geguckt, nicht bei dem Zustand, in dem sich die Leiche befunden hatte. Diese Kinder bedeuteten für ihn und sein Team nichts weiter als einen Lohnscheck und eine Bonuszahlung.
    Er wusste nicht, wie und warum seine Zielpersonen ausgewählt wurden. Die Geheimorganisation, für die er arbeitete, hatte eine kleinteilige Struktur. Er ging davon aus, dass sie über ein globales Netzwerk verfügte, aber das war reine Mutmaßung. Wenn Kinder wie diese in L.A. existierten, musste es sie auch an anderen Orten auf der Welt geben. O’Dell erledigte seine Arbeit, ohne viel über die Organisation zu wissen, die ihn beauftragte. Manche Leute mochte es stören, nicht zu wissen, wer in der Hackordnung über ihnen stand, doch O’Dell wusste es zu schätzen, dass im Gegenzug auch niemand über seinen Betrieb Bescheid wusste. Es wurden nur Informationen ausgetauscht, die unverzichtbar waren. Falls jemand in Konflikt mit den Behörden geriet, konnte er so nichts verraten, was die Gruppe in Gefahr brachte, und der Online-Informationsaustausch konnte im Handumdrehen stillgelegt werden.
    O’Dell war zufrieden damit, wie es war, und es verschaffte ihm einen Kick, diese kleinen Intelligenzbestien aufzuspüren. Angeblich hatten die Indigokinder einen außergewöhnlich hohen IQ und galten dank ihrer „besonderen“ Begabungen als die nächste evolutionäre Stufe der Menschheit. Besonders, na klar . Wenn sie so hoch entwickelt waren, wie konnte es dann sein, dass sie so verdammt leicht zu schnappen waren?
    Mit einem selbstgefälligen Grinsen schüttelte er den Kopf. Die Vorstellung, die heiße Schwester des Jungen für seine Zwecke zu benutzen, machte ihn echt an. Diese Mia musste ihren eigenen Bruder aufspüren und ausliefern, um der Kirche ihre Loyalität zu beweisen. Die Kleine musste ziemlich gierig sein. Mit der richtigen Einstellung würde sie es zu einer Menge Geld bringen können. Aber damit sie ordentlich absahnte, musste sie ihren Bruder betrügen und gegen ihre kleine Schwester arbeiten – die, die der Junge angerufen und wegen der er geheult hatte. O’Dells Bauchgefühl sagte ihm, dass sie es war, auf die er ein Auge haben musste.
    O’Dell suchte den Blick seines besten Mannes und bedeutete ihm, hoch in sein Büro zu kommen.
    â€žIch will einen Mann an dem Münztelefon, von dem aus der Junge telefoniert hat“, befahl er. „Er könnte zurückkommen. Und setzt ein Überwachungsteam auf die andere Schwester an, Rayne. Wenn es sein muss, könnt ihr die Jungs von der Gang benutzen, diese MS-13-Crew, aber gebt keine Informationen an sie weiter.“
    Die Gang Mara Salvatrucha 13 war in Los Angeles entstanden, aber ihr Einflussbereich erstreckte sich mittlerweile über die USA, Kanada, Mexiko und bis nach Mittelamerika.O’Dell fand sie nützlich,

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